FDP – Fortsetzung der Patzer

Die FPD feiert sich in Anzug und Frack, als hätte sie eben die absolute Mehrheit bei einer Bundestagswahl gewonnen, die alte Rostlaube, die meint, ein blindmachender Farbtupfer im Logo würde einem Auto Neuheit verschaffen, derweil unter der Umlackierung der Rost weiter seinen Dienst tut.

Magenta also soll es richten. Nun ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten.

Eine Neuausrichtung bedeutet allerdings immer auch Abkehr vom Alten, und da hat die Partei, hat Lindner nicht mehr zu bieten als schöne Worte. Das Treffen der Liberalen, soviel Freiheit traut man sich dann doch nicht zu, findet nicht etwa an einem neutralen Ort, nein es findet in Stuttgart statt, ausgerechnet in der Stadt, die der Wähler, den die Partei so gerne umgarnen möchte, mit dem Stuttgarter Daimler-Werk, verbindet. Nur ist von dem stolzen Werk nicht mehr geblieben, als dass man es heute eher mit Mitarbeiterüberwachung verbindet, was nicht gerade für Freiheit spricht.

Modern will die FDP sein, neu und irgendwie anders, und schafft doch den Absprung aus Stuttgart und den Ausstieg aus dem Frack nicht, nur nicht mit den Niederungen der Kleiderkammern in Verbindung gebracht werden, derer, die einen wählen sollen, das verprellt die noch immer zahlreich vorhandenen Spender. Und natürlich lieber protzen statt sparen, das kommt an, bei denen, die man eigentlich nach wie vor umgarnt, derweil man anderes behauptet.

Eine neue Medien- besser Werbeagentur hat die FDP ja auch gefunden, nur wie gut diese ist, das fragt man sich spätestens dann, wenn ein Livestream nicht problemlos und ohne zuzügliche Installation auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist, ohne, dass man dafür zusätzlich nachinstallieren muss. Und sucht man dann die Hauptseite der Partei im Internet auf, so wirkt diese eher benutzerunfreundlich, denn liberal.

Die FDP bleibt für den Wähler weiterhin das was sie war und wofür er sie abstrafte: Mehr Schein, und dazu noch sehr augenunfreundlicher, als Sein. Aber gut, dass man mal wieder über sie gesprochen hat.

©denise-a. langner-urso