Hannover Messe, lass dir Industrie 4.0 erklären!

Wer sich für das Thema Industrie 4.0 interessiert und was damit wirklich gemeint ist, der hat demnächst dazu die Chance sich alles was sich um das Thema dreht zu informieren. Denn Industrie 4.0 spaltet nach wie vor die Geister. Die einen befürchten, der Mensch werde vollständig durch Maschinen ersetzt, die anderen haben panische Angst vor umfassender Überwachung, wieder andere versuchen mit Argumenten von Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit zu überzeugen. Und natürlich führt ein mehr an Vernetzung zur Gefahr von verstärkten Überwachungsinstrumenten, doch Berufe abzulehnen oder Technik, die zu besseren Arbeitsbedingungen führen, bessere Qualifikation nahezu erzwingen und damit verbunden zwangsläufig bessere Qualität und somit Wachstum generieren, das alles spricht gegen die, die Industrie 4.0 ablehnen.

Ein Unternehmen, das bereits ein alter Hase auf diesem Gebiet ist, ist zum Beispiel die Firma Pilz. Das Interessante ist doch, dass man sich einfach auf Messen erklären lassen kann, was da wodurch und wie ersetzt wird, welche neuen Berufschancen daraus entstehen. Solche Ausstellungen wie die Hannover Messe Industrie kann tatsächlich Ängste abbbauen, ist nervenschonender, als sich alleine mit meist viel zu hysterisch aufgeladenen oft populistischen Debatten auseinandersetzen zu müssen. Oftmals bieten solche Messen auch Erstkontakte zu Arbeitgebern, das sollten Berufsanfänger im Auge haben, und man kann ja eben nicht alle Berufsrichtungen kennen. Schon mal vom Berufen wie Warm-Upper, Golfballtaucher oder Master of Luxury gehört? Eben! Und so gibt es auch in der Industrie 4.0 viele neue Berufe, und darüber kann man sich auf Ausstellermessen eben auch informieren.

Und aus Sicht der Wirtschaft und des Industriestandortes Deutschland haben manche Vordenker natürlich recht, wenn sie wie in der Stuttgarter Zeitung beschrieben argumentieren:

Wenn in naher Zukunft die geburtenstarken Jahrgänge – die Babyboomer – in Rente gehen, könne ihre Arbeit durch Roboter kompensiert werden. „Es muss kein Personal wegrationalisiert werden, und wir können weiter junge Leute einstellen.“ Dies alles passe auf wunderbare Weise zusammen.

Man stelle sich nur vor, wo wir heute ohne die Weiterentwicklung des Lagerfeuers, der ersten Fackel bis zur Glühbirne und zum Kochherd wären, wo, wenn niemand die Vorteile des Autos erkannt hätte, selbst wenn gewisse Produkte eben erst durch Kriegsphasen zeigten, wofür man vorerst sehr teure, spinnerte Ideen, brauchen könnte, wie viel Sinn sie für alle Menschen machen. Wo wären wir heute ohne das Automobil und die Erfinder der Motoren. Und so weiter und so fort.

Auf der anderen Seite steht dann hingegen die Frage, wie hoch die Löhne von weniger Arbeitnehmern und das Steueraufkommen dann zu diesem Zeitpunkt sein müssen, um die Sozialleistungen und Renten der nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmenden Babyboomer zahlen zu können. Und diese Frage wird zu selten gestellt.

Natürlich steht gesunde Arbeit über allem, damit befasst man sich ja auch, dass die Forderung aber dann auch Konsequenzen hat, dass dadurch Arbeitsplätze an ungesunden Maschinen wegfallen, oder durch Computer ersetzt werden, das ist dann auch wieder nicht recht, weil immer an Extremen entlang diskutiert und eher selten Mittelwege aufgezeigt werden. Und besonders schlecht sieht die Politik in diesem Zusammenhang aus, man ist entweder für oder gegen etwas, wer Kompromisse aufzeigt, der macht sich unbeliebt in den eigenen Reihen. Ähnlich gespalten ist dann die Bevölkerung, es wird nur noch in schwarz oder weiß gedacht.

Wer aus diesem Teufelskreis ausbrechen möchte, der begibt sich also am besten einmal zu denen, die Arbeitsplätze in der Industrie 4.0 schaffen und informiert sich vor Ort. Und was ist dazu besser als eine Messe, auf der man sieht, wie sich das Arbeitsleben verändert, welche Vorteile Neuerungen auch haben können, denn es führt ja an einem Mehr an Vernetzung und an Modernisierung nun eben kein Weg voran, die Industrie marschiert voran, Politik hinkt hinterher, oft selber schlecht informiert. Und wenn sie sich schupsen lässt, ist sie sofort des Lobbyismus verdächtig, hinkt sie hinterher, sagt man ihr Aussitzerei und Nichtstun nach. Gut, den Spagat muss sie selber besser bewältigen, da steht ihr noch viel Arbeit bevor, doch an der Industrie führt kein Weg vorbei …

©denise-a. langner-urso