„Zu Guttenberger“, lernunfähig wie Altstalinisten


Alle Welt weiß inzwischen, zu Guttenberg hat abgeschrieben.

Zu Guttenberg hat abgeschieben, Punkt.

Festgestellt haben das Menschen, für die so etwas wie Abkupferei, Lug und Betrug Dinge der Unmöglichkeit sind. Sie schaden und schädigen, andere. Das ist Diebstahl, eine Straftat somit, und es ist von öffentlichem Interesse, wenn so ein Delikt von einem begangen wird, der Vorbild sein will, oder besser es sein sollte, ob er es wirklich sein will, das kann niemand wissen, und wie er das bei seinem Nachwuchs hält wissen wir gleich gar nicht. Jedenfalls ist er offensichtlich kein Vorbild, und da das Internet nichts vergißt, werden das auch seine Kinder, Enkel und Urenkel noch erfahren.

Festgestellt haben den Betrug inzwischen auch seine Doktorväter, seine Universität und jene, bei denen er abgeschrieben hat. Und doch, die einen stört es mehr, die anderen weniger, sagen sie, und meist sind das dann solche Insividuen, die uns, dieses Land repräsentieren, jene, die Ausdruck dem verleihen, was die Republik ausmacht und all das an ihr, wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Meist sind seine Verteidiger jene, für die Menschen auch unterschiedlichen Wert haben.

Seine Verbündeten, das sind jene, die alle Werte für sich anders bewerten, als sie es bei anderen tun, und das traurige daran ist, es sind jene, die herumeiern, wenn es ihnen und ihren Ämtern, ihrem Wohlstand, ihren Pfrünen ans Eingemachte geht, es sind überwiegend solche Vorbilder, die unser Ansehen in der Welt schädigen, sie und ihre Anhänger, meist aus den Reihen der schwarz-gelben Koalition und ihre Befürworter und Freunde, es sind jene, die selbst von sich meinen, etwas Besseres zu sein, über anderen zu stehen.

Was für Individuen wie zu Guttenberg ein Kavaliersdelikt unter Freunden ist, hätte früher in anderen Kulturen den totalen Gesichtsverlust bedeutet, hätte auch bei uns mindestens ein Duell im Morgengrauen bedeutet, unter echten Kerlen und denen, denen der Abkupferer hätte oberster Befehlshaber sein sollen, hätte es solche Scham verursacht, das Ansehen so geschädigt, dass sie im Kämmerlein sich selbst gerichtet hätten, sie wären verstoßen worden, weil sie die Ehre der Familie ruiniert haben. Aber diese Zeiten, in denen ein gewisser Anstand und Ehre noch etwas bedeuteten, sie sind vorbei, heute hält man sich die Stange und beweist, der Adel hat sich in gewissen Kreisen eben nicht überlebt, das offene Getue um einen Möchtegern, es nimmt immer skurilere Züge an.

Das ist nicht nur hier so, keine Angst, die Japaner agieren derweil in Anstand und Ehre ebenso wie die der deutsche Adel, man muß nur die Informationspolitik seit Fukushima ansehen, die selbsternannten Eliten definieren ihre ganz eigene Wahrheit, beschönigen, betrügen und lügen.

Man zeigt sich auch nicht an, auch der Bundestag zeigt seine Fehltreter nicht an. Iwo, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, wo kämen wir denn da hin?

Da hält der Freund zum Freund und macht sich vor aller Öffentlichkeit mit lächerlich, da hält man in trautem Fraktionszwang zum Parteimitgleid, weil der Name so schön ist, da verfällt man in mittelalterliche Königsschwärmereien und deckt sich, da schaut man weg und verkennt Realitäten und beweist in aller Öffentlichkeit die Verdorbenheit eines kompletten Kungelsystems, das man als Politik bezeichnet, in dem heute noch, und mehr als zu Urzeiten der Stärkere das Sagen hat, wo der, der mehr Geld hat Recht bekommt. Da unterwirft man sich einem Gruppenzwang wie Jugendliche beim Komasaufen.

