Politik, Medien und ein Hassfilm – Hinter dem Schild ist der Deutsche nackt!

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Wie ein Schild tragen die Deutschen derzeit die Meinungsfreiheit vor sich her, auch jene, die davon ansonsten eher wenig halten, wenn es nämlich um das freie Internet geht. Doch nimmt man es ihnen ihr Schild weg, sind sie splitterfasernackt, denn dahinter verbergen sie ihren Populismus, ihre wahren Gefühle, die sie zu aller Unverschämtheit auch noch christliche Werte nennen und als konservativ bezeichnen.

Worum es geht? Um die Diskussionen, die sich derzeit um einen Film drehen, der widerwärtiger und volksverhetzender nicht sein kann, den aber gewisse Gruppierungen benutzen, um zu beweisen, wie bürgernah und freiheitlich sie doch zur deutschen Grundordnung, zum Grundgesetz stehen. Geht es aber ansonsten um ihre Parteien, dann fällt diese Maske sehr schnell, dann pochen sie auf ihr Recht, Meinung eben einzuschränken, bedrohen ihre Gegner, bekämpfen sie bis aufs Messer, wie man sehr oft bei Demonstrationen sieht, bei Brandanschlägen, Morddrohungen oder Anschlägen mit „nur“ Farbbeuteln.

Dann, wie auch der derzeitige Streit der Burschenschaften zeigt, schließen sie missliebige Mitglieder aus, wollen nicht beobachtet werden, dann ist das Schild der freien Meinungsäußerung sehr schnell vergessen, dann zeigen sie die ihre wahre Fratze. Jetzt also wieder Schild, denn man hat als Feind der deutschen Hochkultur die Islamisierung entdeckt, die das Bild ihrer Gesellschaft bedroht, wie sonst nur homosexuelle Partnerschaften es zu tun vermögen, die arbeitende Frau, die keine Familie gründen, sich dem Manne unterordnen und ihm 10 blauäugige, blonde Kinder nicht gebären will, eines binnendeutschen Mannes, versteht sich.

Zu schulden ist das alles dem, dass nach dem zweiten Weltkrieg die Vergangenheit nur halbherzig, mehr oder weniger erzwungen und am Beispiel des Schicksals der jüdischen Bevölkerung aufgearbeitet wurde, man gleichzeitig aber jene nicht bestrafte, ja sie in Ämtern beließ, die doch so offensichtlich Mittäter waren. Die Einsicht aber kann man Menschen nicht aufzwingen, begreifen, was falsch gemacht wurde, warum man sich nicht widersetzte, das müssen Menschen schon alleine tun, Erfahrungen, zudem solche, kann man nicht weiter geben. Alleine das Schuldeingeständnis, an einer ganzen jüdischen Bevölkerung ein Verbrechen begangen zu haben, das löste man so nicht aus, denn es war ja niemand mehr gewesen.

In so uneinsichtigen sich selbst nun als konservativ bezeichnenden Familien aber wurden alle Anstrengungen zunichte gemacht, denn elterliche Prägung sitzt tiefer, wiegt schwerer, als ein paar Schulstunden, das wird heute deutlich. Die damaligen Kinder ticken wie ihre Großeltern, im Gebiet der DDR entfiel die Aufarbeitung gleich ganz komplett …

Jetzt also ein sehr offensichtlich Hass schürender Film in einer Zeit, in der zudem viele Bürger Existenzängste haben, an denen auch Medien nicht unschuldig sind, weil eben nur schlechte Nachrichten Leser generieren, Gewinn bringen, eine „Bild“-isierung stattgefunden hat, eine Einheitsbreipresse nicht ausgewogen berichtet, abwägt, auch Vorteile gewisser Vorgänge erläutert.

Hinzu eine Politik, die auf Meinungsumfragen und das Netz reagiert, die sie fein säuberlich ausgewertet zwar erhält, nie aber hinterfragt, und die so nicht wirklich auf die Belange der Wähler, auf die Dinge, mit denen Menschen sich tagtäglich auseinander , reagieren kann, derweil der Mob ohne Schild in den Foren der Massenmedien von Welt-Online, Spiegel und Co und auf Webseiten rechter Kultur- und Sittenwächter/Parteien im Internet wütet.

