Die EU und ihre Skeptiker

Finnland hat gewählt und die ganz großen Gewinner dieser Wahl das sind ein paar dicke alte Männer, die in der Urzeit leben. Zurückgebliebene quasi, wenn man sich ihre diversen Phobien einmal anschaut, und doch, in einem Punkt liegen sie nicht so ganz falsch, wenn es nämlich darum geht, der EU gegenüber kritisch zu sein, um es einmal gelinde auszudrücken. Ansonsten haben sie ihr Land kräftig blamiert, oder besser, sie führen den Regierenden der EU vor, was unter Umständen passieren kann, wenn man sich zu sehr von der EU gängeln und sich am Nasenring durch die Arena führen lässt.

Skepsis ist dem aufgeblähten Apparat abgeschobener Störer gegenüber nämlich durchaus angebracht, die in Regulierungswut feststecken und die nicht dazu in der Lage sind Europa so voranzubringen, wie es mpdernen Zeiten entspricht. Die EU verfilzt sich im Detail und hat längst die Menschen aus dem Auge verloren. Sie bestimmt zwar arkribisch darüber, ob giftschleudernde Glühbirnen Kinderzimmer verstrahlen, kümmert sich aber nicht um einen gemeinsamen Rahmen, der das Zusammenleben der Menschen in dem Koloss von Brüssel bequemer und erträglicher macht, sie kann partout vielen Bürgern einfach den Sinn ihrer Existens nicht vermitteln. Sie verschwendet Geld und erweitert sich im Rekordtempo, gerade so, als sei sie ein Embryo, der schnellst möglich lebensfähig sein muß.

Die EU hätte das gar nicht nötig, da sie ja bereits existiert, nur will sie einfach das Laufen nicht erlernen und stolpert beständig über ihre vielen Beine, besser Mitglieder, ein Tausendfüßer eben mit Spatzenhirn.

Die EU erschwert den Menschen das Leben, ein Durchqueren ohne Grenzen kann das nicht aufwiegen, geschieht das doch nur zur Urlaubszeit und irgendwie hat es das Reisen ja auch spannend gemacht. Ansonsten aber betrifft die dadurch entstehend Bequemlichkeit nur Transporte von Schweinen oder Hühnern ect. von Nord nach Süd und Ost nach West. Für die Menschen hingegen ist selbst das kein Grund, die EU zu lieben, gelten doch überall andere Verkehrsregeln. Es hat sich also eher wenig geändert, betrachtet man die Dinge, mit denen sich normale Menschen täglich herumschlagen müssen.

Eigentlich ist dieses Gebilde mehr ein Regulierer der stört, der aber nicht vereinfacht, und der zudem viel zu selten die Stimmungen der Menschen und ihre Befindlichkeiten überprüft, sie befragt. Und Wahlen wie in Finnland führen dann unter Umständen zur Totalverweigerung ganzer Vetostaaten. Sowas kommt eben von sowas. Selbst schuld, möchte man sagen.

Einerseits werden die Menschen EU weit immer mehr finanziell eingeschränkt, weil eben ganze Staaten gerettet und ihnen Milliarden zur Rettung überweisen werden, werden verschwendung und Korruption dadurch belohnt, und falsch agierende Politiker gleich mit, auf der anderen Seite kürzt man den Menschen errungene Leistungen wie Renten und Löhne, Urlaubstage und mehr und auf der dunklen Seite der Macht läßt man Politiker solcher Systeme ungeschoren und deren korrupte Wirtschaftsfunktionäre gleich mit. Die Menchen verstehen das nicht, man könnte erwarten, dass jene wenigstens zwangsweise seitens der EU abgeurteil würden, so aber geht ein Staatsmann nicht mit dem anderen um, da wäscht dann in trauter Gemeinsamkeit eine Hand die andere und Gauner schützt Dieb.

Kein Wunder also, wenn die Menschen, die das erarbeiten, was ihre Staaten so leichtfertig anderen nachwerfen zu Kritikern werden, und je mehr Staaten so behandelt werden und agieren, umso schneller wird das Gesamtsystem nach rechts kippen, denn es geht auch um Arbeitsplätze und somit Lebensqualität, die dabei oft auf der Strecke bleiben, zumal, wenn zur Gewinnmaximierung Konzerne mit ihren ganzen Produktionsstätten immer sich dorthin begeben, wo es derzeit am günstigsten für sie ist, weil Einzelstaaten eben noch immer ihre Steuerstandards selbst festlegen und diese nicht EU- weit gelten, was man derweil eigentlich eher erwarten müsste, als die Beschäftigung der EU mit der Dicke von Bauers Kartoffeln. Ebenso ist das mit Lohnuntergrenzen, hier mischt sich die EU nicht ein, sie drangsaliert lieber jene, die keine Stimme in Brüssel haben, ihre Bürger. Sie nimmt Erwachsenen das Ersparte und in einem Alter, indem diese nichts mehr ändern können, kürzt sie an allen Ecken und Enden. Die EU macht ganze Lebensplanungen schlagartig zunichte.

Ein unausgegorenes System, in das aber dennoch eingegliedert werden soll, was in der Nähe liegt. Da kommt aber dennoch beständig zusammen und hinzu, was nicht zueinander passt, weil die Regeln nicht stimmen, unter denen man miteinander verfahren und sich fair behandeln sollte.