Bei den schwarzen Parteien aus CDU/CSU ist man sturer als der Ochs, verbohrter als Altstalinisten, lernunfähig wie eine Sarah Wagenknecht, dümmer als jeder Rechte in der NPD, verbohrter als mancher Tyrann wie Gaddafi. Man sieht, was Demokratie, und Wahrheit betrifft, ist man bereits in bester Gesellschaft. In den Regierungsparteien, und oft auch in der Opposition. Und nicht erst seit Guttenberg wird das immer deutlicher, nicht seit Merkel, das ist so seit Kohl, dem Dicken, der wie Merkel keine Macht abgab, der Koffer verschwinden lassen konnte in seinen Bauchfalten. Das ist auch sichtbar am Beispiel Westerwelle, der ebenso am Amt klebt, seine Partei dadurch, das sei ihm gedankt, immer unwählbarer macht.

Das also sollen Vorbilder sein, für unsere Kinder, jene zu Guttenberg(er)s, jene Frau Merkel samt Regierungsbank, samt CDU/CSU und FDP, die ihnen vorführen, wie man lügt und betrügt, nur um an der Macht zu bleiben, um andere zu decken, die eine Straftat begangen haben?! Die Berlusconis der deutschen Politik? Nie waren sie deutlicher zu erkennen! Aber die Berlusconisierung gibt es schon, wir nennen sie lieber „zu Guttenbergisierung“. Hat er also was geschafft, der zu Guttenberg, obwohl auch da gibts ein Vorbild, eben Berlusconi, der auch durch und durch falsch ist, sich Gesetze so macht, wie er sie eben braucht.

Die Presse greift das hilflose Getue um einen, der gerne adliger wäre als die Queen und den man so gerne zum König gekrönt hätte natürlich gerne auf, dieser Federhandschuh, der so bereitwillig in die Arena geworfen wird, macht das doch nur täglich erneut klar, wie unfähig zur Weiterentwicklung, wie verlogen die ganze Politik in Deutschland derweil ist, wie verbandelt mit Lobbyisten, durch sie regiert und abhängig von deren Kapital, offensichtlicher kann es den Wählern nicht vor Augen geführt werden, als eben am Fall Guttenberg. In anderen Fällen heißen die Agitatoren Ackermann, Vattenfall, EON, Mövenpick

Egal, ob es darum geht, sich zum Krieg zu äussern, der nie einer sein darf, und an dem man sich nicht beteiligt, obwohl man man involviert ist und mit scharfen Waffen sich selbst oder andere verteidigt, oder, ob man in der Atomkraftfrage laviert, man weiß was man will, das Volk mit Zuckerbrot und Peitsche bei der Stange halten. Gutsherrenart eben. EIn Ausstieg möglichst schnell, aber natürlich gilt, was man bereits in der koalition beschlossen hat, und mit Verbündeten zieht man nicht gemeinsam an einem Strang, man unterstüzt sie höchstens in ihren Bemühungen, mit Waffengewalt Verwundete zu heilen. Welche Verlogenheit!

Ob Bahnhof oder Flughafen, natürlich spricht man mit dem Volk, natürlich darf es etwas entscheiden, wenn es denn keine bestehenden Verträge mit Lobbyisten verletzt, das wird dann zu teuer und man beißt auch nicht die Hand, die einen füttert, da ist man sich parteiübergreifend einig, soviel ist sicher. Und will sich jemand nicht an Altverträge halten, dann wird eben geklagt und die neue Opposition sitzt dümmlich grinsend daneben, weil die anderen nun den schwarzen Peter haben. Das ist Politik, das muß der Bürger erkennen, sie spielen sich gegenseitig aus, und der Bürger fällt wieder und wieder darauf herein, und sei es nur deshalb, weil man mit Kostensteigerungen droht.

Zu Guttenberg ist das beste Beispiel für diese Korruption und Verlogenheit der heutigen Politik, nur dass sie eben offen zu Tage liegt, in der Presse genüsslich verarbeitet wird, damit endlich dem letzten Kalb der Bundesrepublik klar wird, solche Metzger wählt man nicht, und man tut solange etwas dagegen, bis sie aus Ämtern entfernt werden, egal, wie gut sie geölt sein mögen, um gegeelt dem nächsten Lobbytier in den Allerwertesten zu kriechen, und mögen sie auch zu Guttenberg heißen.

