CDU,CSU,SPD – Einen Fußball kann man nicht einputten

Schaut man auf die Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD, so wird derweil klar, beide Parteien haben eigentlich gar kein Konzept, denn wer gewisse Dinge politisch für unbedingt notwendig hält, wichtig für die Zukunft der Menschen, die in Deutschland leben, der wirft nicht so gut wie sein ganzes Wahlprogramm über den Haufen, gibt nicht genau diese wichtigen Inhalte so einfach preis, verwässert oder kippt sie ganz. Lustlos sieht das aus, was sich da abspielt, und doch soll das Volk den Eindruck vermittelt bekommen, es ginge hektisch zu und deshalb benötigt man über 100 Verhandlungspartner, ansonsten könne man all das, wovon die Zukunft Deutschlands abhängt überhaupt nicht bewältigen.

Bis zur Lächerlichkeit dreht man jedes noch so unwichtige Detail um, weil an der Grundformulierung des Satzes kein Wortumbau stattfinden darf. Derweil nimmt das Theater immer absurdere Züge an, und da es ja um Wählerstimmen schon für 2017 geht und somit um viel Geld für die Parteien, weicht man keinen Zentimeter vom ursprünglichen Standpunkt ab. Das eine Thema also wirft man über Bord, meist jenes, bei dem es um Geld für Staat, Wirtschaft und Bürger geht, das nächste bearbeitet man als sei es für alle Zeiten in Stein gemeisselt, gerade als habe man es von einer mythologischen Gottheit auf irgendeinem Berg vor Urzeiten so ins Stammbuch geschrieben bekommen. Und diese Themen kosten keinen Cent, sie kosten allenfalls Gleichheit vor dem Gesetz, Menschlichkeit und Menschenwürde, wie es beim Thema Adoption von Kindern gleichgeschlechtlicher Lebenspartner der Fall ist.

Doch genau an diesem Punkt erkennt man das wahre Gesicht, die wirklichen Interessen der Parteien, hier liegt der Prüfstein dafür, es es ihnen wirklich um den Menschen, seine Würde und sein Recht geht, oder ob es den Parteien allenfalls um den Tresor geht, in dem der Bürger Steuern zu verwahren hat, Geld, das er erwirtschaftet hat. Beim Geld nämlich ist ihnen das recht derweil ebenso egal, wie in den Dingen der Menschlichkeit, doch kann der Bürger eher ermessen, was ihm gegeben wird, wenn man ein paar Cent mehr aus dem Tresor verteilt, als wenn man für einen anderen zwar kein Geld doch Recht spricht. Und Geld hat mehr Überzeugungskraft als Recht und Menschlichkeit, Geld kauft Menschen, kann Recht und Würde gar Menschlichkeit nicht ersetzen. Ein Baby, dem man einen Goldbarren gibt, wird an diesem verhungern, und auch die nötige Wärme fehlt, die es durch elterliche Zuwendung erfährt. Und dieser Barren aufbewahrt und der Mutter gegeben kann gar dazu verleiten, dass sie das Kind verkauft.

Irgendwie erinnert all das derweil aber immer öfter an den verzweifelten Versuch, einen Fußball in einem Golfloch versenken zu wollen, denn das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ich kann zum Beispiel als Angler ja auch nicht Boilies Mixe kaufen und erwarten, dass ich damit statt eines Karpfens einen Raubfisch fange wie einen Hai, wenn ich mit diesem Köder genau diesen beabsichtige an Land zu ziehen. Da lacht sich der Hai tot, der ohnehin in ganz anderen Gewässern lebt als mein Weihnachtsessen.

Nein, die Koalitionsverhandlungen zeigen eine grenzenlose Lustlosigkeit, und die Menschen beginnen das zu spüren. Man will regieren, will die Cents aus dem Tresor, auch für sich selbst, koste es was es wolle, aber den Tresor, den möge bitte der Bürger selbst öffnen, selbst dazu ist man sich derweil zu schade, die Finger, die mögen sich doch bitte die Bürger am Wahltag schmutzig machen und deutlich aussprechen, was sie wirklich wollen, ansonsten sollen sie eben warten, ob irgendjemand sich irgendwann dazu bereit erklärt, zu regieren, und umso mehr Zeit vergeht, umso näher rückt der nächste Wahltag, derweil sollen doch die das weiter praktizieren, was sie auch vor der letzten Wahl taten, regieren, die die Wähler beim Urnengang zuvor ins Amt gewählt haben, denn eigentlich will man die große Anstrengung gar nicht, die man übertragen bekommen hat, und was der Wähler wirklich will, das weiß man auch nicht so genau. Dabei könnte man genau das, hörte man den Wählern zu, doch die Jammerei dieser Unwissenden, die geht einem auf den Geist, geht es ihnen doch gut, so die Einstellung. Türen zu für vier Jahre, davor lauert und heult der Mob vor Verzweiflung, dem man es ohnehin niemals recht machen kann, der kommt noch nicht einmal mit seinen Nachbarn klar, Oropax in die Ohren und durch wurschteln, das ist immer häufiger das Motto. Hin und wieder schickt man einen Boten vor die Tür, der den Kopf dafür hin zuhalten hat, was man drinnen beschloss, und manchmal köpft man den einen oder anderen Nebenbuhler um die Gunst des Volkes zur Belustigung und Beruhigung, die allenfalls kurze Gnadenfrist für die hinter den dicken Mauern bedeutet.

Und jetzt hat man den Salat, der Mob nämlich wird immer ungeduldiger, heult immer lauter und niemand weiß wirklich warum, geht gar gegeneinander.

Wie wäre es denn, wenn man dem Wähler einmal zuhört, wenn man ihn befragt, statt ihm vorgefertigte in Stein gemeisselte Antworten zu geben? Das Buch kennt der Bürger derweil in und auswendig und es langweilt ihn! Druckt neue Bücher mit neuen Geschichten und wechselt endlich die Boten aus.

©denise-a. Langner-urso