Brexit und die Entfremdung der Türkei– Gefundenes Fressen für den IS

Mehr kann man dazu nicht sagen, nur das – kein Staat kann noch Insel sein, nicht in diesen Zeiten, denn jeder Staat der sich aus der EU entfernt ist ein Sieg für die Terrortruppe. Das sollte auch Erdogan begreifen, der sich immer weiter von der EU entfernt. Wenn etwas vereint, dann der gemeinsame Wert, dass Terror kein Weg ist. Das ist das Mindeste.

Erdogan hat in der letzten Zeit durch sein unüberlegtes Handeln die Türkei weiter von Europa entfernt, und sein Egoismus trägt dazu bei, dass der IS umgehend versucht den gegenseitigen Hass der dadurch entsteht, für sich zu nutzen, denn wo sich auch nur mehr Islamisierung andeutet, da versucht der IS sich einzunisten, zu spalten durch Angst.

Wer die Nato verärgert, wer sich gegen Truppenbesuche stellt, wer westlichen Abgeordneten Einreise verweigert, sie festnimmt, der liefert die Falschen Zeichen. Hinzu kommt es, dass die Türkei zeitweise dem IS eher freundlich gegenüber stand. Warum also jetzt nicht sich per Bombe tiefer einnisten?

Und wer freundschaftliche Beziehungen massiv gefährdet wie derzeit die Türkei, der hat Probleme dass ihm schnell geholfen wird, wenn er so schwankende Zeichen sendet, wenn man nicht wirklich weiß, auf welcher Seite er eigentlich steht. Damit gefährdet Erdogan die innere Sicherheit seines Staates, und man kann als vernünftiger Mensch nicht verstehen, was das soll. Wo will er denn hin? Will er eine zutiefst gespaltene Gesellschaft, wie wir sie gerade auf der Insel finden? Dann hat er gute Arbeit geleistet.

Am Beginn der heutigen Vereinigung standen der Wunsch nach Frieden und Sicherheit, nichts wünschen sich Menschen mehr, bei uns wie überall auf der Welt. Und kein Staat kann in heutiger Zeit so eine perfide Truppe alleine wirkungsvoll bekämpfen. Allerdings geht das nur, wenn dabei alle an einem gemeinsamen Strang ziehen. Das geht aber weder alleine mit der EU noch alleine mit der Nato-beide sind auf diesem Kontinent voneinander abhängig. Das eine sollte äußere Sicherheit bieten, das andere ein Gefühl innerer Sicherheit, die auf sozialen und menschlichen Werten basiert, wo gemeinsame Werte wie Vertragstreue und als Grundlage Gleichheit aller beruhen, egal woher sie auch kommen, wie sie leben wollen, gelten als absolute Grundlage. Wenn das nicht mehr gilt, wenn es hier zu Zerwürfnis und Bruch wie beim Brexit und zwischen Erdogan und der EU kommt, hat der IS schon gewonnen. Das gilt auch für das westliche Bündnis – und ja, auf Dauer werden wir auch die Russen brauchen, wenn wir diesen Kampf gewinnen wollen. Jeder neue-alte zuzügliche Partner ist ein Gewinn, jeder …

Deshalb halte ich das Abkommen der Türkei mit Israel für ein gutes Signal, auch das gehört gesagt. Nur man muss irgendwann sich entscheiden, wohin man will. Das sei allen Staatschefs geraten. Auxg denen, die bei Russland so verhärtet sind wie derzeit, weil es eben auf diesem Kontinent liegt und wir schon einmal weiter waren. Sanktionen gehören hinterfragt, weil man nicht die Bevölkerung damit treffen darf.

©denise-a. langner-urso