Die CSU-Bärin, Luftnummer für Digitales

 

Wie es um Teilhabe von Frauen und um die Quote bei der CSU bestellt ist, das kann man derweil daran sehen, wie man dort mit der Besetzung von Ministerien umgeht. Das ist nämlich ein Totalausfall. Da fiel dann den Herren, derweil Merkel die Ämter auf Quotenbasis verteilte, und so wird die SPD es wahrscheinlich auch tun, plötzlich auf: Ups, vergessen, gibt ja auch noch Frauen, und jetzt? Eine Frau muss her, ohne geht gar nicht, aber die Herren, die müssen natürlich auch bedient werden,man will sich ja intern nicht Feinde im eigenen Lager schaffen. Was also tun? Eine Bärin geht nach Berlin, dahin, wo Bären eben hingehören.

Man schickt zuzüglich eine Frau nach Berlin, nein, nicht auf einen Regierungsposten, sondern quasi untergeordnet dem Heimatministerium des Herrn Seehofer. Man muss halt Kompromisse machen, und Frau Bär beweist, mit wie wenig man sich als Frau zufrieden geben kann. Macht aber nichts, ist eben bayrische Folklore, man tickt halt etwas neben der Zeit.

Frau Bär hingegen, die ist ihrer Zeit unendlich weit voraus, und wenn ich mich recht erinnere, war das die Dame, die das Land mit einer App beglücken will, mir der man demnächst aus Funklöchern Funklöcher melden können soll, und wenn ihr das gelingt, dann ist Frau Bär definitiv die beste Digitalministerin, die man weltweit gesehen hat, dann versteht sie tatsächlich mehr von Internet und Programmierung als die Herren Zuckerberg und Bill Gates zusammen. Also ich bin da sehr gespannt drauf, wie das umgesetzt werden kann, ganz ehrlich, Augenzwinker.

Fliegen für alle zum Taxi-Tarif! Wahnsinn, haben will!

Und es wird immer besser, Frau Bär aus dem bayrischen Hinterland scheint tatsächlich ein wahrer Glücksgriff zu sein, denn zuzüglich wird von ihr ja bereits die Versorgung der Bevölkerung mit Flugtaxis ins Visier genommen. Wenn es ans Fabulieren geht, wohl eine der schnellsten MinisterInnen, die dieses Land je gesehen hat.

Und auch in dem Fall bin ich ausgesprochen aufgeschlossen, wenn diese Art der Beförderung aus meiner Sicht hingegen einen klitzekleinen Fehler hat, von einem Taxi erwarte ich nämlich, dass es zu mir kommt, mich an der Haustür abholt und nicht, dass ich dem Taxi hinterherfahren und es am Bahnhof suchen muss, wobei ich übrigens Fluggeräte eher an Flughäfen vermuten würde, aber ich bin ja auch blond und lerne immer gerne dazu.

Wobei, wenn ich es mir recht überlege, Frau Bär denkt ganz sicher auch an die damit verbundene Lärmbelastung in der Nachbarschaft, und das wieder muss man ihr dann hoch anrechnen, denn lautlos dürfte so ein Gerät eher nicht sein, wobei, wenn es auf Hochhausdächern oder Dächern überhaupt landen könnte, dann wäre das vielleicht wieder etwas leiser, man muss halt nur dafür sorgen, dass die Teile halbwegs lautlos schweben und nicht als Helikopter daherkommen, und wer so blöd wäre, so einen anzuschaffen und anschließend zu jammern, wenn das Ding nicht in Innenstädten fliegen darf, dem wäre dann auch nicht mehr zu helfen, Rotorblätter sieht man nämlich, was etwas offensichtlicher wäre, als wenn es um Dieselbetrügereien von Autoherstellern geht.

Sollten die Flugtaxis allerdings tatsächlich wie Minihelikopter ausschauen und sich anhören, so sollte Frau Bär eins im Hinterkopf haben: Die Grünen werden wegen massiver Lärmbelästigung samt diverser Bürgerinitiativen umgehend vor jedwedes denkbare deutsche Gericht ziehen um massive Lärmschutzverordnungen für Anwohner und Städter zu einklagen, und was bringt mir so ein Taxi, wenn es mich als Steuerzahler deshalb unsinnig viel Geld für Lärmschutzmaßnahmen kostet? Da steigen die Mieten dann erneut massiv, und diesmal wäre nicht Dämmung verantwortlich, sondern würde eine andere Klientel gewinnen, nämlich Unternehmen, die sich mit Lärmschutz auskennen. Und wenn gewisse Leute dann auch noch Nachtflugverbote durchsetzen, dann gute Nacht, man will ja mit Taxis schließlich nicht nur zu Flughäfen fliegen oder fahren, sondern auch ins Kino oder Theater. Und wie soll das überhaupt gehen, wenn doch Autos in vielen Gegenden wegen Lärmschutz Tempo 30 ab gewissen Uhrzeiten einhalten müssen?

Was die CSU nicht sagen will: Frauen gehören eigentlich an den Herd

Aber gut, ich habe vermutlich gleich haufenweise Freunde und Unterstützer von Frau Bär an der Backe, die für sie eine Chance fordern, und ja, lassen wir sie halt machen, wenn es schief geht, der Steuerzahler haftet ja, und versorgt eben auch immer liebend gerne Politiker wenn sie versagen oder sich als Luftnummern herausstellen, für die ich Frau Bär im übrigen halte, und die als Alibi gedacht ist, weil gewisse Herrschaften in der CSU einfach nicht die Finger von Ämtern lassen können. Selbst im fernen Bayern, gibt es nämlich PolitikerInnen, die durchaus für Ministerposten geeignet wären, nur dann müsste eben der eine oder andere Kerl auf ein Amt in Berlin verzichten, und speziell bei der CSU scheint das absolutes No-Go zu sein. Aber gut, wenigstens irgendeine Frau im Gepäck und irgendwo untergebracht, wo man ihr beweisen kann, dass Frauen eben doch besser am heimischen Herd aufgehoben sind …

Mal schauen, wie lange sich das die Frauen in Bayern noch gefallen lassen.

©denise-a. langner-urso