Nobelpreis für die EU – Ein Wink mit dem Zaunpfahl

Es ist eine hervorragende Entscheidung, die heute völlig überraschend die Menschen beim zweiten Frühstück erreichte, der Friedensnobelpreis zeichnet die Region aus.

Das ist aber auch eine Aufforderung, den Frieden nicht zu zerstören, weil man die Menschen und ihre Bedürfnisse, ihre Nöte aus den Augen verliert.

Viele Zugeständnisse wurden gemacht, viel hingenommen, aber derzeit hat es den Anschein, als könnten politische Entscheidungen all das zerstören, wofür die EU eigentlich immer stand, nämlich das friedliche Zusammenleben.

Immer öfter sehen wir Demonstrationen, auf denen Zeichen gezeigt werden, von denen man gedacht hatte, die Geschichte habe sie ausgelöscht. Gemeint sind Nazisymbole.

Gleichzeitig erheben Demonstranten Vorwürfe gegen die Ordnungshüter, sprechen von überzogener Brutalität und neuerdings sogar Folter.

Der friedensnobelpreis ist also auch als eine Warnung an all jene gedacht, die dafür verantwortlich sind, und das sind neben wenigen wütenden Randalierern eben auch politische Kräfte.

Die Überzeugungsarbeit ist nicht gelungen, und das hängt auch damit zusammen, dass eben immer mehr Menschen unverschuldet in Armut und in Arbeitslosigkeit enden.

Die EU droht ihre Werte zu verlieren, scheint auf dem besten Wege, all ihre Versprechen zu brechen. Es ist nicht das Geld, das die Menschen zusammenhält, es ist der Glaube an bessere Zeiten, Wohlstand für alle, Freundschaft und der Wunsch nach Frieden.

Rückt man aber alleine Geld in den Vordergrund, wirtschaftliche Vorteile einzelner Staaten, erweckt man den Eindruck erpresserisch vorzugehen, dann verlieren die Akteure an Glaubwürdigkeit, scheint doch die Union zu einer Heuschrecke verkommen, die den Bürgern mehr schadet als nutzt.

Die Menschen verstehen nicht mehr, was gut sein soll, wenn ein Verbund Institutionen schützt, nicht sie selbst. Auch ist heute weniger denn je verständlich, warum man die Wähler bis an die Steckdose und aufs Brötchen drangsaliert, anderweitig aber sämtliche gesetzten Regeln bricht.

Es erscheint immer öfter so zu sein, dass in der EU manche eben gleicher sind als andere, weil alleine bestimmte Gruppen die Kontrolle übernommen haben.

Wenn nur noch Einzelinteressen, der Profit zählt, dann hat die EU ihre Ziele verfehlt, dann bleiben Bürgerrechte, Meinungsfreiheit und Frieden auf der Strecke. Und genau das scheint momentan der Weg zu sein, auf den sich die Entscheider begeben haben.

Der Friedensnobelpreis also einerseits ein Zeichen an die Bevölkerung der EU, das sagen soll: „Wir haben die Entwicklung im Blick, beobachten die Verantwortlichen, sehen die Geschehnisse und Entwicklung aber auf gefährlichem Weg. Die Menschen sollen wissen, die Welt schaut zu, genau hin.“

Er ist zur richtigen Zeit gekommen, hat doch gerade erst eine Ratingagentur Spanien herabgeratet. AUch in dieser Hinsicht ist die Vergabe als Warnung zu verstehen, keinen Wirtschaftskrieg, mit all seinen Auswirkungen auf Kosten der Menschenwürde zu führen. Denn Wirtschaftskriege enden stets in jenen Kriegen, wie wir sie aus dem 20. Jahrhundert kennen. Man bricht den Stab über ganze Nationen, was den inneren Frieden dieser Union gefährdet. Die Vergangenheit ist noch tief in den köpfen verankert, mit all ihren Vorurteilen. Und es naht der Winter.

Zerbrecht euch den Kopf, was ihr den Menschen antut, wenn ihr ihnen, die euch dienten, die Arbeitsplätze wegrationalisiert, den Wohnraum nehmt, eine ganze Generation hoffnungslos macht, ihr den Weg in die Zukunft verbaut, wenn ihr eure Alten so wenig wertschätzt, dass ihr sie am Ende des Lebens zur Seite schiebt, sie mit Hungerrenten bedient, ihnen die Würde nehmt. Zuerst stirbt mit ausbrechendem Hass der Mensch, dann die Nation, und am Ende die komplette Union. In der New York Times steht ein Auszug aus einem Zitat zur Verleihung:

Das  Zitat aus dem dortigen Bericht lautet:

Thorbjorn Jagland, the former Norwegian prime minister who is chairman of the panel awarding the prize, said there had been deep concern about Europe’s destiny as it faces the debt-driven woes that have placed the future of the single currency in jeopardy.

“There is a great danger,” he said in an interview in Oslo. “We see already now an increase of extremism and nationalistic attitudes. There is a real danger that Europe will start disintegrating. Therefore, we should focus again on the fundamental aims of the organization.”

Und das sagt doch alles was wichtig ist, an diesem Tag.

Die Mächtigen sollten also sehr genau überlegen wie sie demnächst und zu wessen Gunsten und Schaden weiter vorgehen wollen, um er Vorschußlorbeeren ebenso würdig zu sein, wie die Menschen, die das Fundament des Hauses sind. Noch nämlich sind Türen und Fenster weit geöffnet …

Der Frieden und das Wohlergehen der Menschen zählen mehr als eine Münze.

Und was dem Menschen hilft im stressigen Alltag, das kann der Politk nicht schaden, Entschleunigung, ein Durchatmen, ein kleiner Schritt zurück, ein klarer Blick, dann sehen die Dingeschon etwas anders aus, aus der Distanz betrachtet, und dann findet man auch neue, bessere Wege. Gut Ding will Weile haben! Gehetze geniessen nicht, sie erleiden den Burnout oder Herzinfarkt, und erste Anzeichen dafür gibt es.

Und als Empfänger sollte die EU die Entscheidung fällen, je ein Kind aus jedem Staat zur Preisverleihung zu entsenden, anstatt sich jetzt bereits wenige Stunden nach der Verkündung zu zerfleischen. Denn genau das war gewiss auch Kalkül, jene Reaktion und Häme zu erzeugen der Mächtigen und ihrer nicht besseren Kritiker, die Nationalstaatlichkeit statt Wohlstand für alle Menschen fordern! Jetzt sind sie alle entlarvt, jetzt ist die Maske gefallen!

Und genau das wollen die Menschen nicht, dieses ständige Gezänk. Bravo, es hat nicht lange gedauert, schon überlagern eigene Profilierungssucht und Rechthaberei, Eigennutz, der Streit darum, wer denn nun den Preis entgegen nehmen darf und soll, diesen guten Tag.

Der Preis wurde vergeben, um die Leistung aller Bewohner zu würdigen, einer EU, die für die Zukunft gebaut wurde, für unsere Kinder und Enkel. Und deshalb widmen wir ihn der nachwachsenden Generation. Nur Kinder sind friedlich genug, würdig genug, ihn entgegen nehmen zu dürfen! Denn in ihren Händen liegen die Zukunft und der Frieden Europas!

©denise-a. langner-urso

New York Times- Mired in Crisis, E.U. Wins Nobel Peace Prize-
besonders nett die Kommentatoren, die meinen der Friedensnobelprei müsse jährlich an die Truppen der Vereinigten Staaten verliehen werden, weil allein diese den Frieden in der Welt garantieren … ohne Worte

Begründung des Komitees

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