Meine Augen darfst du stehlen …

Die Nutzung von Facebook und anderer sozialen Netzwerke kann einen unter Umständen teuer zu stehen kommen, nämlich dann, wenn man sie nicht richtig zu nutzen weiß. Immer wieder ist die rede von Massenpartys, weil jemand versehentlich den falschen Button drückt, oder Freunde sich vor Freude über eine Einladung gar nicht genug zu freuen wissen und eine Einladung weiter verbreiten. Man ist also nicht nur für sich selbst verantwortlich sondern auch für die, die man zu Freunden werden lässt, sondern auch zuzüglich für die Freunde von Freunden.

Dabei ist der richtige Umgang gar nicht so schwer, wenn es um die Einstellung der Privatsphäre geht, man muss sich nur gründlich einlesen, oder sich besser beraten lassen, bevor man solche Dienste nutzt. Vielleicht ist es ein Problem der heutigen Zeit, dass vielen Menschen dafür einfach die Zeit fehlt oder sie sich mit bestimmten Dingen einfach nicht auseinander setzen wollen.

Aber, das Internet ist kein rechtsfreier Raum, auch hier gelten Verkehrsregeln, und eigentlich bräuchte man für seine Nutzung einen Internetführerschein, damit man lernt, wo die roten Ampeln, die Blitzer stehen, und welche Verkehrszeichen es zu beachten gibt. Die Regeln nämlich stehen entweder irgendwo im Kleingedruckten, wie bei jedem Vertrag oder sie gehören zu den ganz normalen Benimmregeln, die ansonsten auch im realen Leben, dem Real Life, wie User sagen, gelten. Man gibt nicht alles von sich, kotzt niemandem vor die Haustür, tritt keine Haustür ein, ect. Gemeint sind damit, dass man hier wie dort nicht verbal wütet, was sich im Netz trollen nennt, und dass man eben keinen Einbruchdiebstahl begeht.

Wie im richtigen Leben auch, ist es ebenso eine schlechte Idee, ungefragt ein paar hundert Gäste mit zu einer Einladung von Freunden zu bringen. Ganz einfach also, eigentlich. Und im Internet hat man auch das Recht auf seine Privatsphäre, die man ebenso schützen muss, wie sein Haus vor unerwünschtem Besuch. Im wahren Leben gehören dazu eben Schlösser, Ketten, spezielle Türgriffe und Alarmvorrichtungen, im Netz gilt es, diese zu aktivieren, was bei allen sozialen Netzen möglich ist. Dass ein Betreiber die Privatsphäre so missachtet, wie Facebook es tut, das ja versucht, möglichst viele Daten zu sammeln und zu verkaufen, das ist bedauerlich, aber es gibt ja nicht nur dieses Netzwerk.

Unfug mit den Daten – Datendiebstahl und Datenhandel

Auch im wahren Leben wird von Unternehmen immer wieder Unfug mit privaten Daten getrieben, und hier wie da ist es so, dass eben nur das Schlechte den Weg in die Medien findet, das Gute hingegen eher selten. Wer mit dem Internet arbeitet, der weiß alle diese Dinge, und doch käme niemand auf die Idee, das Internet, das ja derweil ein riesiger Arbeitsmarkt geworden ist, abzuschalten, ebenso wenig, wie man plötzlich den Warentransport per LKW verbieten würde, denn nichts anderes ist es ja, das Netz, als eine Art Autobahn, auf der Dinge schneller transportiert werden, als mit Brieftauben.

Wichtig zu erwähnen ist hier, so wie ein Plagiat im realen Leben Diebstahl ist, so ist auch Augen- und Ohrendiebstahl im Netz verboten. Gemeint sich illegale Musikdownloads und die Nutzung nicht komplett freier Fotos. Und was bei Facebook schon verwirrend ist, nämlich die Frage, wer was wie teilen sollte und darf, das wird bei Fotos zum wahren Problem, denn Fotografen haben auch Urheberrechte, wie Autoren und einfach weiter teilen, das kann ganz schnell sehr teuer werden, wie man immer öfter aus den Medien erfährt. Es wäre wünschenswert, wenn also jene, die ein Bild ins Netz setzen, dazu immer darauf hinweisen, ob es geteilt werden darf, und das sollte der Weiterverteiler dann auch mitteilen, oder besser die Finger vom Fremdbild lassen, um nicht andere Nutzer quasi zu Mittätern werden zu lassen. Aber, wer denkt schon daran, wer tut das?

