Politik vs. Volk – Die „Neue Deutsche Teilung“, (2011 – ?)

Sie haben es also geschafft, die Bundeskanzlerin und ihre Regierung, Deutschland erneut zu spalten und zwar in Politik und Volk.

Die neue deutsche Mauer die da gezogen wurde, sie entstand spätestens bei der Wahl des Bundespräsidenten Herrn Wulff, und zwar in trauter Einigkeit mit der Opposition in drei Wahlgängen. Hier wurden zuerst die Gräben ausgehoben, durch den allzu sichtbaren Fraktionszwang aus reinem Machtkalkül.

Diese Mauern zu errichten, das aber war lange vorbereitet, denn politische Laufbahnen, sie scheinen nur möglich mit finanziell gut betuchten Gönnern, und nur dadurch ist den Parteien das Überleben gesichert. Parteispenden und „heimliche“ Politikerförderung, von denen selbst der Profiteur nichts wissen soll und je zugeben wird, davon gewusst zu haben, sei hier das Schlagwort.

Früher waren dieser Graben nicht so breit wie heute, man konnte ihn überspringen, wie etwa Fischer und später Schröder. Der Graben wurde breiter mit dem Einfluss der Wirtschaft. Erfunden wurde er in Niedersachsen.

Seit spätestens 2011 aber wurde zusätzlich eine unsichtbare Mauer errichtet, damit ein Zweitsystem quasi so gut wie unbeobachtet installiert werden konnte, indem man versuchte, das Parlament immer weniger einzubeziehen in Regierungsentscheidungen, und das was der Opposition übrigblieb war, sich damit zu arrangieren, wiederum auch aus Machtgier, im Sinne späterer Regierungsmitbeteiligung oder -übernahme. Denn unbeobachtet von Presse und Bürger regiert es sich besser. Nicht demokratischer, aber das ist den Akteuren derweil anscheinend egal.

Man hat sich eingebunkert gemeinsam mit der Regierung und gemeinsam dafür gesorgt, dass der Stacheldraht der Staatsanwaltschaften verbluten lies, was an Anzeigen und Klagen gegen Politik und ihre Schützlinge, die Banken und Wirtschaft, auch eingereicht wurde.

Und die neuen politischen Selbstschussanlagen, auch sie funktionieren hervorragend, wie man im Falle Wulff und an seinen ständig alle Anfragen abschmetternden Anwälten sieht, daran, dass man im Zweifelsfalle den Bürger selbst mit Klagen zu überziehen sucht, wesentlich effektiver, mit massiven Strafen, das haben derweil viele Menschen, seinen es ganz normale Bürger, Hartz IV Empfänger oder Studenten, zu spüren bekommen.

Eine feine „Zweistaatenlösung“ hat sie gefunden, die Politik, die das Volk und die Presse so nachdrücklich und erfolgreich ausgesperrt aus dem Land der Glückseligkeit von Machterhalt und Selbstbedienung, wie wir erfahren, wenn in Krisenzeiten, in denen der Bürger, Rentner und die Lohnempfänger zum Verzicht aufgerufen werden, derweil man sich im Bundestag und jetzt in Berlin die Diäten kräftig erhöht.

Jene, die hinter den politischen Mauern mit eingesperrt sind, die das zuerst noch tolerierten, droht immer häufiger der Liebesentzug der Parteien, sie sehen keinen anderen Weg, als das gelobte Land zu verlassen, sofern sie noch über einen Funken von Anstand und Moral verfügen, sich der noch etwas moralischeren Außenwelt anzuschließen, wie etwa solche Kandidaten wie Merz und Co oder Menschen aus der zweiten Reihe, die sich zwar vermutlich den Weg nach oben durch ehrliche Aussagen verbauen, doch aber wie der CDU Abgeordnete Wellmann noch Rückgrat und Allerwertesten im Anzug haben.

Ob diese „Neue Deutsche Teilung ala Merkel“, jene neue „Berliner Mauer“ um die Bundespolitik herum Bestand haben wird, ob sie auch wieder 40 Jahre dauert, das liegt dieses Mal nicht an den politischen Akteuren, die hinauswollen aus diesem sich merkwürdige Realitäten und Wahrheiten erfindenden „Politdeutschland der Mythen und Sagen“, das liegt einzig an denen, die sich als Mauerspechte betätigen, der Presse und natürlich auch am „Volksdeutschland“ und daran, wie dessen Bürger den Wahlzettel demnächst bekreuzen, welche Parteien sie hineinschicken in den Teil Deutschlands, der derzeit von Parteisoldaten kontrolliert wird, die jene Betonmauer gerne noch festigen würden, an denen sich das „Volksdeutschland der Empörten“ die Köpfe einrennt.

©denise-a. langner-urso