Romney gewinnt New Hampshire Vorwahl, Demokraten zerfleischen sich

Romney hat also die Vorwahlen auf dem Weg zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner in New Hampshire gewonnen, und sicher wird es ihn erfreuen zu erfahren, dass derweil Demokraten sich zerfleischen und in einer Petition einen anderen Präsidentschaftskandidaten als Barack Obama fordern.

Na, das kann ja noch heiter werden, denn ausgerechnet Hillary Clinton haben sie dabei im Visier. Nun ja, es ist ja nie zu spät, das wissen wir ja von unserem Bundespräsidenten Wulff, und wenn es dieses Mal nicht klappen sollte mit Hillary, dann wird auch sie vermutlich ein drittes Mal antreten, Präsidentschaftskandidatin dritter Wahl ala Wulff, das scheint ja derweil der neueste Sport zu sein in der Politik.

Write In Hillary Clinton as the 2012 Democratic Nominee for President, so lautet die Petition, die einige Demokraten aufgesetzt haben.

Derweil wäre es wohl eher angebracht, sich speziell in diesen für Amerika schwierigen Zeiten, sich hinter dem amtierenden Präsidenten zu versammeln, ihn zu unterstützen, aber sie waren ja schon immer ein merkwürdiges Völkchen, die Amerikaner.

In der Petition fordert man auch direkt Obama dazu auf, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen.

Abstrus dabei sind die Begründungen, so moniert man zum Beispiel die Gesundheitsvorsorge, und dass sich der Präsident dahin gehend nicht hat durchsetzen können, aber wer die Amerikanischen Verhältnisse kennt weiß ebenso gut, es wäre auch keinem anderen Präsidenten gelungen. Auch die hohe Arbeitslosigkeit, die ja nicht Obama verursacht hat, spricht man in der Petition an.

Ein wahrhaft merkwürdiges Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge scheinen diese Leute zu haben, die nicht erkennen, wer denn in Amerika genau dafür gesorgt hat, nämlich das radikale Wirtschaftssystem, so wie die Gesundheitsfürsorge von den Propheten radikaler Märkte verhindert wird die da noch immer auf Tea-Parties Eigenverantwortung des Einzelnen predigen, der eben in deren Augen lebensunfähig ist, wenn er sich nicht selbst aus dem Dreck ziehen kann, sofern der Arbeitgeber ihn eiskalt fallen lässt, oft genug, nachdem ihm Banken mit kriminellen Verträgen bereits das letzte Hemd nahmen.

Auch bezieht man sich darauf, der Präsident habe bis dato die niedrigen Steuern für die Reichen nicht beseitigt, sie erhöht und die Banken nicht an die Leine genommen. Sind Amerikaner so blind, oder tun sie nur so? Amerika wird quasi von Banken und Wirtschaft regiert, viel zu hoch sind die hürden, speziell dann, wenn man nicht dauerhaft hinter dem Präsidenten steht, ihn in seinen Vorhaben nicht ständig mit Großprotesten gegen die Finanzwelt, gegen die Republikaner unterstützt.

Ein Präsident, speziell in diesem wirtschaftsradikal regierten Raum, ist nur so stark, wie das Volk, wie die Menschen die hinter ihm stehen, und man hat ihn eben nicht unterstützt, im Gegenteil, man hat ihn kurz nach der Wahl im Stich gelassen, eben weil fette Mägen sich zuerst um sich selbst kümmern und nicht um die Gesellschaft, speziell in Amerika, wo jeder sich selbst der nächste ist.

Wann haben sie denn protestiert, jene, die diese Petition jetzt einbringen, wenn die Republikaner den Präsidenten haben ein um das andere Mal auflaufen lassen? Wann standen sie denn mit Plakaten und als Demonstranten vor dem Kapitol, derweil die Republikaner alles niedertraten, was Obama versuchte einzubringen, zu ändern?

Maulhelden vom Sofa, das sind sie, jene, die jetzt nach Clinton schreien, würden sie diese doch anschließend ebenso fallen lassen, wie den jetzigen Präsidenten. Nein, die Demokraten brauchen keinen anderen Präsidentschaftskandidaten, was sie brauchen ist ein Gewissen für Verantwortung, aber das hat Amerika nur bewiesen, wenn es um zweifelhafte Kriegsführung,Terrorbekämpfung, die Todesstrafe oder um Waffenbesitz geht, dann ist man sich einig in Amerika, dann solidarisiert man sich.

Solange man sich aber nicht für die gesellschaftlichen Belange interessiert, für seinen Nachbarn, solange man stets nur sich selbst im Visier hat und das eigene Wohl und mit dem Allerwertesten zu Hause bleibt, wenn es um genau diese Entscheidungen geht, um Gesetze zur Eindämmung der Banken, um Gesetze für ein solidarischeres Gemeinwesen, solange hat man auch kein recht, einen anderen Kandidaten zu fordern, nur damit dieser anschließend genau in dieser Hinsicht erneut scheitert.

Alles was man an sich hat, wenn man Änderungen will, ist es, den fetten „burgerseligen“ Hintern öfter vom Sofa zu rollen, diese Verlogenheit vom „Wir haben das Yes We Can ja unterstützt“,  jetzt lass den Präsidenten mal machen, aufzugeben und endlich zu handeln, und seinen Präsidenten verbal und demonstrativ zu stützen! Dann schaut man auch nicht ruhig zu, wie mit den Menschen der Occupy-Bewegung umgegangen wird, wie man sie verlacht und versucht, ihre Camps aufzulösen, dann unterstützt man sie und mobilisiert seine Anhänger. Mobilisiert die Anhänger des Präsidenten für Demonstrationen gegen das Verhalten der Republikaner.

Dann hätte Obama auch eine Chance gehabt, sich mit seinen Programmen durchzusetzen. Nicht aber, solange zwischen Wahlen auch bei den Demokraten die Nationalhymne: „Wallstreet, Wallstreet über alles“ gesungen wird, man nur an das eigene wohlstandssatte Ego denkt. So einfach ist das.

Und Hillary Clinton müsste mit dem Hammer geprügelt sein, fiele sie auf solche Scheinheiligkeit hinein!

 

©denise-a. langner-urso