Das Internet für Neuländer erklärt

Wie erklärt man etwas, was niemand anfassen kann, weil es unsichtbar ist? Am besten, man malt ein Bild, das die Person sehen kann. Kinder begreifen solche bildlichen Dinge ja auch besser, wenn man ihnen zum Beispiel Brüche in Tortenstücken erklärt. Und ich musste lange überlegen, bis mir etwas einfiel, womit ich das Internet erklären kann. Allerdings, etwas Fantasie brauchen Sie trotzdem.

Stellen Sie sich also unser Universum vor, das ist vielleicht am besten. In einem Sonnensytem gibt es dort also ganz viele verschiedene Sonnen mit noch viel mehr Planeten, die diese Umkreisen. Die Sonnen, das sind in diesem Falle die Anbieter, die ihnen den Netzzugang samt Server bieten, so einfach muss es dann schon sein, und wer sehr reich ist, der hat seine eigene Erde, wer weniger Geld hat, der teilt sich seine Erde mit ein paar anderen Nutzern. Sie also sitzen vor ihrem Computer, als Unternehmen oder eben als ganz normaler Bürger mit sagen wir einem Kontinent so einer Erde, auf manchen Servern sind ja nur sehr wenige Mieter vorhanden.

Und jetzt gestalten wir also unser Grundstück auf dieser Erde, die natürlich auch eine Ozonschicht hat, eine große Cloud, die den ganzen Planeten umfasst, und die garantiert, dass schädliche Bestrahlung, Virenangriffe draußen bleiben. Diese Cloud sichert sich also, ohne, dass sie es merken, dafür sorgt eigentlich ihr Anbieter, Unternehmen mit viel Geld kümmern sich darum selbt, das machen die Administratoren und so weiter, die, die zum Beispiel auch die Webseiten programmieren, um es vereinfacht zu lassen. Für die eigene Sicherheit auf ihrem Grundstüch haben Sie noch einen Spürhund, ein Virenprogramm, einen Zaun, die Firewall, das also, was auch in der Ozonschicht nochmal vorhanden ist, die aber an einigen Stellen durchlässig sein muss, sie wollen ja den Planeten auch mal verlassen, besser geht es nicht, sorry …

Unser Erdling nun, ja der, der schreibt vielleicht auf der Internetpräsenz einfach nur sein Blog oder bestückt seine Zeitung, Unternehmen verkaufen ihnen so in Onlineangeboten das, was Amazon oder eine Internetapotheke ihnen liefert. Und jetzt also zu dem, womit Unternehmen neuerdings arbeiten, wovon auch immer öfter wir als Kleinstnutzer hören, zu den Clouds, die eingedeutscht Wolken heißen würden.

Über ihnen also schweben quasi Wolken, wie sie zum Beispiel von Cornerstone on Demand angeboten werden. Clouds für die Mail zum Beispiel. Unternehmen lassen so ihre Mitarbeiter immer öfter arbeiten, Projekt X liegt dann zum Beispiel in Wolke 7, die Abrechnung in Wolke 3, Fortbildungsmaterial steckt in Wolke 9 und so weiter und so fort.

So also sitzen sie auf ihrem kleinen Erdteil und doch, wie im richtigen Leben haben sie neugierige Nachbarn, die brennend interessiert, was sie so treiben, sie selbst wollen die neusten Nachrichten lesen. Weil Zeitreisen in unserer Fantasie möglich sind und auch richtig schnelle Raumflotten existieren, können sie nicht nur das ausspionieren, was auf ihrem eigenen Planeten so abgeht, nein, sie reisen zum Planeten Spiegel oder Youtube, vielleicht nach Xing oder Facebook. Und wenn sie ganz böse sind, dann wollen sie irgendwo auf einem anderen Grund Ressourcen abgreifen, sprich sie hacken sich dort ein oder schicken denen ein unbemanntes Raumfahrzeug, dass nur ein paar Viren oder Würmer absetzt, damit dort Chaos ausbricht, die dortige Ozonschicht dünner wird, damit sie Informationen an Bord beamen können. Und schon befindet man sich im Cyberwar und der größte Angreifer mit der stärksten Flotte, das sind die Geheimdienste …

So, das also ist das Internet, hoffentlich einfach erklärt, mir jedenfalls hilft diese Vorstellung am besten, und mit etwas Fantasie konnten sie vielleicht selbst als Neuländer ein bisschen besser verstehen, worum es einfach erklärt geht.

Ich porte mich jetzt auf meinen Heimatplaneten und schaue mal, was unsere (vermutlich ihre Ansprache aussitzende) Kanzlerin so zu vermelden hat, in diesem Sinne bis hoffentlich irgendwann wieder auf Centauri 3 alias MenschenZeitung

©denise-a. Langner-urso