Medienwahnsinn in Zeiten von verwirrten Pussys

Schaut man sich derzeit unsere Medien an, so fragt man sich, wann BILD und RTL diese eigentlich übernommen haben, denn irgendwie sind diese in den letzten vier Wochen zu einer Art deutschem Facebook mutiert. Femen, Pussy Riot und Chodorkowski, das bringt Quote. Haben wir eigentlich keine anderen Probleme mehr? Medien verwandeln sich in Bild der Frau, Klatsch und Tratsch, jedes Husten eines Wahnsinnigen oder einer durchgeknallten Selbstdarstellerin ein Event, eine Tickernews.

Ein Nackedei hüpft auf einen Altar, und die deutsche Presse überschlägt sich. Na dann, wenn es weiter nichts gibt, denkt man als Leser und wendet sich angewidert ab.

Einer, der nicht weiß, wo er noch ein paar schwarze Köfferchen geparkt hat, der wird zum Star, was wohl daran liegen muss, dass unser vergesslicher Finanzminister weiß, wie es um einen steht, wenn Alzheimer beginnt die Regie zu übernehmen. So einem hilft man doch gerne, da schickt man ein paar Untote der FDP los, soviel Pflegehilfe soll schon sein.

Tja, nur mit den Pussys aus Russland, da weiß scheinbar niemand so recht, wie dazu zu stehen ist, denn die fordern einen (vielleicht zu Unrecht, wohl aber eher zu Recht) verurteilten Steuerhinterzieher als Putinersatz. Ne, Mädels, so geht das nicht, unsere Regierung und die EU, die haben es eher mit Sportlern wie den Klitschkos und zudem ist derzeit immer öfter von Gleichberechtigung und Frauenquote die Rede.

Orientiert euch also an der Ukraine, dann klappt das auch mit der Unterstützung aus der EU und aus Deutschland. Kati Witt, das wär doch mal ein Name, wobei, vielleicht lässt sich ja auch Frau Nahles vor euren Pussy-Karren spannen. Und einer wie Chodorkowski, der würde hier allenfalls Wirtschafts- oder Finanzminister, wenn überhaupt.

Eher aber käme er wohl als Bundesbank- oder EZB-Chef in Frage, aber Russland hat ja auch ein paar Banken, die sicher gerne die eine oder andere Milliarde im Nirvana versenken, das hilft dann irgendwann beim Beitragsgesuch zur EU-Aufnahme ungemein, versprochen.

Nicht, dass hier etwa in den Medien umfassend das Staatsdefizit, das um fünf Milliarden Euro wächst, hinterfragt würde, Gott bewahre, Pussy Riot, das ist der Bringer in den Medien.

Und nö, zu verbergen haben die Bundesbürger auch nichts, wozu also über alle Häuser hinweg ausführlich über den CCC Kongress berichten? Nackte Tatsachen und „gedemütigte“ Weibchen, das bringt die Klicks, da schlägt Mann zu …

Und ja, Facebook aus Deutschland, das haben die Medien über Weihnachten gebastelt, so viele Facebilder gewisser Personen gab es kaum je zuvor in den Medien, und mehr Berichte von idiotischen Aktionen, die ansonsten unter Boulevard zu finden sind, auch nicht. Kein Königshaus kann da noch mithalten, da müsste irgendein Thronfolger schon nackt in eine Moschee spazieren. Allenfalls dann fände das ähnliche Aufmerksamkeit.

Das sind also die neuen Helden unserer Medien, dieser Nation. Femenaktivistinnen, Pussy Riots in deren Unterleib man ganze Hühner versenken kann und Chodorkowskis, die nicht wissen, wo sie ihr Vermögen geparkt haben, und wie viel sie überhaupt besitzen.

Und bitte, liebe Medien von Spiegel bis Welt, wann ist endlich wieder ordentlicher Journalismus angesagt? Wann gibt es wieder Medienberichte, die sich unterscheiden? Nennt einfach ein Datum, solange kann Frau dann wenigstens Winterschlaf halten …

©denise-a. langner-urso/not sponsored