Was durch die Fehler der Nachkriegsgeschichte versäumt wurde, das hat sich hingegen in den Köpfen manifestiert über zwei Generationen, eben der dumpfe Populismus und die Rechtslastigkeit vieler Bürger, die einst hinter verschlossener Tür stattfand als das Netz nicht existierte, man es also nicht bemerken konnte. Das wird jetzt bitter bestraft, wie man erfahren könnte, würde man tatsächlich in die Foren blicken, und es stünde in der Verantwortung der Medien, strenger zu zensieren, was sie hingegen Leser kosten würde, somit Profit. Man muss also den Medien die Frage stellen, ob es nicht auch darum geht, die Grundordnung zu erhalten, und lieber auf den Pöbel zu verzichten, selbst um den Preis, dass es Leser kostet. Geht nicht das hohe Gut der Menschenrechte, der Schutz hier lebender Migranten vor?

Politik und Medien scheinen ihrer Verantwortung nicht gerecht zu werden, noch immer nicht um die Fatalität zu wissen, was es bedeutet, wenn die Haustür eben dort steht, wo der Kommentarbereich sich öffnet, denn dahinter verbirgt sich der wahre Deutsche und darf ungestraft rechtslastig pöbeln.

Es läuft einem ein eiskalter Schauer über den Rücken, wie sehr hier die Meinungsfreiheit als Schild dafür herhalten muss, den unsäglichen Anti-Film, der alleine zur Volksverhetzung gemacht wurde, als Kunst zu bezeichnen, wofür die Kunstfreiheit ins Spiel gebracht wird. Um alles in der Welt soll hier also eine offensichtliche Mehrheit erschrieben werden, die dieses Machwerk öffentlich sehen will, und Politik reagiert zumeist dann, wenn momentan im Netz irgendeine Mehrheit wichtig zu sein scheint, für den nächsten Wahlgang.

Die hier lebenden Muslime, die in aller Regel bereits so deutsch sind, wie wir selbst, oft sehr gut gebildet, haben als einzigen Wunsch eigentlich nur, hier ihre Religion in Verbindung mit unseren und ihren Werten ausleben zu dürfen, denn ihre Werte sind unseren sehr gleich, lauten Wohlstand und Familie, erkennen gleichgeschlechtliche Partnerschaften an, wobei auch hier immer nur abwertende Stimmen gedruckt werden, um Leser zu erzeugen, stehen zur Grundordnung, dem Grundgesetz, sonst hätte es hier längst Ausschreitungen gegeben, was nicht der Fall ist, im Gegenteil, man predigt quasi in Moscheen wie in christlichen Kirchen herauf und herunter, wozu der Film gedacht ist, bittet die Menschen, ihn zu ignorieren, was auch geschieht. Muslime reden mit uns Deutschen genauso freundlich, als ob es diesen Film nicht geben würde. Für hier länger lebende Migranten ist er ebenso lächerlich und eine ebensolche Provokation wie für Bildungsbürger, die aufgeklärt sind, die sich nicht benutzen und radikalisieren lassen gegen eine Multikulti-Gesellschaft.

Hier lebende in unserer Mitte angelangte Muslime, die zu uns gehören wie Herz und Nieren, sie gehen nicht dermaßen plump vor und veröffentlichen wiederholt antichristliche Bilder, beleidigen Papst und Kirche, drehen und präsentieren keine provozierenden und volksverhetzenden Filmchen, wobei es ganz Sicht genügend Stoff dafür geben würde, aus ihrer Sicht zumindest, denn Themen, die mit ihrem Glauben korrelieren gibt es ja zuhauf.

Und es ist gewiss nicht so, dass wir darüber lachen würden, wer das behauptet lügt dreist. Ein Werk wie „Leben des Brian“, dass viele rechtslastige Foristen anführen wäre hier sicher mit eben so großen Protesten verbunden gewesen, hätte es ein muslimischer Regisseur gedreht, davon kann man ausgehen, es war aber eben kein Film, der aus dem islamischen Umfeld kam, das vergessen die scheinheiligen Verfechter der Meinungsfreiheit gerne zu sagen,und plötzlich sind selbst jene plötzlich Christen, verteidigen Kirche und Papst, die ansonsten durch Gegenpöbeleien auffallen, wie es eben gerade ins rechte/konservative Weltbild passt. Mohammed soll nicht bildlich dargestellt werden, das ist eigentlich das Einzige, woran selbst hier viele aufgeklärte, bestens integrierte Muslime pochen, und warum auch nicht, wenn das doch eigentlich die einzige Forderung dieser Migrantengruppe, die ja längst deutscher als viele von uns sind, ist.

