USA- The Race Is On – Santorum, der Unterschätze dritter Wahl vs Romney

Ein Kopf an Kopf Rennen ist es, dass sich uns bietet, in Iowa, wo gerade der Marathon ins Weiße Haus seinen Anfang nimmt, der vermutlich wieder teurer werden dürfte, als der letzte, und worüber man bei uns nur verwundert den Kopf schütteln kann, verschlingen doch die Kosten solche Summen, dass man damit zumindest Griechenland über die schlimmste Krise retten könnte.

Santorum, er ist nicht besser als die anderen Kandidaten, nicht besser als Romney, er ist nicht schlechter als sie, Romney und Santorum sind aus europäischer Sicht Menschen einer anderen Zeit, sind gerade noch das Mittelmass der Republikaner, gehören aber dennoch zu den Kandidaten, die sich der Ochsentour der Republikaner im Vorwahlkampf stellen dürfen, jene verbliebenen rückwartsgewandten Gesichtslosen, die alleine durch ihre merkwürdigen Thesen zu Gott und der Welt im Rampenlicht stehen, es sind jene eben, die auch die stark gewachsene Tea-Party und ihre komödiantischen Anhänger halbwegs zufrieden stellen können, und doch ist all das eigentlich eher traurig, aus unserer Sicht gesehen, die wir eher Menschen klaren Kopfes bevorzugen und nicht Populisten unterster Schublade.

Aus unserer Sicht, sind sie allesamt gelinde gesagt etwas hinterwäldlerisch und scheinen ihre Bildung allenfalls der Bibel zu entnehmen, weltfremd sind sie und nicht gerade das, was wir zumindest von einem Hauptschüler oder Bildleser an Kenntnissen erwarten würden, aber den Republikanern scheint es zu genügen, wenn man bis zum eigenen Gartenzaun denkt, wäre da nicht eventuell aus europäischer Sicht die Gefahr, sie würden unter Umständen den nächsten Krieg beginnen und dabei ihr Ziel um einige tausend Meilen verfehlen können, reicht doch ihr Wissen der Geographie eher bis zum eigenen Nabel denn darüber hinaus.

Aber was solls, wir können uns wundern, solange wir wollen, ändern werden wir das nicht, und man kann nur hoffen, dass nicht ganz Amerika so bildungsfern ist, wie jene, die sich jetzt den Republikanern als zukünftige Präsidentschaftskandidaten anbieten.

Den Republikanern aber reicht es, wenn ihr Kandidat sich gegen zu hohe Zuwanderung ausspricht, gegen jede andere Lebensweise steht als die der Ehe zwischen Frau und Mann und ansonsten mit dem Säbel lauter rasselt, als Obama, wenn er die alten Werte herstellt, jeder habe sich um sich selbst zu kümmern, sein Schicksal selbst in der Hand, und wenn er arbeitslos oder krank wird, sich eine Versicherung nicht leisten kann, dann helfe ihm Gott, aber nicht die Gesellschaft, was an sich ein Widerspruch in sich ist, denn ein bibeltreuer Anwärter sollte dann auch so agieren, wie der Sohn Gottes das gefordert hat, nämlich seinem Nächsten helfen. Nun ja, auch bei uns bedeutet ja katholisch nicht unbedingt christlich, wie die C-Parteien es so oft beweisen, sondern eher heuchlerisch, um nicht davon zu sprechen, dass alle Parteien versuchen, sich einen sozialen Touch zu verpassen, der diametral dem gegenübersteht, was die meisten Menschen als sozial empfinden würden.

Ob allerdings der jetzt aus diesem Kandidatenpool hervorgehende Kandidat einem wahlkampferfahrenen Barack Obama das Wasser reichen kann, das sei dahingestellt, denn die Demokraten dürften kaum schlafen und werden jeden der Kandidaten genauestens unter die Lupe nehmen, hat doch der eigentliche Wahlkampf, die Schlammschlacht und die monetäre Wahlphase noch gar nicht richtig begonnen. Und ob Realpolitik nicht letztendlich doch krude Thesen schlägt, ob die Menschen nicht doch halbwegs vernünftig denken können, ob sie nicht doch letztendlich Vernunft denn Populismus wählen, das bleibt noch abzuwarten.

 

©denise-a. langner-urso