So wenig Bilder also ins Netz und so wenigen Menschen zugänglich, wie nötig, das ist eigentlich der beste Weg, wenn man für seine Mitmenschen sich verantwortlich fühlt, und außerdem gehören manche Dinge einfach nicht in die Tageszeitung, wenn man das einmal so sagen darf. Was man dort nicht finden will, was man der neugierigen Tratschtante von nebenan nicht erzählt, das also behält man auch online lieber für sich, damit es nicht demnächst nicht nur das ganze Dorf sondern im Netztempo eben die ganze Welt mitbekommt.

Bildmaterial – Kostenlos und wunderschön

Natürlich brauchen Medien Bildmaterial, und diese wissen in der Regel, woher sie es bekommen, wie sie dieses zu kennzeichnen haben. Aber die Benutzer im Internet wissen das oft nicht. Und wer selber einmal fotografiert hat, der ist stolz auf sein Werk und macht ja auch nicht tausende Abzüge von sich in BH und Unterhöschen und verteilt sie in der ganzen Stadt an Passanten, der verwahrt sie daheim für sich selbst und wäre empört, wenn ein Freund, der Gatte diese weiter verkauft, und das, ohne zu fragen, oder, wenn er gar damit im Bus umherläuft und das Foto jedem Reisenden zeigt.

So also muss man sich vielleicht Fotodiebstahl vorstellen, selbst dann, wenn er unbewusst geschieht. Man muss also genau hinsehen, was man nutzt, wie, wo, und zu welchem Zweck, wer es sehen darf. Für Privatleute gilt das besonders, denn eine ganze Branche lebt ja derweil im Netz davon, andere abzumahnen, und es gibt sogar schwarze Schafe, die mutwillig Fotos platzieren, nur um ihre Anwaltsherde auf jene zu hetzen, die meinen, das sei nun teilbar, weil es auf Facebook stand. Dem ist aber nicht so, ganz schnell kann man dafür eine deftige Rechnung erhalten.

Den Medien sind solche Zeitgenossen bekannt, es gibt sie selbst auf Pixelio, das spricht sich herum, aber normale Nutzer fallen oft auf genau solche Zeitgenossen herein, die hier quasi eine Grauzone bewirtschaften, um für ihre Bilder deftig abzusahnen, und leider kommen sie oft damit durch, weil User zahlen, sobald das Anwaltsschreiben ins Haus flattert.

Es gibt aber auch sehr viele Anbieter völlig freier Fotos, und wer seine Internetpräsenz oder sein Blog verschönern will, der sucht sich in den Tiefen des Netzes einen Wolf. Ein paar Kenntnisse der englischen Sprache sollte man haben, damit man wirklich versteht, wie und wo man Bilder solcher Seiten nutzen darf, denn es können Fotos dabei sein, die man nicht bearbeiten darf, die man nur für gewisse Seiten nutzen darf. Und es ist schwer, Seiten mit wirklich kostenlosen Fotos zu finden. Manchmal möchte man eine Einladung verschönern, was auch immer, und wenn es schnell gehen muss, weil man eben noch eine Geburtstagskarte selbst gestalten möchte, dann ist man schnell genervt, wenn man überall auf Hindernisse und nicht freies Bildmaterial stößt. Einen guten Anlaufpunkt aber gibt es inzwischen, der die Fotosuche erleichtert und es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Übersicht zu schaffen, damit der Ottonormalsurfer nicht verzweifelt, die schnelle Fotosuche nämlich. Endlich, hat jemand einmal das Labyrinth beleuchtet, und es heißt nicht mehr, suchet und ihr werdet finden, sondern jetzt gibt es quasi die Netzlandkarte für erlaubten Augenraub.

Wie gesagt, es gibt Höflichkeitsregeln auch im Netz, und dazu gehört es, darauf hinzuweisen, wer der Autor ist, woher man das Foto bezogen hat. Wie gesagt, schwarze Schafe klagen dann, wenn sie ihren Namen nicht genau unter ihrem Foto finden, suchen gezielt genau nach diesem Mangel. Beachten Sie also alle Hinweise der anbietenden Seiten genau, und selbst wenn das Bild frei verwendbar ist, steht dort der Autor, dann erwähnen Sie ihn, sicher ist sicher!

©denise-a. langner-urso