Ukraine und EU – Von Flüchtlingen und Überläufern

Ich weiß noch immer nicht, in welcher Realität das Nachtmagazin heute gewesen ist, aber ich scheine in einer Parallelwelt zu leben, und ich habe vorher gesehen, was sich da anbahnte, im Osten der Ukraine.

Wie die politische Lage ist, welcher Diktator irgendwo an der macht sein mag, er wird sich dort halten können, solange sein Volk einen vollen magen hat, halbwegs zufrieden ist mit den Lebensumständen, solange es irgendwie in Grenzen friedlich zugeht, derjenige keine Verschlechterung seiner Lebenssituation auf sich zukommen sieht, die ihn zur Flucht veranlasst.

Europa müsste eigentlich begriffen haben, wann und warum sich Flüchtlinge auf den Weg machen, warum irgendwann Soldaten irgendwohin überlaufen und das Volk schützen. Sie schwören nämlich keinen Eid darauf, politische Systeme entgegen jede Vernunft zu schützen, gegen wahnsinnige politische Konzepte, gar gegen Machtpolitiker, sie haben sich dem Schutz der Bevölkerung verpflichtet.

Und keine Sorge, Bundeswehrsoldaten haben auch ein Gewissen, auch die würden nicht jedem Befehl blind folgen und hier die Bevölkerung zusammenballern, nur weil irgendein Politiker sich Massenprotesten gegenübersieht und meint, jetzt müsse die Bundeswehr ihn an der Macht halten …

Flüchtlinge und Überläufer, die zudem hungrig sind, sind sich ziemlich ähnlich. Wenn solche Truppen Befehle erhalten, die ihrem Gewissen widersprechen, wenn sie sehen, dass ihnen die Bevölkerung vertraut, sich gegen Panzer stellt, wenden sie sich der Bevölkerung zu, die die Zustände als ähnlich schlecht ansieht, man geht dahin, wo man gefüttert wird, und im Osten der Ukraine füllt man den Soldaten den knurrenden Magen. Punkt.

Was jetzt, liebe EU? Was, wenn in der Ostukraine wirklich jemand viele Menschen verletzt, wenn dann Menschen auf die Krim flüchten, ihre Verletzten mitnehmen, Putin nur ein einziges Flüchtlingscamp errichtet? Was, wenn dann von dort ausländische Fernsehteams berichten?

Dann ist die EU blamiert und beschädigt bis auf die Knochen. Lasst euch lieber vorher etwas einfallen, oder gilt jetzt schon: Ist der Ruf erst ruiniert, führt man Stellvertreter-Kriege völlig ungeniert?

Ich würde mir spätestens jetzt ja mal was anderes einfallen lassen, als bisher, weil irgendwas läuft ja gerade nicht so ganz rund, oder? Und immer mehr Säbelrasseln hat noch keine Lage entschärft, ich mein ja nur, irgendwie habt ihr gerade ein etwas krudes Konzept …

Und ach ja, Menschen lassen sich nicht immer mit Milliarden kaufen, ganze Völker auch nicht, speziell dann nicht, wenn das Kapital nie bei ihnen ankommt, aber das versteht ihr sowieso nicht, befürchte ich.

menschen wollen überall auf der Welt nur eines, volle Mägen, Frieden und Zukunft, und wer da mit Panzern anrollt, die das Wenige was sie haben, auch noch zu zerstören drohen, der hat von vornherein verschissen …

Schon mal gehört: Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin? (oder noch besser, der Kriegsgegner macht gar nicht erst mit, ist stur und hört einfach nicht zu?)

©denise-a. langner-urso