Es ist kein Wunder, wenn Menschen das nicht verstehen, verschlechtern sich doch für sie mit Erweiterungen oftmals Arbeitsbedingungen und Lebensqualität, derweil an anderer Stelle Milliarden fließen, als hätten Staaten irgendwo Goldesel im Keller, Kapital, das auf der anderen Seite für Sozialleistungen, medizinische Versorgung oder Bildungsmaßnahmen fehlt. Die EU unterstützt quasi auch ein gewisses Schmatotzertum, nicht ihrer Bürger, das aber ihrer Wirtschaften.

Das macht wütend. Unternehmen, die schlecht arbeiten, sich nicht der Zeit anpassen, Insolvenzverschleppung und Steuerhinterziehung betreiben, sie fliegen auf, gehen pleite, das kennt der Bürger vom Autohändler oder Elektriker um die Ecke, die EU fördert solches Verhalten auf ganzer Ebene, öffnet solchem Verhalten Tür und Tor, man rettet sich gegenseitig, es schädigt einen ja nicht selbst, und Politiker haben, müssen sie abtreten, ihre Schäfchen im Trockenen, kommen ungeschoren davon wie Berlusconi viel zu oft und lachen sich schlapp.

Nun als ist man verwundert, wer am Wochenende in Finnland die Wahlen gewonnen hat, man reibt sich die Augen und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. So können wirklich nur Politiker ticken, die in ihrer ganz eigenen Welt leben. Menschen wählen doch ihre Schlächter nicht ewig wieder, wenn sie in der EU sehen, was passiert, wenn man den Politikern freie Hand lässt, wenn sie erleben, wie in Griechenland und anderswo eben wegen Fehlverhaltens von Politikern Menschen nun eingeschränkt werden, nur, weil man Staaten retten muß. Und da ist man verwundert, weil Menschen denkende Wesen sind, lernfähig zudem? Was passiert denn den Finnen, wenn ihre Regierung Milliarden verschleudert, die dann an anderer Stelle fehlen, wer zahlt denn die Zeche?

Die Wahl in Finnland, sie war mehr als nur ein Wink mit dem Zaunpfahl, sie war eine schallende Ohrfeige für die EU und ihre Wirtschaftspolitik und Regulierungswut, zu schnelle Erweiterung, weil man eben Menschen nicht veräppeln kann, wieder und wieder, ohne, daß sie sich wehren. Als Bürger der Monstrosität will man eben gewisse Einschränkungen als Folgen politischen Handelns nicht mehr hinnehmen, schon gar nicht, wenn es weit weg passiert ist, das muß die EU begreifen. Das Fass läuft gerade über. Sie muß sich also genau überlegen, ob sie sich nicht eher und in Zukunft mit wirklich existentiell wichtigen Fragen befassen will, wie mit einheitlichen Löhnen, Arbeitsbedingungen, Steuern. Jetzt müssen einmal andere herhalten, jene, die bisher der Regulierungswut engangen sind, darüber haben die Menschen abgestimmt.

Die Menschen wollen den ihnen versprochenen Wohlstand und die damit verbundene soziale Sicherheit und nicht mehr vertröstet werden, wenn Wirtschaft und Politik sich die Taschen vollstopfen. Die Menschen wollen endlich partizipieren, teilhaben.

Die EU muß sofort ihr Haus umbauen und das tun, was ihre Gründerstaaten zum Ziel hatten, nämlich gemeinsam an einem Strang zu ziehen und das Leben der Menschen zu verbessern. Dazu gehört es vorrangig sie zu enschlacken und nicht abgehalfterten Pferden ein Gnadenbrot zu servieren, Denker in Posten zu entsenden, nicht Bürokraten. dazu gehört es, jede Erweiterung bis zur Anpassung der lebensverhältnisse, Löhne, Arbeitsbedingungen, Steuern der derzeitigen Staatengemeinschaft anzugleichen. Dazu muß es gehören den Wasserkopf umgehend zu beseitigen und endlich auch aussenpolitisch mit einer Politik zu agieren, die diesen Namen verdient hat.

Die EU braucht keine Außenministerin wie die farblose Frau Ashton, bei der man nie weiß, wen sie gerade vertritt, die deutschen oder französische Interessen. Dazu gehört es auch, Staaten zu bestrafen, die nicht vorgegebene Ziele erreichen, sie wieder zu entfernen, damit sie sich sanieren und dann erneut einen Antrag stellen. Dazu gehört es auch, eine gemeinsame Energiewende herbeizuführen, die der Atomkraft entsagt. Es gibt viel zu sanieren, die EU ist ein totkranker Patient, sie muß es nur anpacken, ansonsten möge sie sich doch bitte auflösen und neu durchstarten. Notfalls werden die bürger die Staaten dazu zwingen, wie alle letzten Wahlen beweisen.

Die EU ist zu einem Monster mutiert, das in seiner Unbeweglichkeit und undurchschaubarkeit nur mit einem zu vergleichen ist, mit dem Steuergesetz Deutschlands, das ebenso diffus ist.

Die Eu muß wieder auf Los gesetzt werden, ansonsten wird der Rechtsruck weitergehen, schneller als jemals zuvor, alle letzten Wahlen in den Einzelstaaten haben das bereits bewiesen. Und vorrangig muß die EU wieder eines tun, sich um die in ihr lebenden und von ihr abhängigen schutzbefohlenen Menschen kümmern und sie einbinden, sonst stehen Europa „Rechte Zeiten“ bevor.

©denise-a. langner-urso