Obama vs. Romney – Die letzte Schlacht ist geschlagen

Es geht um die Außenpolitik, und es geht auch um Diplomatie gegen Rambo.

Romneys Weltsicht, die Sicht der Republikaner wie vieler Amerikaner, bedeutet doch eigentlich auch immer: Erschießt du einen Taliban, dann nimmt dich jede Uni an. Speziell bei der hohen Arbeitslosigkeit gibt genau dieses Prinzip vielen Amerikanern Hoffnung auf ein besseres Leben, es kostet aber auch Menschenleben, ruiniert Ansehen in der Welt, bekräftigt alle negativen Vorurteile von einem angriffslustigen, unfriedlichen, aggressiven Amerika.

Die Menschen haben ja eine Chance, wenn sie wollen, so das Motto der Reichen. Nur auf die Frage, wie man mit traumatisierten Veteranen umgeht, ob diese zu den 47% der Schmarotzer gehören, darauf gibt Romney keine Antwort, auch nicht darauf, wie man mit den Versehrten der vielen Kriege umgehen soll. Am besten, man ignoriert sie, sind sie doch unbrauchbar, Abfall quasi. Vegetieren an Stadträndern, finden keine Jobs.

Hinzu kommt Romneys Arroganz. Der Wähler will Fakten und nicht auf Fragen nach Finanzierbarkeit abgekanzelt werden, er möge eine Webseite aufsuchen. Der Wähler will wissen, wo gespart wird, nicht hören, es wird gestrichen und neue Programme werden aufgelegt.

Für Obama stehen Diplomatie und internationale Zusammenarbeit an oberster Stelle, wenn es um Kriegseinsätze geht, Sanktionen sind hier zu nennen. Gewalt ist das letzte Mittel. Kriege treffen immer auch Zivilisten, das zieht Hass auf die Angreifer nach sich. Sanktionen hingegen bewirken, dass sich der Unmut gegen die Sturheit des eigenen Regimes richtet. Die Völker müssen von innen etwas bewirken, was ein Umsturz von außen bewirkt, das hat wohl der Afghanistan Krieg bewiesen.

Mitt Romney und die Republikaner scheinen auch unter Verfolgungswahn zu leiden und erkennen Realitäten nur schwer. Nordkorea beginnt gerade sich langsam zu öffnen, das kann jedes falsche Wort, jede falsche Aktion erneut zum Rückfall führen. Ein Handelskrieg mit China? Nein, gegenseitige Zugeständnisse sind gefragt.

Russland: Romney verfolgt wahrlich eine Politik, die man betrieb, als die Mauer in Berlin noch stand, das erinnert an Kalten Krieg. Obama hat aber was Stationierung von Systemen in Polen betrifft weise gehandelt.

Putin sieht zudem im erstarkenden China seine Felle davon schwimmen, zumindest, was den Welthandel betrifft, die Energiepolitik. Putin sieht natürlich auch die massive Innovationskraft der Chinesen, wofür dem eigenen Staat einfach das Kapital, auch das Humankapital, fehlt. Putin gilt es einzubinden, das wird noch zu einer großen Aufgabe werden. Obama hat das längst erkannt.

Obama hat erkannt, dass heute eine schlagkräftige Truppe mit innovativer Waffentechnologie mehr auszurichten vermag, als unendliche Bodentruppen, die Leben kosten, den Cyberkrieg aber nicht gewinnen können. Investition in Bildung und Investition in die Entwicklung neuer Technik, dort einen Vorsprung zu haben, das macht Staaten krisenfest, das bringt Marktanteile, Wachstum, Jobs, sicher langfristig Standorte.

Allerdings ist das nicht per Fingerschnipsen zu haben, das benötigt Zeit, wie wir ja in Griechenland sehen, um Romneys Feindbild des wirtschaftlichen Unterganges anzusprechen. Wohl wah,r Mitt Romney, Griechenland kann man als Feindbild sehen, zumindest, wenn man die Steuerflucht der Reichen berücksichtigt, denen ihr Staat ebenso am Allerwertesten vorbeigeht wie den Republikanern die 47% jener Menschen, die zwar mehrheitlich arbeiten, aber eben keine Einkommenssteuer zahlen, weil sie nun einmal keine Millionäre sind. Und Handarbeit war schon immer schlechter bezahlt, als einen Computer zu bedienen, der einem ohne Zutun in Sekunden Millionen umsetzt oder gar verbrennt, was für die Reichsten meist aus der Portokasse finanzierbar ist!

Amerika steht wirklich vor der Frage, ob es zurück in Kalte-Krieger-Mentalität mit Romney verfallen oder den diplomatischen Weg Obamas beschreiten will, der den Amerikanern Achtung auch bei arabischen Staaten gebracht hat.

Für Menschen, die weniger menschliche Verluste und eine friedlichere Welt anstreben, dürfte die Wahl klar sein. Wer ein Herz hat, der wählt Obama, wer Dollars bevorzugt und egoistisch denkt, wem die Menschlichkeit am Allerwertesten vorbei geht, der schlägt sich auf die Seite des Raubtieres Romney und seiner eiskalten Freunde, die für gewisse Ziele eventuell auch über Leichen gehen, und denen es egal ist, wenn ein Obdachloser im Straßengraben verhungert oder erfriert, während sie beim Galadinner über 47% von Losern lästern.

©denise-a. langner-urso