Koalitionsgipfel – ein Oscar für das Lebenswerk

Ui toll! Ab sofort bekommt jeder Bürger einen Oscar für sein Lebenswerk, eine Rente. Naja, wenn einem die Ideen ausgehen, dann wird man erfinderisch, speziell bei Künstlern ist das so, dass sie nachts oft am kreativsten sind, und vielleicht bräuchten wir eine Tag- und eine Nachtregierung, soviel jedenfalls scheint sicher, nach der Nachtsause der Generalsekretäre der Parteien.

Man brauchte auch niemanden zu fragen, in dieser mitternächtlichen Runde, natürlich wagt es niemand, seinen Chef so spät zu stören, das widerspricht ja den angestrebten Arbeitsvorschriften, dass man sich an gewisse Ruhezeiten halten solle, zu denen eben keine Mails und keine SMS gelesen werden muss. Und so schwafelte man, fabulierte man vor sich hin in geselliger Runde.

Die Chefs aber werden sich freuen, was ihr Nachtdienst da an teurem Weihnachtsgeschenk den Bürgern unter den Baum legen will. Herausgekommen ist nämlich etwas, was jeder braucht, ein Edelsocken-Paket, lieblos verschnürt, weil man ja schließlich auch der zickigen Schwiegermutter etwas schenken muss.

Nun gut, man wird sehen, wie das ankommt, wie lange der Frieden der Parteien diesmal hält, und natürlich, was der Banker der Koalition Schäuble dazu sagen wird.

Hier ein paar Euro, da ein paar Euro, man hätte auch in einer Kutsche über Land fahren und im einen oder anderen Dorf den Kindern ein paar Münzen hinwerfen können, das wäre vielleicht besser gewesen, zudem wesentlich billiger geworden, denn die Summe wäre vorher abgezählt gewesen. So aber verteilt man Geschenke, weil man sich einfach einmal großzügig zeigen will, ohne Sinn und Verstand.

Die Oma bekommt 10 Euro, damit sie hin und wieder einmal zum Arzt humpeln kann, um prüfen zu lassen, ob sie nicht doch wieder einmal einen neuen Krückstock benötigt, denn der alte knickt beim Zeitungsaustragen immer wieder einmal ein, und die Zuzahlung für den neuen kann sie sich dann ohnehin nicht leisten, aber, was solls, Hauptsache, sie konnte einmal öfter mit jemandem darüber reden.

Die Glucken unter den Muttis der Nation, sie dürfen ein paar mehr Jährchen auf dem unausgebrüteten Ei hocken, Hauptsache, das Küken muss nicht fremd-gefüttert werden und bleibt möglichst lange im Ei, nicht, dass es wagt, das Gackern und Fortlaufen zu erlernen. Und die Henne gehört nun einmal ins Nest.

Und dann die Lebensleistungsrente, der Oberhammer einer durchzechten Nacht, das Bambi, ein Golden Globe, der Oscar für jeden! Es wird einem regelrecht schlecht dabei, es ist schlicht abwertend, was da geplant wird. Jede Marketingagentur findet bessere Namen um abgehalfterte Produkte umzubenennen, sie neu verpackt zu verkaufen, dafür braucht es keine Nachtsitzung. Man fragt sich aber doch, warum man es sich nicht traut, den teuflischen Namen, der gemeint ist auszusprechen, sozialistische Einheitsrente!

Es ist wirklich kein Wunder, wenn immer mehr Menschen diesem Staat den Rücken wenden, wenn Steuern abfließen, denn überall erhält man mehr für sein Geld, zumindest dann, wenn man halbwegs vernünftig verdient, gar Unternehmer ist. In anderen Staaten, in Luxemburg, der Schweiz lebt es sich einfach besser, wird Lebensleistung besser honoriert. Da lohnt es sich wirklich, aus gründen der Steuerersparnis sein Geld anderweitig anzulegen, für das Alter mehr vorsorgen zu können, als in Deutschland, wo wir bereits heute darüber nachdenken, unsere Lebensleister ins Gnaden-Asyl zu exportieren, weil dort die Pflege günstiger ist.

Wer sein Geld vorsorglich anderswo anlegt, der hat nicht nur mehr vom Geld, vom Leben, sondern auch mehr vom Alter als jeder Bundesbürger.

Ganze Unternehmenszweige sind heute damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass man von seinem Lebenswerk etwas hat, wenn man sich zur Ruhe setzt, wenn man nicht den Aufwand haben möchte, den das deutsche Steuerrecht schafft. In Deutschland beauftragt man doch derweil 10 Steuerberater, die zu 10 unterschiedlichen Ergebnissen kommen, die sich mit dem Textwerk gar nicht mehr auskennen können.

Wer also die Nase voll hat vom deutschen Behördendschungel, der gibt irgendwann entnervt auf, verlegt sein Unternehmen an andere Standorte, wie eben in die Schweiz, nimmt dort gerne Berater in Anspruch, die ihnen bei zum Beispiel dort bei der Firmengründung behilflich sind, wie die Seite: beweist. Bei dieser Wirtschaft ist es nicht verwunderlich, wenn Geld und Menschen sich überall in Europa wohlfühlen und tummeln, nur eben nicht gerne in Deutschland aufhalten.

Man kann nur sagen, selber Schuld liebe Bundesregierung! Verwunderlich daran aber ist doch, dass der Wähler es hin nimmt, dass dieser Koalitionsverein eine ganze Wahlperiode lang braucht, um Koalitionsverhandlungen zu führen, die anscheinend noch nicht einmal am nächsten Wahltag abgeschlossen sein werden. Welches Armutszeugnis!

 

©denise-a. langner-urso