Lehrstück Ukraine: Wie man geostrategische Grenzen zieht

Stellen wir und ein Fußballspiel vor, und das, was ich für die Ukraine beschreibe, das trifft auch auf Syrien zu, das wird demnächst in der Türkei stattfinden, und dann Gnade uns Gott!

Fußballspiel: USA/EU gegen Putin

Tor 1 USA, Mannschaft sonstige EU. Tor 2 Putin, Mannschaft Putins steinreiche Eliten
Auf dem Anstosspunkt liegt quasi seit dem Mauerfall von Berlin der Ukraineball

Wie aber setzt man geostrategische und politische Interessen so viele Jahre nach dem kurzzeitigen Chaos, das im Zusammenhang mit dem Fall des eisernen Vorhangs entstand jetzt noch durch? Am Anfang war in dem Chaos die Sache klar, Putin nicht gefestigt, Polen ging an die Seite USA/EU, so gut wie unbemerkt, es folgte massive Aufrüstung an den Grenzen, mit 9/11-Terrorismus und Sicherheit lässt sich viel begründen, mit Geld und versprochenem Wachstum ohnehin.

Nach und nach sicherten sich die USA über Mithilfe der EU Einflussgebiete auf dem europäischen Kontinent, Ressourcen und Produktivkraft. Doch wie sichert man sich ein immer noch größeres Stück vom Kuchen der Welt, wenn man selbst keine Kriege starten möchte, dann wäre die Sachlage nämlich für jeden klar?! Krieg wird bestraft, Krieg macht keine Freunde, das haben die Geostrategen der USA in Afghanistan begriffen, und wenn es auch über den Umweg mit angeblichen Freunden nicht gelingt, sich Einfluss zu sichern, dann zieht man den Schwanz ein und sich zurück, überlässt das Chaos den Freunden und das Land auch.

Unruhen zum Vorteil nutzen

Man nutzt derweil perfide die Unzufriedenheit mit den Eliten des Staates, die vorher mehrere Seiten fütterten und schlägt dann im richtigen Augenblick zu, wenn es Tote gibt, wenn die Lage unübersichtlich wird, bis sich radikale unter normale Demonstranten mischen, bis Menschen Uniformen tragen, bei denen man nicht weiß, ob sie nicht für ihre Interessen auf der falschen Seite gegen die ihre feuern mit Waffen, die eben ansonsten die Gegenseite trägt. Jetzt schreitet man ein, denn das passier aus Reihen einst freidlicher Menschen, die von solchen Subjekten von innen heraus getötet werden in fremder Uniform, die man dem unliebsamen Diktator zurechnen kann. Ab jetzt bekommt das Eingreifen Sinn, vorher nämlich macht Geopolitik keinen Sinn, die Interessenlage läge offen für jeden sichtbar auf dem Tisch. Das weiß auch Putin, doch benutzt es der Westen für eigene Interessen. Die Ukraine liegt zur Hälfte in putinischem Einflussgebiet, dort aber sind auch jene Ressourcen, die die USA/EU interessieren vorhanden, und wenn man dem Feind Ressourcen entzieht, dann schwächt man diesen am ehesten, meint man. Der finanzstärkere Vertragspartner und die Eliten, die die Ressourcen vorerst verwalten werden aber allzu oft übersehen … So vermutlich auch hier, kann man sie ja nicht einfach per Besetzung kassieren, dann würde die verlogene Maske fallen.

Die Ukraine also, das weiß man, man musste sie am Beginn füttern mit Kapital, das verschafft Luft und kurzzeitig kann man planen, wie man vorgeht, wenn dieses Kapital Unruhe bewirkt, weil man um Korruption der Machthaber und der sie stützenden Eliten weiß. Berechnen kann man, dass dieses Kapital versickert, es den Bürgern nicht hilft, und dann passiert es irgendwann, dass die Bürger auf die Straße gehen. Innerhalb der EU sehen wir das in Griechenland, nur dort braucht man die Eliten, denn sie gehören zum eigenen nicht weniger korrupten Kreis. Geschlossene Verträge brechen, das führt zum Fallenlassen derer, die nicht spuren oder dazu, dass in der Bevölkerung ein paar Kapitaltropfen ankommen, mehr Schein als Sein, doch für einen gewissen Zeitraum kehrt Ruhe ein. Bei einem Staat, mit dem keine internen Beziehungen und Verträge vorliegen, da muss man anders vorgehen. Man macht quasi bilaterale Verträge mit solchen Akteuren, von denen man sich Vorteile verspricht, sprich eine Garantie, in ferner Zukunft sich auf Mehr einzulassen, EU -Partner zu werden, damit über den Umweg amerikanische Interessen bedient werden können.

Der Mensch ist keinen Cent wert!

Erweist sich der Partner, der am besten an der Spitze des Staates steht dann als zu gierig, ja dann hat man eigentlich gewonnen, es sei denn, Putin steht einem dort direkt gegenüber und hat ein ähnliches Spielchen gespielt. Dann nämlich wartet man ab, entzieht finanzielle Unterstützung und beendet die Zusammenarbeit. Die Menschen aber bekommen von all dem nichts mit. Was Syrien zum Beispiel betrifft lauern ja diverse Ausgewanderte in den USA und in der EU, clevere elitäre Kräfte, die frühzeitig die Lage erkannten und sich samt Kapital auf die Flucht machten im Hintergrund, die gern selbst an die Macht kämen darauf, neuen Herren dienen zu dürfen.

