Eon: Teyssen, Manager mit Tunnelblick der Gier

Jeder Unternehmer weiß, wie gefährlich es ist, betriebsblind zu werden. Bei Eon hingegen hat man in der Gewissheit, in der Politik willige Helfershelfer gefunden zu haben, in nie dagewesener Arroganz und Gier nach Gewinnsteigerung sich selbst die Augen verbunden.

Unternehmen sind oft ebenso weit vom Menschen entfernt, wie die Politik selbst. Die Lobbyisten würden alles regeln, Gesetze könnte man beeinflussen durch Spenden, und Abhängigkeit schaffen durch Fast schon monopolartiges Verhalten aller Energiekonzerne, die lange glaubten, es ebenso bunt treiben zu können, wie die Ölkapitalisten.

Die Gewinne und Preise uferten aus und wenn irgendwelche Einschränkungen erfolgten, reagierte man mit Erpressung, so wie Eon das gerade eben wieder tut. Man steuert gegen die eigene Unfähigkeit an, indem man massive Entlassungen vornimmt, quasi, um sich die Politik gefügig zu machen, wenn die dauernden apokalyptischen Vorhersagen aus dem Teesatz vom Energiekollaps nicht mehr ziehen.

Zukunftsorientiert gearbeitet, nachhaltig, so eben, wie man das von jedem normalen Unternehmer erwartet, hat man hingegen bei Eon nie. Es kam immer nur auf den eigenen Profit an, nie darauf, ob das Unternehmen auch für die Zukunft profitabel ausgerichtet sei. Und im Zweifel war stets die Politik zur Stelle, um das zu regeln, Profite auszugleichen, wenn man daran selbst nicht gedacht hat.

Diese Zeiten sind nun vorbei, und es ist an der Zeit, dass die Aktionäre des Unternehmens massive Kritik laut werden lassen, denn letztendlich sind ja sie die am betroffensten, wenn ein Unternehmen den Bach herunter geht.

Aktionäre haben ebenso Verantwortung für Arbeitsplätze und somit sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft, wie Vorstände und das Management, schlechte Manager vernichten dauerhaft Kapital und verschlingen Unsummen an Gehältern und Boni. Sie funktionieren wie ein Fettverbrennungsofen. Warum also soll man sie dafür auch noch belohnen, dass sie ein Unternehmen nicht zukunftssicher aufgestellt haben?

Eon-Chef Johannes Teyssen war und ist ein arroganter Vernichter von Zukunft vieler Familien, dachte nur an seinen eigenen Profit. Die Menschen, die jetzt mit dem Arbeitsplatzverlust für seine Kurzsichtigkeit bezahlen müssen, sie sind vielleicht jene älteren Arbeitslosen, auf denen anschließend Herr Lindner von der FDP herumtreten wird, weil sie eben vielleicht nicht in absehbarer Zeit werden einen Arbeitsplatz finden können. Welch geniale Zusammenarbeit aus Politik und Wirtschaft, welche Verachtung von Menschen!

Wie gesagt, auch Aktionäre haben Verantwortung zu tragen, denn Eigentum verpflichtet. Man kann nur hoffen, dass wenigstens sie ein Einsehen und genügend Esprit haben, dass sie das Verhalten Teyssens bestrafen, was die Politik nicht tut, was kein Richter tun kann. Sie müssen dem Unternehmen quasi eine Diät verpassen, Boni müssen schrumpfen, sie selbst auf zu hohe Ausschüttungen verzichten, sich selbst quasi eine „Alle 2 Tage Diät“ verpassen, damit auch so hohe Kosten reduziert werden können. Mögen die Aktionäre so weitsichtig sein und Herrn Teyssen demnächst auch den Weg zur nächsten Arbeitsagentur oder Jobvermittlung weisen, auf dass er sich hinter den nicht mehr benötigten Angestellten anstellen möge. Verdient hätte er es. …

©denise-a. langner-urso