Großer Zapfenstreich – eine Frage der Ehre …?

Wie rückschrittlich Deutschland ist, das beweist am Donnerstag der Zapfenstreich für einen Ehrlosen. Es ist wie es ist, jene, die sich die Hände gegenseitig waschen und am Steilhang gegenseitig nach oben schubsten, indem sie dem Vordermann kräftig an den Hintern fassten, um ihm auf den Gipfel zu helfen, jene hat der Obervampir zu seiner Verabschiedung gebeten.

Da werden sie dann also stehen und einer von ihnen wird Soldatenreihen abschreiten, im Fackelschein, wie im letzten Jahrhundert, als einer hier die Regie führte, dessen Namen man am liebsten völlig vergessen machen würde, hätte er nicht eine nie tilgbare Schuld hinterlassen.

Deutschland im Jahre 2012 ist irgendwo in einer Zeitschleife hängengeblieben, in seinem Beamtentum und in seiner Hörigkeit zu diesem, noch besser, es verharrt in Strukturen, die andere Staaten abgeschafft haben, als sie ihre Könige und Kaiser entsorgten.

Jene Regenten dienten nicht ihrem Volk, sie nahmen sich, was sie nehmen konnten, bedienten sich an dem, was ihre Untergebenen mühsam erwirtschaftet hatten, mit welcher Berechtigung eigentlich? Kaum etwas davon kam je den fleißigen Händen zugute, allenfalls Brotkrumen, um das Volk nicht vollends zu vergrätzen, um er willig zu halten, halbwegs zumindest, denn dessen Aufbäumen verhindert den ständigen Geldfluss, verhindert es doch Produktivität und mindert die Einnahmen, gefährdet den eigenen Stuhl.

Die Intelligenteren unter ihnen zumindest hatten das begriffen, gaben eben soviel, dass das Bäuerlein brav weiter schuftete, sich duckte, wenn jemand vorbeikam, der ihm im Rang übergeordnet war, wenn er diesen aufsuchen musste, um für das eigene Überleben ihm hier und da etwas abzubetteln. Gut, die Bettelei übernehmen 2012 andere, hochbezahlte Gewerkschaften, aber an sich hat sich an der deutschen Hörigkeit wenig geändert, derweil in Großbritannien das Parlament seiner Königin und ihrem Hofstaat das Budget beständig neu ansetzt, reduziert.

In Deutschland hingegen schaut das Volk zu, wenn seine Parlamentarier unermüdlich in seine Kasse greifen, sich die Diäten mit krudesten Ausreden erhöhen, so als bestünde es aus Lämmern, die freiwillig zur Schlachtbank streben, weil der Metzger ein neuer ist, der humanere Schlachtung versprochen hat, als der vorherige. Wohl kein Volk ist mehr dazu bereit, solche Unverschämtheiten zu ertragen, als wir.

Im Gegenteil, wie sehr wir Aufmärsche im Fackelschein lieben, das beweisen wir gerade dadurch, dass wir die fast mitternächtliche Geisterstunde des Ex Präsidenten so gar nicht kommentieren, schon gar nicht dagegen protestieren, und es fehlt ja in gewissen Gemeinden nicht viel, dann dürften Rechtsnationale dort unter Mitwirkung des Verfassungsschutzes und unter Polizeibewachung durch die Straßen ziehen, ja viele Mitbürger würden derweil sogar nächtliche Fackelzüge durch das Brandenburger Tor hinnehmen, würden sich dadurch staatlich befürwortet Migranten aus Deutschland verabschieden.

Es spielt auch hier keine Rolle, wer der Altherrenveranstaltung längst untergegangener Welten nicht beiwohnt, jenen ist der Respekt gewiss, es kommt darauf an, wer dem unwürdigen Theater beiwohnt.

Allen voran sei die machtgierige Bundeskanzlerin Angela Merkel genannt, die dort stets in Erinnerungen schwelgen kann an ihre untergegangene Heimat, in der sie sicher heute, wäre die DDR noch existent, irgendwo sehr weit oben dem Staatsapparat dienen würde, denn sie ist es gewohnt, dorthin zu dackeln, wo eine angenommene Staatsräson es ihr abverlangt, wie sonst hätte sie in der DDR studieren dürfen – Erscheinen im Karnevalskostüm samt Winkelement geboten.
Auch Rösler, jener Bubi, der seine Partei in Grund und Boden ruiniert hat, wird natürlich anwesend sein, kennt man den Ex Präsidenten doch bestens aus Herrenrunden von Niedersachsen, und da finden sich jene zusammen, die zusammen passen, hat doch der EX gerade Amt samt Person ruiniert.

Ein Schmierentheater ohne Ende, eine Zumutung für jene ehrlichen Bürger, die noch wissen, was die Begriffe Anstand und Ehre bedeuten.

Aber er sei ihnen gegönnt, jener Abend im Fackelschein, da weiß wenigstens jeder ehrliche Bürger, woran er ist, wenn sie es unbedingt gewissen fragwürdigen Gestalten der dunkelsten deutschen Vergangenheit gleichtun und sich selbst dadurch quasi degradieren wollen, sich mit ihnen auf eine Stufe stellen. Rückwärts gewandt scheint eben heute so modern zu sein, wie zu Kaisers, Führers und Honeckers Zeiten.

In diesem Sinne wünschen wir einen fröhlichen Abend unter Schmarotzern und Freunden, sofern sie es denn am Tag danach auch noch sein werden. Aber eins ist ja gewiss in solchen Kreisen: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich eben ungeniert. Und die Kanzlerin hatte mit der Meinung des Volkes eh ebenso wenig am Hut, wie ihr ehemaliger Staatschef.

Und was ist das Fazit? Die Deutschen bestehen aus zwei Spezies. Die einen, das sind Zellen, die sich gegenseitig befruchten, dazu gehören jene Fackelscheingespenster am heutigen Tag in ganzer Verlogenheit der Staatsräson folgen. Und die zweite Spezies, das sind jene kriechenden stummen Diener, die ab und an irgendwo auf einem Papier, dass nichts wert ist, ein Kreuzchen machen dürfen und ansonsten vom Sofa aus entweder stumm nicken, allenfalls einmal dümmlich am Stammtisch poltern, weil sie satt und fett sind, und die wie Aidsviren, irgendwann explodieren. Und was dann kommt, auch das hat die deutsche Geschichte, das haben unsere Nachbarn des öfteren hinreichend und schmerzhaft erfahren dürfen.

Liebe Politiker, macht ruhig noch eine Weile so weiter wie bisher, und befasst euch ausschließlich mit euch und eurem Fortkommen und ignoriert die Empörten, dann gnade uns, unseren Migranten und Nachbarn Gott. …

©denise-a. langner-urso