Frau Merkel kann auch „Basta“

Krass. Na endlich. So soll das auch sein. Da mögen ja Grüne gerne schwurbeln wollen, allein, das hilft den Menschen, die derzeit von den Kurden Schutz erhalten, äußerst wenig. Das Pferd Waffen ja oder nein, während ISIS Völkermord begeht, es ist tot geritten, genug der Diskussionen, jetzt muss vorrangig gehandelt werden, besser wäre zwar, die Waffe würde am Mann geliefert, aber was soll es, die Bundeswehr dürfte so marode ausgestattet sein, dass das derzeit überhaupt nicht möglich wäre, hat man doch ohnehin schon Probleme irgendwelches funktionsfähiges Material zu beschaffen. Eine Schande ist das, wäre es, würde vor unseren Toren plötzlich wirklich einmal eine feindliche Armee aufmarschieren.

Was würde man dann machen? Dämme zur Abwehr bauen, mit Gräben, in denen der Gegner aufgespießt wird? Mit gefüllten Sandsäcken werfen? Man fragt sich doch, wozu man dann überhaupt eine Armee unterhält, wenn dieser als einziges Handwerkszeug Kitas zur Verfügung gestellt werden. Wovon träumt Merkels Deutschland eigentlich? Auf welchem Planeten leben wir hier? Die Erde kann es jedenfalls nicht sein.

Nein, der ISIS muss mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Einhalt geboten werden, denn derweil gehen Schätzungen von bis zu 50.000 Mann aus. Die Versäumnisse, die man machte, als man weg sah, man muss versuchen, wenigstens jetzt endlich dem etwas entgegenzustellen, und seien es eben vorerst nur Waffen.

Und ja, man braucht jeden Verbündeten, den man finden kann, denn nicht nur der Westen hat ja ein Interesse, ISIS zu bekämpfen, man muss manchmal eben auch Kompromisse machen, selbst, wenn man sich dafür des kleineren Übel bedienen muss. Das Leben besteht, besonders in der Politik, zu großen Teilen genau daraus. Aus Kompromissen.

Frau Merkel also hat endlich einmal Basta gesagt, gut so, da können Die Grünen, die roten lavieren, diskutieren, das war in diesem Falle bitter nötig. Und wenn einige Akteure meinen, mit Gefasel und schönen Worten könnten sie ISIS zum Stoppen bringen und aufhalten, bitte, macht das, fahrt in den Irak und versucht es, stellt euch vor einen Konvoi und schreit, Halt, Diskussionsrunde. Aber bitte ein paar Journalisten mitnehmen, live senden, mal schauen, was dann passiert.

Gott habe ich die Nase voll von Menschen, speziell in der Politik, die so lange schwafeln wollen und sich blind und taub stellen, bis irgendwann niemand mehr lebt. Ich will endlich verantwortungsbewusstes, schnelles Handeln statt Betroffenheitsgeschwafel über Jahre, weil man sich vor der eigenen Wählerschaft fürchtet, um den nächsten Wahlsieg zittert. Es reicht.

Wir müssen versuchen das Leben da für die Menschen lebenswert zu machen, wo sie ihre Heimat haben, wo sie bleiben wollen, wo sie verwurzelt sind. Eine neue Heimat, die will nicht jeder, und doch geschieht genau das, Flucht und Vertreibung, auch wegen viel zu vieler Laberei im Westen., wegen zu weniger dauerhafter Hilfe. Wir brauchen dauerhaftes Engagement, koste es was es wolle, Aufbauprogramme wie nach dem Zweiten Weltkrieg.

Anders kann man den Menschen nicht helfen. Oder würden wir glücklich, würden wir hier flüchten müssen? Viele Vertriebene trauern noch heute um ihre Heimat. Würden wir uns wohlfühlen, hineingestossen in eine fremde Umgebung, fremde Sprache und Kultur?

Würde nicht jeder von uns auch lieber da bleiben wo er momentan ist? Flüchten denn die Menschen freiwillig nach hier, oder aus Zwang, egal welchem, sei er aus Kriegsgründen oder aus krasser wirtschaftlicher Benachteiligung entstanden. Und daran sind wir nicht mitschuldig? Doch!

Und würden wir hier in Deutschland nicht gerne leben, so benachteiligt und verfolgt werden, müsste es ja auch hier massive Massenauswanderung geben. Freiwillig. Ist so aber nicht. Weil trotz aller Dinge, die wir nicht mögen, Deutschland noch immer unsere Heimat ist, an der wir mehr hängen, als an besseren wirtschaftlichen Aussichten, besseren Chancen im Beruf und so weiter.

Nur, diese Flüchtlinge gehen eben nicht freiwillig, sie wurden gezwungen, und unsere Aufgabe sollte es sein, ihnen zurückzugeben, was sie am meisten lieben, die verlorene Heimat! Wir haben die verfluchte Aufgabe selbiges auch für die Palästinenser zu fordern, damit Menschen endlich wissen, wohin sie gehören, dahin, wo sie sicher sind.

Darüber, wie wir das bewerkstelligen, wie man dazu kommen kann, können wir reden, nicht aber über das, was geschehen muss, damit ein Später, damit Zukunft, möglich wird, damit Menschen überhaupt geschützt werden um überleben zu können, denn das geht momentan nur, indem man sie mit Waffengewalt vor ihren Angreifern schützt.

Und wenn eben die Waffe niemand begleiten kann, begleiten darf, soll, was auch immer, dann müssen wir das jetzt akzeptieren, wir machen uns sonst mitschuldig. Mir wäre die Waffe am Mann auch lieber, denn dazu sind Armeen nun eben einmal da. Aber das Gewinsel, das will ich mir ja gleich gar nicht vorstellen, dass da abginge, käme die Frage eines Bundeswehreinsatzes auf den Tisch. Punkt. Basta. Ende der Diskussion. Die Kurden brauchen Hilfe zur Eigensicherung, zum Schutz von fast 1,7 Mio Menschen, zur Selbstverteidigung.

Und wir wollen den Kurden dieses Recht nicht gewähren, ihnen, die, die die Suppe stellvertretend für uns alle auslöffeln, uns Massen an Flüchtlingen „ersparen“, die hier ohnehin nicht willkommen wären, weil es sich vielleicht nicht um gesuchte Fachkräfte handelt, weil die Bürger noch mehr Flüchtlinge nicht wollen, man sie ihnen nicht verkaufen kann? Und ja, wir brauchen keine Waffen zu liefern, wir nehmen ihnen gerne die Flüchtlinge alle ab, Ruhe im Karton, richtig? …

Was sind wir doch für eine verlogene „christliche“ Gesellschaft …

Gut, dass irgendwann, besser spät als nie, Frau Merkel jetzt auch endlich ein Machtwort sprach, „Basta“ sagen konnte. Es gibt Dinge, die kann man nicht ewig aussitzen, für alles andere gibt es Gesprächsrunden bei ARD und ZDF …

©denise-a. langner-urso