Dass auch in der Bibel steht, man solle sich von Gott kein Bild anfertigen, das allerdings verschweigen die Forentrolls, darauf bestehen sie nicht. Und wie sollte man bitte auch Gott zeichnen? Dass wir Jesus zur Witzfigur machen, das liegt doch derweil allenfalls daran, dass sich mehr und mehr Menschen von den Kirchen abwenden, Anfang der 60er Jahre aber wäre das sicher bei uns auch nicht möglich gewesen, speziell nicht in der Ära Adenauers. Das hat sich eingeschlichen, irgendwann, und es ist jetzt eben so, dass danach so gut wie kein Hahn mehr kräht.

Eine Hauptfigur hingegen entgegen aller Vernunft und nur zur Provokation wie in diesem Film zu diffamieren, zu beleidigen, das muss zu wütenden Reaktionen führen, und auch Das Leben des Brian hat in Amerika zu Protesten von Christen geführt, die noch wesentlich tiefer der Religion verbunden sind, als wir hier in Europa, auch das vergessen unsere lieben Verteidiger von Meinungsfreiheit und Kunst zu erwähnen.

Pro Deutschland also will partout hier sich als Verteidiger gewisser Freiheit auftreten, damit Wahlen gewinnen, mit einem Vorstand, der NPD und DVU belastet ist, einen Schafspelz trägt. Die Gesellschaft aber sollte sich nicht spalten lassen, Muslime und vernünftige, aufgeklärte Bildungsbürger einen klaren Kopf behalten, alles dafür tun, dass das so nicht gelingt, dass sie nicht auf der anti-muslimischen Angstwelle ins Parlament gespült werden, weil es ihnen gelingt Menschen gegeneinander aufzuwiegeln, die derzeit eben nicht am Wohlstand des Durchschnittsbürgers teilhaben können, wie Arbeitslose, Aufstocker, Hartz IV Empfänger. Denn eines ist klar, solche Menschen gibt es auch auf Seiten der Muslime. Und auch dort ist das traurig, aber nicht die Mehrheit, betroffen sind auch Deutsche! Man ist also eigentlich sich gegenseitig Bruder im Schicksal.

Wichtig ist jetzt nur eine Sache, den nackten Deutschen das Schild nicht wieder zu geben, die wachsende Zahl endlich zur Kenntnis zu nehmen, die Foren genau zu beobachten, die U-Boote nicht wieder abtauchen zu lassen, politisch dagegen vorzugehen, präventiv, juristisch. Verantwortung aber liegt auch bei den Medien, solche Foreneinträge zu sichern, notfalls Klarnamen nutzen zu lassen, im Zweifel selbst tätig zu werden, sprich bei heftigen Ausschlägen eben doch ein Exempel zu statuieren, Anzeige selbst zu erstatten, auch wenn es Leserzahlen kostet, es wird Altleser, die sich angewidert abgewendet haben zurück bringen, jene, die einen ehrlichen Dialog wünschen, die Diskussionen fördern und nicht wie sprunghafte Schallplatten dauernd dieselbe Melodie in allen Foren und unter immer neuen Namen hundertfach posten. Alleine am Schreibstil sind solche rechtslastigen Trolle leicht zu identifizieren, am gleichen oder ähnlichen Beitrag.

Die Multikultigesellschaft wird sich nicht auseinanderdividieren lassen, um keinen Preis der Welt, soviel ist sicher, und jeder kann dafür etwas tun, und sei es nur, rechtslastiges Gedankengut, beleidigende und radikale Trolle zu melden, ihre Beiträge den Redaktionen zur Prüfung zu markieren. Das kann und darf, das müssen wir fordern, diese Hilfestellung, jetzt erst recht, jetzt sind die Leser gefordert, die Qualität wünschen und sich nicht schuldig machen wollen, indem sie wegschauen, wenn im Netz gehetzt wird, wenigstens das schulden wir unseren Zuwanderern, Freunden,Verwandten, Mitbürgern und Nachbarn anderer Kulturen!

Und der Politik sei geraten: Macht endlich beide Augen auf! Verboten und zensiert gehören Film und seine verlogenen nackten Verfechter! Auch ein gemeinsames Zeichen der Kirchenvertreter, der christlichen, jüdischen und muslimischen Gemeinden sollte gesetzt werden. Ihre Vertreter und nur diese sollten sich mit politischen Vertretern und der Kanzlerin in einer geschlossenen Rune dieses „Schundwerk“ antun und dann gemeinsam ein Statement verfassen. Das wäre ein gutes Zeichen in alle Richtungen, vielleicht lohnt es ja, darüber einen Weg der Verständigung zu finden, denn auch die Kirchen schützen Schildträger, das sollte ihnen klar sein, helfen somit, wenn oft unbewusst, radikalem Gedankengut sich festzusetzen.

