Massenmedien – Viele Webauftritte sind geschäftsschädigend!

Geschäftsschädigend!

Anders kann ich das nicht nennen, was sich zwischen Abendblatt bis Zeit so im Internet tummelt, und wären es meine Programmierer, die meinen Werbekunden und Lesern solche Seiten böten, ich würde sie umgehend feuern!

Ich bin am Tag so auf zwischen 20 und 30 verschiedenen Tageszeitungsauftritten unterwegs, und einige verursachen Augenkrebs, bei anderen brauche ich eine Sonnenbrille, wieder andere sind so unstrukturiert, leiden so sehr unter Ladehemmung, dass es wirklich kaum noch auszuhalten ist. Berät die unternehmen eigentlich niemand? Stellt man sich da nie die Frage, wie das bei der eigenen Klientel und bei Werbekunden ankommt, was da so von Programmierern verzapft wird?

Denn Leser, die legen auch Wert auf Übersichtlichkeit, Lesbarkeit. Aber Chaos? Fragt doch bitte mal Menschen, die sich mit „kundenfreundlichen“ Webauftritten auskennen. Fragt eine Agentur, wenn eure eigenen „Fachkräfte“ nichts draufhaben! Oder stört es wirklich niemanden, wenn dauerhaft durch schlechte Webauftritte Leser verschwinden? Hier sind zum Beispiel zwei Zumutungen, die neuerdings schlimmer nicht sein können:


Wirtschafts Woche

Seitdem da neu programmiert wurde, sieht die Seite irgendwie unfertig aus, ist so eine Seite, bei der ich die Sonnenbrille zücke. Weiß, grell. Minimalistisch, das mag ja ok sein, aber der Auftritt, der wirkt, als ob er noch lange nicht fertig ist. Ich suche immer den fehlenden Inhalt rechts und links, scrolle und scrolle, erkenne kein wirkliches Konzept. Randlosigkeit, die mögen bei Brillen ja gut sein, bei dieser Seite mit ihrem strahlenden Weiß von Meister Propper, da bin ich jetzt meist schneller wieder weg, als ich kam, rufe sie längst nicht mehr so oft auf, wie vor der neuen Gestaltung.

BZ

Ja, auch da schaue ich vorbei, vergleichen, welchen Titel man dort für das Hauptthema findet, das alle anderen Medien auch umtreibt.

Tut mir leid, das geht gar nicht. Da weiß die Seite erst nicht, was und ob sie laden soll, wie es auszusehen hat, dann wird man erschlagen, dann wird es chaotisch klein, dann ein Sammelsurium von a-z, eine Kramkiste, in der man nichts findet, und wieder: scrollen, bis die Maus verzweifelt.

Bei beiden Medien habe ich inzwischen den Eindruck, da lässt man jemanden machen, der von Webseiten keine Ahnung hat, und ich wüsste schon gerne, inwiefern sich das auf das Besuchsaufkommen, die Werbeeinnahmen auswirkt. Lassen sich eigene Leser nicht dadurch auch verschrecken? Prüft man da überhaupt, wie sich ein solcher Neuauftritt auswirkt, fragt man, wie das bei den Lesern ankommt, bei den Werbekunden? Spricht man darüber nicht in hauseigenen Sitzungen?

Und wenn man irgendwann auf bezahlte Inhalte setzen will, werden dann Kunden dafür Geld auf den Tisch legen? Ich zumindest würde das nicht tun, nicht bei der Qualität, denn ich brauche eben weder Augenkrebs noch Blindheit, und Unübersichtlichkeit schon gar nicht.

©denise-a. langner-urso