Berlin-Stadt unter Generalverdacht:Politik ruft zum Denunziantentum auf

50 Pkw sind in den letzten 4 Nächten in der Hauptstadt abgefackelt worden. Der Focus behauptet, so habe es auch begonnen, als die RAF wütete. Das mag übertrieben sein, was aber nicht übertrieben ist, das ist der Aufruf aus der Berliner Politik, in diesen Zeiten auf seinen Nachbarn zu achten, zu beobachten, was sich in der Nacht so auf den Straßen tut. Die ganze Hauptstadt steht unter Generalverdacht.

Der Tagesspiegel schreibt: Brandanschläge Eine surreale Atmosphäre von Bürgerkrieg

Besonders im Visier aber der Beobachtung ist jetzt die Kleiderfarbe schwarz. Schwarz ist definitiv verdächtig und sollte als Kleiderfarbe tunlichst vermieden werden, im falschen Bezirk getragen führt diese Farbe unweigerlich zur Kontrolle durch die Staatsmacht. Auch dunkelblau und braun sollte man meiden, beide Farben sehen nachts ebenfalls schwarz aus.

Radfahrer sind auch verdächtig, soll doch der Täter sich eines solchen Fortbewegungsmittel bedienen um schnell von Ort zu Ort zu gelangen, und Rucksäcke sind völlig untragbar, denn diese können die zum Zündeln notwendigen Materialien enthalten, eben weil man dann so schön lange braucht, um den notwendigen Brandbeschleuniger erst aus- und dann wieder einzupacken.

Man kann von Glück reden, dass der Durchschnittsberliner nicht bewaffnet umher läuft wie in Amerika, das Desaster wäre vorprogrammiert, die Todesrate der Hauptstadt würde rapide in die Höhe schießen, die Bestattungsinstitute hätten vermutlich viel zu tun.

Was also soll er denn tun, der Stasi-Berliner? Wenn es stinkt, dann ruft er ohnehin die Polizei. Soll er etwa „Stehenbleiben, die Polizei kommt gleich“ rufen? Oder soll er handgreiflich werden, in Zeiten, in denen U-Bahnschlägereien an der Tagesordnung sind und selbst anwesendes Wachpersonal oft lieber nicht eingreift, andere Bürger gleich die Flucht ergreifen oder Löcher in die Luft starren?

Soll jetzt der Nachbar den nächsten anzeigen, weil er ihn beobachtet, wie er sich am Auto zu schaffen macht, wenn er einen Reifen wechselt oder kontrolliert, was in der Nacht aber aussieht wie zündeln, er den Nachbarn nicht gleich als solchen erkennt?

Welche Hilflosigkeit ist es denn, die nun Politiker dazu aufrufen lässt, seinen Nachbarn im Auge zu haben? Wie billig ist es, dass die CDU das nun zum Wahlkampfschwerpunkt macht? Autozündeln scheint zum Volkssport geworden zu sein, denn die Brände geschehen ja quer durch die Stadt, betreffen eben nicht nur Nobelmarken.

Da sind vermutlich diverse Nachahmer unterwegs, kein einzelner Zündler, denn die Stadt wurde ja von der Politik quasi in Grund und Boden herunter regiert und abgewirtschaftet. Zuerst von der CDU im Bankenskandal und anschließend von einem arroganten Partylöwen, der außer seiner Selbstdarstellung kaum Ziele hat, und wenn, dann kosten sie die Berliner viel Geld. Ein regierender Bürgermeister, der jeden Bürgerwillen missachtet und selbst Bürgerentscheide nicht hinzunehmen bereit ist, der wie ein König autokratisch aber längst nicht mehr demokratisch diese Stadt diktiert.

Da ist viel Frust am Werk, da äußert sich Unmut über den Zustand der Stadt, über den sozialen Abbau, über einen Regierungsapparat, der hilflos ganze Clans laufen lässt, über zu hohe Mieten, über Verdrängung, über zu wenige Arbeitsplätze, über Ghettobildung und Parallelgesellschaften.

Da haben Politik und Gewerkschaften versagt, da wird nicht gestreikt, da wird gekungelt und hingenommen, da bricht sich Unzufriedenheit Bahn auf ganz neuen Wegen. Da fehlt Vertrauen. Vertrauen in jedwede Politik, auch und speziell in die der hier agierende Opposition, die gegen Migranten hetzt und dennoch außer warmer Luft kein Konzept vorlegt.

Berlin an sich ist derzeit ein verdeckt schwelender Brandherd, dem ein Funke zum Flächenbrand fehlt, was aber die Politeliten ganz einfach wegzureden versuchen, nicht sehen wollen. Berlin ist auf dem besten Wege, am kommenden 1. Mai sich in ein zweites London zu verwandeln. Und niemand soll anschließend behaupten, es habe dafür keine Anzeichen gesehen. Die Zeichen sind überdeutlich sichtbar und zeigen sich als Schatten an den Hauswänden, die im Schein brennender Autos bedrohlich flackern!

©denise-a. langner-urso