EFSF/ESM – Merkels Showdown …

Sturheit wird bestraft. Spätestens seit heute sollte der deutschen Bundeskanzlerin der Allerwerteste auf Grundeis gehen.

Ratingagenturen drohen bereits mit dem Downranking Deutschlands, was Kredite verteuern würde.

Spaniens Ministerpräsident Zapatero verkündet Neuwahlen, er weiß, was es für ein Land mit 40%iger Jugendarbeitslosigkeit bedeutet, wird dieses im Falle einer Fälligkeit des ESM haftbar gemacht und sollte es zahlen müssen. Es wäre den Menschen gegenüber nicht vertretbar, die Wut würde Spanien an den Rand eines Bürgerkrieges treiben.

Sarkozy wird ebenfalls kaum noch eine Chance haben, wieder gewählt zu werden, die Sozialisten haben in Frankreich am Sonntag die Mehrheit im Senat übernommen, radikale Reformen sind kaum noch durchsetzbar, zumindest, wenn sie Einschnitte für die Wähler mit sich bringen wie Sparmaßnahmen.

Am Donnerstag will die potenziert sture Kanzlerin nun also nach all diesen Nachrichten über die Erweiterung des Rettungsschirms abstimmen lassen. Mit eigener Kanzlermehrheit will sie die Zustimmung erhalten.

Nun, man wird sehen, wie viel Druck dafür notwendig sein wird, und ob Parlamentarier der eigenen Koalition dazu bereit sind, den Wahnsinn jetzt noch mitzutragen. Dann wäre auch dem letzten Wähler und Liebhaber der Angela Merkel klar, wie unwichtig das Gesamtwohl der Bevölkerung der Regierungskoalition ist, wenn es um blanken Machterhalt geht.

Es ist Kanzlerinnendämmerung. Aber vielleicht geht Madame Eurorettung ja doch noch ein Licht auf, denn derzeit scheinen alle Lampen der Vernunft durchgebrannt. Ein paar neue wären sicher von Vorteil, denn manchmal muss man die Dinge einfach in ein anderes Licht rücken, und sie sehen ganz anders aus als zuvor. Hier ein Tip an die Bundeskanzlerin, schnell ein paar Lampen online kaufen, vielleicht verbessert sich ja dann die Sicht …

Es dürfte kaum jemals einen spannenderen Tag, als den kommenden Donnerstag geben, eine spannendere Abstimmung anstehen, denn auch die Opposition weiß, was das Stündlein der Bundeskanzlerin geschlagen hat, zumindest sollte sie es wissen, seit heute. Merkel wird vermutlich die Vertrauensfrage stellen müssen, sofern sie an der Macht und Bundeskanzlerin bleiben möchte, das ist sicher auch den unter Druck gesetzten Gegnern der Erweiterung des Schirmes in den reihen von CDU/CSU und FDP seit heute klar. Man wird also mit Spannung abwarten können, ob es noch Parteimitglieder mit Rückgrat oder eben doch nur Sesselkleber in der Regierungskoalition gibt.

©denise-a. langner-urso