Medien und Pressekodex – Die sich täglich selbst belügen …

Im Pressekodex steht geschrieben:

Ziffer 7 –Trennung von Werbung und Redaktion
Die Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet, dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden. Verleger und Redakteure wehren derartige Versuche ab und achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken. Bei Veröffentlichungen, die ein Eigeninteresse des Verlages betreffen, muss dieses erkennbar sein.

Was für eine ehrenvolle Selbstverpflichtung! Doch halten sich die Medien daran? Nein. Dann dürfte es nämlich gar keine Werbung in Medien geben. Punktum.

Es ist aus meiner Sicht egal, ob eine Werbung zu einer Webseite in einem Bericht erscheint, sagen wir, es geht um ein Auto und damit verbundene Tests, oder ob sie ohne Link auftaucht, es bleibt trotzdem Werbung. Und wer ehrlich ist, der gibt das auch zu. Und so wird das ja auch bei anderen Dingen behandelt, ob es um Spiele geht, ob um Kameras oder Fernseher, Werbung bleibt was sie ist, uns wer die Wahrheit sagen würde, der würde auch sagen müssen, es wird zumindest der Text bezahlt, auch dann, wenn es nicht erwähnt wird, denn umsonst ist der Tod!

Was also soll die Selbstverpflichtung, irgendwo fließt immer Geld, sei es nun offensichtlich oder eben auch nicht. Und ein Journalist, der über eine Partei schreibt, auch der macht ja schon unbewusst Werbung, sei es nun dagegen oder dafür, je nachdem, was die Radaktion so abfordert. Er macht Werbung des Mediums Pro oder Contra.

Ob nun also in einem Gebäude Werbeabteilung und Redaktion auf unterschiedlichen Etagen untergebracht sind, es ist und bleibt was es ist, auch wenn große Medien das nicht zugeben würden. Anders könnten sie nämlich nicht überleben, online schon gar nicht, denn dafür braucht es Personal, Server, Mitarbeiter, die es setzen, verlinken, was auch immer.

Ziffer7 also ist täglicher Selbstbetrug, der den Lesern Unabhängigkeit vorgaukeln soll, mehr nicht, Augenwischerei. Und man könnte eigentlich darauf verzichten, denn wer es unterschreibt, der startet bereits damit zu lügen, denn einhalten kann es nur jemand, der niemals in einem Artikel auf Dinge, Namen oder Staaten hinweist. So gut wie jedes Substantiv wird dort zur Werbung, auch dann, wenn es nur zu Wikipedia weist, dann wirbt es nämlich für dieses Portal!

Werbung und Redaktion sind nicht trennbar, Basta, denn es wird ja jeder erscheinende Artikel mit Klicks belohnt, weil schon seine Überschrift für ihn wirbt, Ätsch! Im Internet ist alles Werbung. Punkt.

©denise-a. langner-urso