Plastik – die wachsende Gefahr für die Umwelt

Es gibt weltweit nur wenige Länder, die so viel Müll verursachen wie Deutschland. Durchschnittlich 500 Kilogramm Müll und davon erhebliche Mengen Plastik produziert der Durchschnittsdeutsche jährlich – und damit beispielsweise das Dreißigfache dessen, was ein Nepali an Müll verursacht. Zwar sind die westeuropäischen Staaten wie Deutschland auch weltweit führend in Sachen Recycling – doch die Kosten und ökologischen Gefahren, die sich aus dem immensen Verbrauch an Plastik ergeben, sind größer denn je. Sie bedrohen nicht nur den Kontinent mit Blick auf die immer knapper werdenden Ressourcen zur Herstellung von Plastikteilen, sondern bilden angesichts der außerordentlichen Schwierigkeiten beim Abbau auch eine über einen langen Zeitraum eine kaum zu bewältigende Herausforderung: Ca. „6 Millionen Tonnen Plastik gelangen jährlich in die Weltmeere und bilden zum Teil Müllteppiche so groß wie Mitteleuropa“ (Quelle: Utopia.de, 28.05.2013, „Plastik – die unvermeidliche Gefahr im Alltag?„).

Steigende Kosten für Herstellung von Plastikprodukten bei abnehmenden Erdölvorräten

Ob Einkaufstüte aus Plastik oder Kunststoffverpackung, ob Joghurtbecher oder Einweggeschirr: Tag für Tag ist das Verhalten vieler Menschen davon geprägt, Produkte aus Plastikbestandteilen zu nutzen. Hergestellt aus Erdöl und in einem aufwendigen Verfahren zu den Endprodukten verarbeitet kann Plastik heute in vielen technischen Prozessen zu enorm leistungs- und strapazierfähigen Produkten umgewandelt werden. Doch Erdöl als ein fossiler Rohstoff wird immer knapper. Anhängig von den politischen Verhältnissen in allen Teilen der Welt wird um Erdöl und seine Ressourcen nicht nur erbittert gestritten und gekämpft, sondern es stellt sich vor allem die Frage, wie lange die Vorräte reichen. Bislang bezieht Deutschland seine Erdölimporte vor allem aus Russland oder Norwegen, aber auch Großbritannien und Libyen spielen eine wichtige Rolle. Mit einem Volumen von jährlich mehr als 35 Milliarden Euro ist klar, das Erdöl nicht nur ein extrem  kostenintensiver Rohstoff ist – heute liegt der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen bei etwa elf Barrel je Jahr, in China sind es 1,7 Barrel.

Umweltgefahren durch Plastik nehmen kontinuierlich zu

Die Menschheit ist deshalb gut beraten, wenn sie sich schnell und umfassend auf Lösungen einstellt, die zukunftsfähig sind und eine Alternative in ihrem Verbrauch von Erdöl darstellen. Eine solche Lösung ist vor allem die Reduzierung unnötiger Verpackungen aus Plastik, aber auch die Verwendung von Mehrwegmaterialien, die Plastik zunehmend ersetzen können. Dies ist auch deshalb geboten, weil die ökologischen Gefahren, die sich aus der Nutzung von Plastik ergeben, zunehmend größer werden und kaum zu bewältigen sind. Eines der gravierendsten Umweltprobleme der Menschheit stellt die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik dar. Da sich die Plastikteile und deren Zersetzungsprodukte in Folge der UV-Strahlung als kleine und feine Pulverteile in den Ozeanen niederlassen, kommt es zu einer dauerhaften und die Flora wie Fauna zerstörendem Ablagerungsprozess von solchen Teilen. Insbesondere am Nordpazifik werden solche Prozesse bereits beobachtet. Die damit verbundenen Gefahren bestehen in der mechanischen Verletzung von Tieren durch scharfkantige Teile, aber auch in der Freisetzung von giftigen Substanzen.  Die in die Meere geschwemmten Abfälle aus Plastik gehören auch deshalb zum Gefahrenpotenzial, weil sie als Lagerfläche für hochgiftige Teere bilden. Zwar regeln internationale Abkommen Maßnahmen zum Schutz vor einer Verschmutzung der Meere, allerdings belegt die Praxis, dass dies unzureichend realisiert wird.

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