Wulff – netter Versuch, aber auch nicht mehr…

Herr Wuff, netter Versuch, aber das war wohl nichts, Käse war das.

Viel zur Aufklärung beigetragen hat er nicht, der Bundespräsident, und man kann verstehen, dass sein Umfeld sich langsam verdünnisiert. Mit einer solchen Taktik will niemand etwas zu tun haben, schon gar keiner, der noch etwas im Leben erreichen will, wie ein Regierungssprecher. Wer will schon seinen Kopf in Kameras halten, wohlwissend, es seien wieder nur anteilige Prozente einer Wahrheit aus Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme.

Denn was Wulff den Wählern verschweigt in seiner Rede, das sind eben all jene Dinge, die die Presse nach und nach ans Tageslicht bringt in der Causa Wulff.

Wulff, das sind merkwürdigste Bankgeschäfte zu Konditionen, die kein Bürger erhält, die man im Amt schon gar nicht erhalten dürfte, eben wegen des daraus entstehenden und in diesem Falle massiven Vorteils. Schon gar nicht, wenn dieser Kredit, wie man inzwischen vermuten darf gar nicht wäre erlaubt gewesen. Der Spiegel schreibt dazu:

Iff-Experte Reifner kritisiert das hohe Darlehen der BW-Bank und sagt: „Es hätte laut den Kriterien des Bankaufsichtsrechts nicht gewährt werden dürfen.“

und liefert den Beweis und die nähere Erklärung unter diesem Link auch gleich mit. Einmal im Amt verliert man wohl jedweden Anstand.

Auch hat Wulff über seine merkwürdigen Werbekampangnen im Zusammenhang mit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten sich nicht geäussert, zu brisant die Details, hat er doch von einem weiteren Unternehmer ungeahnte Schützenhilfe erhalten, von der er, davon kann man ausgehen, fragte man ihn, man die Antwort erhielte, auch davon habe unser Repräsentationshase natürlich wieder nichts gewusst.

Bedankt aber hat er sich, wenn auch verschleiert, wie so viel im Hause Wulff verschleiert wird, bereits im Amte als Bundespräsident bei seinem Gönner Manfred Bissinger, der das Vorwort zu seinem Buch schrieb und der zu jener Zeit, also im Zeitraum 2001 bis 2010 Geschäftsführer bei der Corporate Publishing von Hoffmann und Campe war, mit einer Laudatio zu dessen 70. Geburtstag, wie sich das im Kreise von Amigos und Wirtschaftseliten mit bestimmten politischen Interessen eben gehört.

Nein, Wulff hat in seiner heutigen Erklärung eies getan, die Presse abgewatscht mit der Begründung, Familie und Freunde gehörten geschützt, wie sich das auch gehört, in so mafiösen wirtschaftspolitischen Kreisen wie in Niedersachsen.

Die Ruhe vor dem Sturm mag sein Statement gebracht haben, mehr aber auch nicht, denn man musste erst einmal die Luft anhalten bei dieser Impertinenz und Verstocktheit im Amt, war entsetzt über die Kaltblütigkeit, mit der versucht werden soll, die Sache herunterzukochen, die wirklich nach Filz und Korruption stinkt, so sehr, dass es noch den Duft der Weihnachtsgans überlagern wird. …

©denise-a. langner-urso

Interessant auch Zeit Online – Bundespräsident Kostenlose Werbung für Wulff und die Zeit berichtet weiter:

Einen Teil der Auflage des 2007 erschienenen Buches soll damals das Unternehmen Georgsmarienhütte aus Niedersachsen aufgekauft haben. Dessen Alleingesellschafter ist der Stahlindustrielle und Wulff-Bekannte Jürgen Großmann, der seit Oktober 2007 auch Vorstandschef des Energiekonzerns RWE ist. Wulff war zu diesem Zeitpunkt noch Ministerpräsident von Niedersachsen.

 

Und weiter schreibt die Zeitung:

Von den diversen Aufkaufaktionen aber profitierte Wulff – wenn nicht finanziell, so doch dadurch, dass diese Bücher später größtenteils weiterverschenkt wurden. Sie waren damit kostenlose Werbung für Wulff, der 2008 als Ministerpräsident wiedergewählt werden wollte.

Rentner News – Christian Wulff und Egon Geerkens: Wulff bezahlte nichts für seine Hochzeitsfeier – Geerkens stattete diese aus, als Wulff Stadtrat für die CDU in Osnabrück war.

Handelsblatt- Kommentar: Das reicht nicht

 

Berliner Zeitung- Nach der EntschuldigungStaatsrechtler sieht im Fall Wulff weiter Klärungsbedarf

Berliner Zeitung- Leitartikel: Merkel, Wulff und andere Amigos

Spiegel-Wulff-Affäre Die reinigende Qual der Reue

Civitas Libertatis- Der Politiker als Volksversteher? Wie der Lobbyismus eine Politik der Lüge erzeugt

The Intelligence- Viel Lärm um kleine Fische

Handelsblatt-  Presseschau Der „Geiz-ist-geil-Präsident“

FTD- Umstrittener Hauskredit Wulff vergibt sich seine Sünden

Salzburger Nachrichten- Ein Bundespräsident ohne Gespür

der standard- Präsident in der Bredouille: Wulff entschuldigt sich