Und ja, derzeit fordern wir Zensur und Schutz vor deutschen Aufwieglern, Parteien mit Rechtsdrall und sich entblößenden, nackten Deutschen im Netz und seinen Foren, das schulden uns, unseren Freunden anderer Kulturen, dieser Multikultigesellschaft, die wir erhalten wollen, die Medien, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Und spätestens jetzt ist es an der Zeit, einen neuen Begriff einzuführen, in Deutschland, der Politik, den Medien, der EU! Es gibt sie nicht mehr, die westlich, christliche Wertegemeinschaft, wenn es etwas gibt, dann ist das eine „multikulturelle Wertegemeinschaft“. Spätestens jetzt, wo rechte Parteien mit dem Altbegriff hausieren um damit Wählerfang zu betreiben. Sie haben den Begriff „christlich geprägt“ genug strapaziert und ad Absurdum geführt. Ab jetzt sollte jeder, der sich auf das Grundgesetz, die Rechte der EU und ihre Werte beruft und sie verteidigt, den Begriff „multikulturelle Werteordnung“ verwenden, denn das wird hier gelebt und gedacht. Und wenn wir in einem uns einig und wertekonservativ sind, dann allenfalls in unserem Streben nach allen hier friedlich zusammen lebenden Menschen jedweder Couleur und Glaubens gegenüber.

Was am Meisten verwirrt

sind aber die Stellungnahmen aus der SPD und von den Grünen! Dort spricht man sich gegen ein Verbot des Filmes aus.Ist eigentlich den Führungsspitzen bewußt, dass sie dann auch Verantwortung zu übernehmen haben, sollte der Film tatsächlich in einem Berliner Kino gezeigt werden? Was ist, wenn dadurch ein verwirrter Schläfer auf den Plan gerufen wird, der im noch unbetroffenen Deutschland einen terrorangriff durchführt, sich im Kino oder dessen Umgebung in die Luft sprengt? Übernehmen die, die jetzt als Befürworter zu jedweder Meinungsfreiheit stehen dann persönlich die Haftung? Haften sie den betroffenen Familien gegenüber mit ihrem Vermögen, wenn es Tote und Verletzte gibt? Und was ist mit den offenen Grenzen, der Täter kann auch unbehelligt über sie kommen. Wie bewiesen haben unsere Geheimdienste ja schon nicht den geringsten Schimmer, wenn es um rechtsradikale Täter geht, wie sollten diese also auch nur im Ansatz eine Ahnung über eventuelle radikal-islamistische Schläfer haben? Und schlafende Hunde soll man nicht wecken. Und wie sollte man erkennen, welches Täterpotential gar in Griechenland oder anderswo schlummert, das bis dato dort vor sich hinvegetiert, längst aber sich im Bereich der EU befindet?

Diese Fragen sollte man der SPD und den Grünen sehr wohl stellen! Sie gefährden ja nicht nur uns, sondern auch alle hier friedlich bei uns und mit uns lebenden Zuwanderer, unsere Gäste, Reisende! Ist das ein Nichtverbot wert? Wobei, um ein paar verwirrte Rechte aus NPD, Pro Deutschland etc., die sich den Fim in den eigenen Reihen anschauen, wäre es, Entschuldigung jetzt, sicher nicht schade, niemand, kein normaler Mensch mit Achtung vor anderen Lebensweisen und Menschen würde ihnen eine Träne nachweinen, außer ähnlich tickenden Parteifreunden und etwaigen gleichgesinnten Familienmitgliedern, um es einmal sehr krass auszudrücken, nur, dass es aus reiner Sensationsgier wohl nicht bei diesen verwirrten Hetzern bliebe …

Und eines sage ich hier ganze deutlich, in diesem speziellen Fall, an genau diesem lächerlichen Fim wird sich feststellen lassen, wie viel Rückgrat Menschen haben, die sich für ein Fimverbot aussprechen, wie viel aufrechten Gang eine Partei beherrscht, die ansonsten stets von Menschenwürde und Integration schwafelt, denn diese Menschen, die jetzt das Verbot fordern, diese Parteien stehen hinter dem, was sie Integration nennen, stehen offenen Herzens zu einer multikulturellen Gesellschaft, die friedlich miteinander lebt. Diese Menschen und Parteien sind ehrlich und meinen, was sie sagen.

Kann man das auch von jenen noch wahrhaftig glauben, die diesen Film unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit ausgestrahlt sehen wollen?

©denise-a. langner-urso