Pofalla, Wirtschaft, Politik – Welcher Posten darfs denn sein?

Rache kann so schön sein. So also bestraft Mutti ihre Wähler, wenn sie ihr die absolute Mehrheit verweigern. Sie lässt ihre Buben ihnen den Mittelfinger zeigen, hievt ihre Lieblinge auf Posten, die es noch gar nicht gibt. Mutti kümmert sich eben, so ist sie. Und gute Freunde hat man ja im Kanzleramt, soviel ist sicher, da bekommt man den unfähigen Sohnemann schon irgendwo unter, wenn ihn der Wähler gründlich satt hat, sich die Presse zu sehr über ihn aufregt …

Wenn demnächst also ein ICE von einer amerikanischen Drohne getroffen wird, denn wissen wir seit heute wenigstens, wem wir das zu verdanken haben, dem Schmusekater der Bundeskanzlerin nämlich, Herrn Pofalla und vielleicht saßen in ihm ja zufällig ausschließlich solche Wähler, die der Bundeskanzlerin das Kreuz verweigert haben. Glauben Sie nicht? Alles ist möglich in dieser Merkelrepublik.

Besser geht Lobbyismus nicht. Und diese Bundesregierung und Brüssel regen sich doch tatsächlich über Putin und andere Diktatoren, über Korruption unter deren Herrschaft auf, unfassbar.

Wie berichtet doch heute der Spiegel?

Demnach ein neu geschaffenes Ressort für die langfristige Unternehmensstrategie und Kontakte zur Politik in Berlin und Brüssel übernehmen.

Soso, welcher Posten darf es denn sein, ach? Ne, so einen gibt es nicht, aber kein Problem, schaffen wir doch gerne für Sie, werter Herr Politiker, beste Frau Politikerin. Demnächst hören wir dann vermutlich, spätestens 2017, dass Frau von der Leyen in einen Rüstungskonzern wechselt. Solche Posten brauchen diese Unternehmen auch, mit dieser Umschreibung.

Und nein, es ist nicht das Gehalt, dass dabei stört, es ist die Dreistigkeit, mit der man dem Wähler zeigt, dass er einem am Allerwertesten vorbei geht. Schließlich kann ja jeder Minijobber selbst politisch in der CDU, der CSU, der SPD oder bei den Grünen oder der FDP aktiv werden, muss nur ein paar Jahre schleimen, und er ist ein gemachter Mann.

Am besten verkaufen Eltern demnächst ihre Neugeborenen an irgendeine Partei, drücken ihnen einen Mitgliedsausweis aufs Auge, und dann möglichst schnell die Schule abbrechen und ab in irgendein Parlament.

Und ja, wer unbedingt mag, der werde halt Sozialwissenschaftler oder Jurist, und die Karriere ist ihm sicher, spätestens kurz vor der Niedrigrente schafft irgendein Unternehmen mal eben einen neuen Job samt Millionensalär.

Ach übrigens, schon mal bei Frau Merkel angefragt, liebe Wirtschaft, was für einen Posten die Bundeskanzlerin demnächst gerne hätte? Die spaziert für euch nach Brüssel, und dann ist alles möglich, sofern sie ein paar Köfferchen bei sich trägt, soviel ist sicher, schließlich muss ja hier die Wirtschaft brummen, koste es uns und alle anderen Staaten der EU was es wolle, zahlt ja eh nur der dämliche Wähler.

Klasse gemacht, Herr Pofalla, Deutschland ist wirklich ganz unten angekommen auf der Liste korrupter Staaten, dafür gibt es demnächst sicher einen noch neu zu schaffenden Nobelpreis. Soviel Wählerverachtung gehört dringend prämiert.

©denise-a. langner-urso