Die 10 Gebote für den politisch korrekten Demonstranten

§1 Sie haben jeden rechten, linken, politischen oder jemals verurteilten Straftäter der an der Demonstration eventuell teilnimmt zu erkennen. Tun Sie das nicht, bleiben Sie der Demonstration fern. Auf Anforderung hilft Ihnen sicher gerne vor jeder Demonstration der BND mit einer Liste aller je in Deutschland abgeurteilten Straftäter aus.

§2 An der Mantelfarbe ist die Gesinnung erkennbar, weshalb gilt: schwarz steht für IS Nähe, braun für rechtes Gedankengut, rot alternativ für Mädchen, die sich jedem anbiedern oder für alles was in Richtung SPD/Linke, somit also auch radikal bis Antifa einzusortieren ist. Willst Du doch deinen einzigen Mantel tragen, dann führe ein Schild bei Dir, auf dem steht, zu welcher Gruppe Du nicht gehörst, selbst wenn gerade das Dich besonders verdächtig macht.

§3 Demonstrationen, die Du besuchen willst, sollten je nach Zeitpunkt nicht in Städten stattfinden, in denen besonders viele Rechte, Linke, Hooligans leben, jede der Demo könnte aus solchen Lagern Mitläufer anziehen, die Dich in ein Licht rücken, in dem Du nie stehen wolltest. Vermeide jedes Symbol, die Deutschlandfahne ist nur erwünscht, wenn Deutschland Weltmeister im Fußball wird, sonst macht sich jeder verdächtig ein Rechter zu sein, der sie trägt.

§4 Demonstrationen an denen Angela Merkel persönlich, Bundespräsident Gauck oder gar Sigmar Gabriel teilnehmen, sind in jedem Falle und immer politisch gewollt, erwünscht, erbeten.

§4 Demonstrationen von der Partei Die Grünen können dich je nach Tageslaune anwesender Journalisten, wie etwa Jansen in ein falsches Licht rücken, in eine zu linke, rote oder gar bevormundende Ecke.

§5 Für jede Demonstration gilt, sie nicht über Facebook anzukündigen, man weiß nie, wer dann da so alles vorbei schaut, auch Twitter und andere soziale Netzwerke sind zwecks Bekanntmachung zu meiden.

§6 Demonstrationen gegen etwas sind generell fragwürdig, was immer es auch sein mag. Gegen etwas zu sein rückt Dich in die Ecke der Weltverschwörer, Paranoiker, Angsthasen, und im schlimmsten Fall outet man dich als Wut- oder Angstbürger.

§7 Demonstrationen für etwas machen einen besseren Eindruck, am liebsten gesehen sind Demonstrationen, die dafür plädieren, dass Angela Merkel 2017 noch einmal für die Union als Kanzlerkandidatin antritt.

§8 Vollbärte bei Demonstrationen gehören zur Vermummung, speziell, wenn Deine Freunde eine bunte, karierte oder verlaufende Hautfarbe haben, ebenso sind zu lange, zu kurze oder gar kammartige Frisuren zu vermeiden.

§9 Auf Demonstrationen hat in jedem Falle Deutsch gesprochen zu werden, „Geheimsprachen“ gehen gar nicht. Fragen von Journalisten haben umgehend und möglichst umfassend beantwortet zu werden. Zuschauer machen sich automatisch mit den Demonstranten gemein und sind als Sympathisanten dieser zu beschreiben.

§10 Das Handy hat bei Demonstrationen daheim zu bleiben, nicht, dass irgendjemand irgendwelche ungewöhnlichen Übergriffe oder gar das dokumentiert, was auf dieser Demonstration aus Sicht des jeweiligen Aufzeichners tatsächlich zu irgendeinem Zeitpunkt passiert.

Anmerkung: Die 10 Gebote sind entstanden wegen eines sehr einseitigen Berichtes des Kollegen Jansen im Tagesspiegel zur Pegida Demonstration am 15. 12. 2014. Und dieser Bericht scheint nicht wenigen Lesern sauer aufzustoßen, sofern der Tagesspiegel die oft sehr deftigen Kommentare überhaupt freigibt.

©denise-a. langner-urso