Berlin: Wowereit sagt endlich tschüss. Aufatmen!?

Und man atmet auf. Und irgendwie scheint der Bürgermeister eingeschnappt zu sein, weil ja Spekulationen um das Amt, wohl eher um seine Fähigkeiten, „viel Schaden für eine effektive Regierungsarbeit“ seien. Nun ja, das kann man auch anders sehen. Ein bockiges Kleinkind, so schaut das eher aus, dass Realitäten nicht sehen will.

Gefühlt war Wowereit zum Alptraum geworden, man dachte ja, irgendwann müsse man ein Skelett aus dem Regierungssessel kratzen. Und gut, die Spd der Hauptstadt verfügt allenfalls über arrogante Sichselbstüberschätzer, ein Nachfolger, der fähig wäre, die Stadt aus dem Sumpf zu ziehen, diese verfahrene Kiste, der ist weit und breit nicht in Sicht. Wobei, auch in der CDU scheint es niemanden zu geben, der diese Mammutaufgabe stemmen, der Stadt einmal wieder Ansehen verpassen könnte.

Die Hauptstadt ist gelähmt, für viele Jahre, nicht nur durch die Schulden. Hier wirken viel zu viele kleine Könige in den Einzelbezirken, macht jeder Bezirksbürgermeister doch längst sein eigenes Ding, sich Recht und Gesetz, wie es ihm gefällt, backt viel zu große Brötchen, frisst sich fett, derweil es der Stadt an Konzept fehlt, und zwar an einem für Sicherheit und Entschuldung bei gleichzeitig guter Politik für die Hauptstädter.

Erleichterung macht sich breit, man kreuzt ja ab sofort die Tage an, zählt rückwärts, bis Wowereit wirklich in der Versenkung verschwindet, hoffentlich für immer. Denn man will ihn nicht mehr sehen, seinen Namen nicht mehr hören, der mit nichts Nachhaltigem verbunden ist, der steht für Verschwendung und Megaprojekte, deren Geldmittel an anderer Stelle viel dringender benötigt würden.

Man hatte den Eindruck, Wowereit säße ohnehin nur noch da, wartete ab, schaute zu, beobachtete die Stadt von wo auch immer, nur nicht vom Regierungssessel aus. Denn regieren, das ist etwas völlig anderes, als das, was politisch in Berlin passiert.

Unter Wowereit, der Partei Die Grünen, und unter all denen, die derzeit sich versuchen in dieser Stadt als Fürsten aufzuspielen, ist die Stadt zu einer Art Versuchslabor verkommen, wofür auch immer, nicht jedenfalls für zukunftsweisende Politik für die Bürger. Doch Jan Stöß, sowie Fraktionschef Raed Saleh, auch das sind keine Leute, die gut genug wären, es sind allenfalls Postenschacherer im eigenen Sinn. Nicht mehr. Nichts würde besser mit einem dieser Akteure!

Trotzdem: Danke, dass Sie endlich gehen, Herr Wowereit, noch besser, sämtliche Politiker würden hier ausgetauscht, denn es fühlt sich derzeit an, als würde hier ohnehin nicht regiert, sondern es spielten Kinder im Sandkasten um eine Torte, deren Stücke jedes anders gebacken sind, und darum, wie man selber das größte Stück für sich abbekommt. Nur kann man eine Stadt nicht wie eine Torte aufteilen, jedes Stück für sich noch anders gebacken haben wollen. Und Wowereit hat eines getan, derweil man sich stritt, den Teig in der Form verfaulen lassen.

Was braucht Berlin?

Man wünscht sich einfach einen Bäcker, der wieder Berliner bäckt, doch so einer ist weit und breit nicht vorhanden. Bildet endlich ein paar neue aus, und wenn nötig, werbt welche an, die ihr Handwerk lieben, die Menschen das an Kuchen verkaufen wollen, was das Geld wert ist weil es schmeckt.

Es muss doch irgendwo im Land einen politisch interessierten Menschen geben, der eine Stadt mit Schauze aus dem Herzen heraus regieren möchte. Sucht so jemanden, aber stellt uns blos nicht wieder jemanden hin, der Billigware aus dem Kühlregal aufbacken will. Die Stadt braucht neue Gesichter, neue Ideen, neue Politiker, keine Null- und Lachnummern!

Da sollte Merkel mal überlegen, ob sie Wowereit nicht folgt, statt Psychologen für die Beratung der Bundesregierung zu suchen. Wer ausgebrannt ist, gehört nicht ins Kanzleramt, so ehrlich sollte die Regierungscheffin schon sein, ihre Regierung nehmen und gehen. Neuwahlen im Bund und in Berlin, umgehend! Von „Kranken“ will ich nicht regiert werden. Ein Armutszeugnis ist das!

Kann man noch tiefer sinken in diesem Land?

Und was bräuchte Berlin? Die eierlegende Wollmilchsau: Einen finanzpolitischen, schwarzen, knallharten Sheriff mit sozialem Gewissen, damit in allen Bereichen, angefangen bei Polizei und Justiz, endend bei den Stadtfinanzen, Recht und Ordnung endlich wieder hergestellt werden, ohne Rücksicht auf jammernde „Gutmenschen“. Ja, sorry, mir fällt für das, was in der Hauptstadt in so manchen Bezirken sein Unwesen treiben darf, einfach kein anderer Ausdruck ein. Sicherheit überall, Ausstattung der Hauptstadt mit bezahlbaren Wohnungen. Eine handlungsfähige Polizei und Justiz, die auch durchgreifen dürfen, Bildung, Versorgung mit bestausgestatteten Rettungsdiensten, Schuldenabbau, Einstampfen unsinniger Mammutprojekte. Hilfe nur da, wo sie wirklich rechtlich angemessen ist. Dann klappt das auch hoffentlich irgendwann mit neuen Nachbarn.

Und bitte, nur kein grün, kein rot, kein dunkelrot, denn genau diese Politik treibt Berlin in den Ruin, legt ihr Fesseln an. Einen knallharten Kalkulierer, einen, der Nein sagt, einen, der beendet. Und wenn die Hauptstadt für sich selber aufkommen kann, dann kann man auch gerne wieder über andere Konstellationen nachdenken. Nur bitte keinen, der hier schon Vitamin B geschluckt hat.

Einen Objektiven mit Sicht von außen! Es muss doch jemanden geben, der aus diesem Flickwerk eine Stadt bauen kann, die diesen Namen auch verdient hat. Keinen mehr, der seihert, einen, der handelt und durchregiert, und die Dinge wieder in die Schubladen sortiert, in die sie gehören! Keinen, der erst abwartet, welche Befindlichkeiten eventuell geäußert, verletzt werden, der laviert und diskutiert. Einen Macher ohne Rücksicht auf Verluste, die eigentlich keine sind. Keinen Kuschler, einen Unbequemen.

©denise-a. langner-urso