Solche, wie diesen gegeelten Möchtegern-König einer längst vergangenen Zeit, den muß man einfach seitens der Presse einfach lieben, zeigt er uns doch täglich, wie vieler Abführmittel es bedarf, um den Volksdarm der Republik, Verzeihung, den Bundestag von solchen verlogenen Individuen zu reinigen.

Aber es ist dafür auch notwendig, sie alle im Auge zu behalten, ihnen täglich ihre Fehler vor Augen zu führen, zu zeigen, dass wir sie jetzt jenseits der Matrix und nicht durch rosa Brillen sehen. Dazu gehört es auch, dass Wutbürger nachhaken, mehr als jemals zuvor, sie immer schneller abstrafen, abwählen, damit es ihnen an den Geldbeutel geht, sie vor Gerichte zerren.

Dafür gehört es sich auch, dass die, die einen ehrlichen Kern haben in den Parteien aufstehen und nicht mehr denen den Rücken freihalten, die nur an Posten kleben denn zu so jemandem will man nicht wirklich stehen. Neue Ehrlichkeiten sind gefragt, gerade aus den Reihen der geschlossenen parteiinternen Verlogenheit, und koste es die Mitgliedschaft, wenn ihnen die Basis abhanden kommt, haben sie schon verloren. Es geht dann auch parteienunabhängig.

Ansonsten produzieren wir eben eine F(ast) D(rei) P(rozent) Partei nach der anderen in immer schnellerer Abfolge, damit den Guttenbergs dieser Nation irgendwann endgültig das Handwerk gelegt wird und der Wendehalserei ala Koalition unter Merkel auch.

Und zu Guttenberg? Möge er behaupten, die Übersicht verloren zu haben, wir wissen, so jemand gehört nicht in ein politisches Amt, schon gar nicht als Verteidigungsminister, nicht, dass er noch die Übersicht über all unsere Kriegsbeteiligungen verliert. Oder gar als Finanzminister den Überblick, wem er die Steuergelder nachwirft. Und all jene, die meinen, er habe wirklich den Überblick nur verloren, die, die ihm das glauben, sie gehören ebenfalls umgehend aus den Ämtern und Parteien, denn das, worüber diese Regierung bereits den Überblick verloren hat ist fatal genug! Es strahlt ab auf Generationen, es heißt Verschuldung, Sozialabbau, Realitätsverlust, Beschädigung internationaler Beziehungen. Und das sind nur die Nebenwirkungen. …

Sei es nun in der Finanzpolitik, in der Atomdebatte oder an unseren vielen Kriegsschauplätzen und was unsere Bündnispartner betrifft, die zu Guttenbergs haben abgewirtschaftet, der Namensgeber hat also etwas erreicht, er wird in Erinnerung bleiben für das hinterlassene Chaos, denn ein solches hat er ja auch seinem Nachfolger hinterlassen. Der Überblicksverlust zu Guttenbergs scheint eine unheilbare, ansteckende Krankheit gewesen zu sein. Dem muss schnell ein Ende gemacht werden, wer damit infiziert ist, wie die Kanzlerin, gehört nicht auf die Regierungsbank sondern auf ewig aus dem Bundestag entfernt.

Das jedenfalls hat der Wähler hoffentlich begriffen.

Und in das Wörterbuch der Synonyme fügen wir ein: anderes Wort für Chaos, Betrug, Übersichtsverlust, Laviererei, Lobbyismus und Lügen, FDP/CDU/CSU, schwarz-gelb – „zu Guttenberger“. Und eines ist klar, von zu Guttenberg lernen, heißt lügen lernen, so einfach ist das, und somit ist zu Guttenberg wenigstens eines, oberster Lehrherr für zukünftige Lügenbarone. Ist das ist doch auch schon was – oder etwa nicht?

©denise-a. langner-urso