Aschermittwoch-Grüne alte Schlaftabletten gegen kanzleresken Guido


Wer den politischen Aschermittwoch verfolgt hat, der hat altbackene Grüne aus Urzeiten, die beim Zuhören wegnickten erleben dürfen, kein Wunder, bei den satten Rentnern, die dort das Pult besprechen durften. Da redeten Mumien und von Politik konnte keine Rede sein, von Abrechnung gleich gar nicht. Wenn das Grün sein soll, dann sollte sich die Partei gleich einsargen lassen. Das letzte Aufgebot vermutlich. Dinosaurier wie aus längst vergangener Zeit und vor einem Publikum, dessen Altersdurchschnitt man allenfalls bei der CSU erwarten würde, nur selbst dort war der Durchschnitt der Zuhörer jünger.

Die CSU samt Seehofer bot ein desaströses Bild aus Suffnasen und unterster Schublade-proletenhaft und auf niedrigstem Stammtischniveau bewegte sich Seehofer in seiner Rede, die teilweise schon in Hatz auszuarten drohte, und die keineswegs das Niveau sein darf, auf dem in Deutschland Politik gemacht, politisiert, geredet wird. Ein Seehofer, der einen Plagiator wie Guttenberg zum König krönen würde

Die Linke? Schreihälse- zum abschalten, besser früher als nie, mit Lötzsch und Ernst nicht ernst zu nehmen, aus der Steinzeit, ohne Profil und Vorschläge, die heute aktuell wären und unzusetzen sind, sich am letzten Strohhalm alter Seilschaften festhaltend, ohne dass irgendwelche Fortschritte oder Neuerungen überhaupt in Sicht wären, die Partei, die die Bezeichnung Partei nicht mehr verdient und als Krawallbude besser beschrieben ist, kurz, das Grauen aus dem Parteien(sumpf).

Ganz anders hingegen Westerwelle, der eine nachdenkenswerte Kanzlerrede hielt, eine der Art, die Frau Merkel noch nicht ein einziges Mal gehalten hat. Eine ruhige, eine erklärende Rede, die ohne Gedöns und Gepolter daherkam. Eine Rede auch, die authentisch war, die eines Politikers würdig war, die das bot, was man von Politikern erwartet. Westerwelle hat heute bewiesen, dass die FDP Genschers noch nicht ganz am Ende ist. Viele junge Menschen im Publikum, die man dort nicht werwarten würde.

Die SPD kam daher wie immer, nichts was neu wäre, altbacken und müde,gelangweilt das Publikum, gekünstelte Empörung und nicht im entferntesten erinnernd an Zeiten eines Schmidt oder Schröder. Das waren keine Reden, das war die X-te Wiederholung des stets selben Gejammers auf einbrechendem Niveau.

Wenn das also der Aschermittwoch war, muss man sagen, sie alle haben sich abgefunden und geniessen den Herbst und die Pfründe, die sie sich geschaffen haben, für den Bürger, die Wähler haben die Union, Die SPD und die Grünen keine Konzepte. Dass ein Westerwelle so erfrischend einen guten politischen Vortrag über Liberalität halten konnte, das ist bewundernswert, zumal er dafür keine Koalitionsschelte und keine Oppositionsangriffe benötigte. Diese Parteien hielten es wie immer, brachten nichts was neu gewesen wäre, boten das gewohnte bild, eben ganz anders, als die schon fast kanzlereske Rede des gelben Aussenministers, der sich sichtlich wohlfühlt in seinem Amt und mit seinen Aufgaben mehr und mehr zu wachsen scheint, und das will schon etwas heissen.

Guido appellierte an den gemeinsinn, an die Gesellschaft im Ganzen, an jeden Einzelnen Bürger und Wähler und fungierte ganz erfrischend und urplötzlich als Gewissen der Nation. Merkel und all die anderen Möchtegern-Redenhalter sollten sich von Westerwelles Rede heute eine dicke Scheibe abschneiden. Das war endlich wieder einer, dieser Westerwelle heute, dem man es abnahm, Politiker zu sein, Politik gestalten zu wollen, in dem ganzen Affenzirkus der Bananenrepublik Deutschland. Das war gute Tradition wie man sie aus unserer Vergangenheit kennt, das war eine wirklich gute politische Rede, solides Handwerk. (Wenn sie denn nicht abgekupfert war, aber ein Westerwelle heutigen Formates hat das gar nicht nötig).

Diesem Westerwelle heute kann die Kanzlerin nicht das Wasser reichen, sie nicht und kein anderer Redner, und der Partei, meint sie das ehrlich, was ihr Vorsitzender da propagierte, gleich gar nicht. Und dann sollten sich auch die Grünen warm einpacken, denn dann droht ihnen irgendwann ein bitterkalter Winter und ein tiefer Sturz. Man muss sie im Blick haben, die FDP, und ihren Vorsitzenden Westerwelle, der seine Partei, ihr Programm und sich selbst heute jedenfalls bestens zu verkaufen wusste.

@denise-a. langner-urso