In Syrien allerdings geriet die Lage außer Kontrolle, es gibt zu viele Mitspieler auch aus der Region, die dort Interessen haben.

In der Ukraine hingegen brauchte man nur abzuwarten, wie ein korrupter Politiker agiert, was Putin unternimmt, wie ernsthaft er eigene Interessen vertritt, wie weit er selbst ist, sich zu engagieren, und auch, wie mächtig er wirklich militärische ist. Und Putin braucht die Auseinandersetzung nicht wirklich, wie man derzeit an seiner zögerlichen Handlung bemerkt, Putin ist weitsichtiger, riskiert nicht die Zusammenarbeit mit der EU, dem Rest der Welt, indem er selbst sich dort zu tief involviert. Putin schließt Verträge, derweil die USA/EU wie die aufgescheuchten Hühner gackern.

Staaten auf dem Weltmark

Putins Stärke liegt darin, dass er seine Kriege über das Kapital und nicht mit Waffen führt, steht damit als Saubermann da in dem Augen der Menschen. Und in seinem Reich, da ist er unangreifbar, und die westliche Welt, speziell USA/EU schreit zwar hin- und wieder empört nach Menschenrechten, die ihnen allerdings nur dann etwas wirklich wert sind, wenn man dadurch eigenen geostrategischen Zielen näher kommt. Ein paar Homosexuelle sind ihnen völlig egal, diese Gruppe ist viel zu schwach, um einen Aufstand wie in der Ukraine anzetteln zu können und ohnehin ist ihnen auch wirtschaftlich Putin allemal wichtiger als sich zu sehr zu engagieren, das steckt Putin lächelnd weg, denn sein Reich ist groß genug und jeder Vertrag bringt Kapital, derweil Waffengewalt kostet. Zudem hat Putin beste Beziehungen zum Großreich China, dass ebenfalls Putins Weg berechnender Vertrags – Geopolitik ohne kriegerische Opfer geht.

Geostrategische Festmahle

Wer unter dem allerdings leidet, wie die USA/EU meint, geostrategisch agieren zu müssen, das sich die Menschen, die dabei absolut nur lästig sind und von denen es zur Genüge gibt, im Zweifelsfall importiert man, was da an nötigem Material fehlt. Das nennt man perfide dann Bildungseliten und den Rattenschwanz, der dem folgt, den versucht man an den Grenzen abzuwimmeln, zu kasernieren, dahin zurück zu senden, woher er kommt, dann heißt es, Empfänger unbekannt. Das Schauspiel sehen wir täglich an den bestens gesicherten EU-Grenzen.

Die USA/EU verbrennt derweil Kapital und Menschen, setzt einen syrischen Weihnachtsbraten an, der längst angebrannt ist, denn es wäre natürlich ein Sieg, könnte man dort ein westlich orientiertes Staatsgebilde schaffen, wie man es zufrieden derzeit ja in Ägypten erneut nutzen kann, und bekommt doch keinen weiteren 3. Fuß neben Israel und Ägypten auf den Boden, weil es dort eben mehr kapitalträchtige Interessenten außer Putin gibt, der derweil grinsend die 5 Minuten Terrine Ukraine zum Höchstpreis an den Westen verscherbelt, weil jeder sich anschließende Vertrag ein Vielfaches an Gewinn bringt.

Fazit

Wie also wäre es denn mal damit, dass endlich irgendeine Partei daher kommt, die den Menschen in einfachen Worten erklärt, was hinter den Kulissen so läuft? Ach ja, stimmt, dann wird von den westlichen Politakteuren vermutlich keiner mehr gewählt, dann hätte ihr Stündlein geschlagen. Wacht endlich auf und schaut hin, wie verlogen Politik ist, wie wir alle ständig belogen und betrogen werden. Es täte auch Betroffenen gut, wenn wir das nicht mehr akzeptieren, oder reicht es, wenn es uns alleine halbwegs gut geht? Ich meine nein, nicht, wenn unter unseren Politikern Menschen zum Spielball gewisser Interessen gemacht werden, die Leben kosten, und daran ist die Verlogenheit westlicher Politik Schuld, niemand sonst. And the Winner unseres Fußballspiels, das sich im Rückspiel entscheidet?

Ein Phyrussieg im Hinspiel für den Westen, dauerhaft hingegen gewinnt ein wesentlich zukunfsdenkender Putin, der keinen Krieg benutzt, stattdessen Verträge schließt und in den Augen von friedliebenden Bürgern mit viel sauberer Weste, sich grinsend die Hände reibend, vom Platz verabschiedet und dadurch aufrechter und ehrlicher wirkt. Und die Ukraine hat jetzt schon verloren, denn was die Mehrheit dort wirklich will, das wird sich wie in Ägypten erst noch zeigen. Und wenn sich der Westen ein Pulverfass mit brennender Lunte einhandelt, wird sich Putin lachend auf die Schenkel hauen, denn er hat ein Problem weniger und kann beruhigt sein Kapital über Verträge mehren, derweil die EU den belastenden Negativposten verdauen und finanzieren darf, sich finanziell weiter schwächend. …

Ob die EU eigentlich irgendwann sich selbst versteht, sich unabhängig macht und zu denken beginnt? Und das geschieht erstrangig unter Hilfe von Dichtern und Denkern, zum Verzweifeln!

Ganz böse Zungen würden die Vorgänge als Neokolonialismus bezeichnen, aber pssst, sowas gibt es ja im Westen nicht …

©denise-a. langner-urso