ArcheAge – Geht den Entwicklern das Geld aus?

ArcheAge wird viel beworben, doch fragt man sich derweil immer öfter, wann das neue Wunderspiel endlich auf dem europäischen Markt erscheint. Und man fragt sich auch, ob den Entwicklern inzwischen das Geld ausgeht. Ich habe vor einigen Tagen eine Mail von Trion erhalten, die den Zugang zu einer per-alpha umwarb.

Das Spiel war eigentlich nur wegen des Housing interessant, die Videos waren ansprechend, die ja seit derweil ewigen Zeiten das Spiel umwerben, also warum nicht anschauen, was man denn in der pre-alpha so anbietet. Die Ernüchterung kam, sobald man die Seite von Trion anwählte, die Testphase jenes Spieles, dass ja im Ausland schon länger gespielt wird, kostet sage und schreibe zwischen 44.99Euro und 134.99 Euro! Die Tester sollen also quasi für ein sicher noch mit diversen Fehlern behaftetes Spiel bezahlen. Omg, wobei, was nicht verboten ist …

Gut, das war es, zumal ja inzwischen immer klarer wird, dass man eben nicht wie in diversen Videos versprochen alleine sich auf das Housing beschränken kann, wer mag, der kann sich dazu die vielen neuen Informationen diverser Seiten ja gerne einmal selbst anschauen. Im Gegenteil, man wird gezwungen eben auch wieder zu grinden und zu sammeln. Und wer will schon dafür zahlen, dass er gewisse Dinge eben schneller erledigen kann, denn man stellt über viele Berichte fest, natürlich geht es auch ohne das, was man an anderen Spielen nicht mag, es wird aber auf die eine oder andere Weise bezahlt werden müssen.

Derweil fragt man sich, woher all die positiven Testberichte kommen, ist wirklich jemand so dämlich und zahlt, oder zahlt der Anbieter, damit das Spiel entsprechend umworben wird und holt sich das Geld über Interessenten wieder? Auch frage ich mich, weshalb man für ein Spiel zahlen soll, bei dem derzeit eindeutig die Bedingungen aussagen, dass es eben immer wieder zu Serverausfällen und Wartungsarbeiten ungeahnten Ausmaßes kommen kann, und welcher Anbieter lässt schon seine interessierten Kunden für etwas zahlen, was anderswo bereit lange problemlos gespielt werden kann?

Bemängelt werden in Tests dann Spiele wie WoW, die angeblich einen riesigen unsinnigen Fuhrpark anbieten, vergessen wird dabei, niemand muss sich diesen zulegen. Das bleibt jedem Spieler selbst überlassen, auch hier reicht ein einziges Mount.

Störend, besser verstörend erscheint das Justizsystem, das auch oft beschrieben wird. Hierbei ist es anderen Spielern erlaubt, Spieler zu bestrafen, indem man sie im Forum offiziell vor ein Gericht zerrt, anklagt, einknastet und bei Verurteilung bis zu 20 Minuten am Weiterspiel hindert.

In der Freizeit erwarte ich Spielspaß, eine Spielzeiteinteilung wie sie mir gefällt und gewiss keinen zuzüglichen Stress, zumal ja per google, facebook und Co auch immer mehr Daten online verfügbar sind, als einem meist bewusst oder lieb ist. Ein Abgleich ist da doch wieder schnell möglich, und so ein verurteiltes Kind oder Jugendlicher steht online am Pranger. Wenn sich da eine Gilde auf ein schwaches Mitglied einschießt, dann tun mir die Spieler jetzt schon leid. Nein, so etwas gehört einfach nicht in ein Spiel, zumal sich die Richter beliebig zusammenfinden können.

Und ja, wenn schon eine Testphase so viel Geld kostet, wie soll das dann jemals ein free to play Spiel werden?

Wie gesagt, ein Spiel für Millionäre, das fehlt gerade noch, ein weiterer Blich verbietet sich mir von alleine, und Blizzard führt beim nächsten Addon ja auch ein vielversprechendes Housing ein, da blecht man nicht als Tester, da läuft das Game auch so bei Erscheinen rund, da weiß man jetzt schon, da kommt bezahlbare Qualität, da bleibt Gamer bei dem, was er kennt. ArcheAge ist seit seinem „verlockenden“ Angebot bei mir jedenfalls gerade gestorben.

©denise-a. langner-urso