E.on Umbau – Eins und eins ist eins …

 

Als in jenem Kurzartikel, der dazu im Spiegel unter der Überschrift:

AKW-Rückbau: Regierung besorgt über Atomrückstellungen der Konzerne

erschien! Also als vernünftig denkender Mensch fühle ich mich da jedenfalls mehr als nur verkakeiert, ganz ehrlich.

Aber schauen wir uns den Artikel einmal näher an. Die Energiewende ist ja, zumindest, wenn Frau Merkel nicht von ihrem Standpunkt abweicht, was man übrigens auch nie genau weiß, beschlossene Sache, wäre da nicht Gabriel mit seiner Partei im Weg, die nichts lieber täte, als Kohle wieder zu fördern, weil mit Kohlekumpeln, da kennt sie sich aus, die Partei, nur die Zeit, die ist eben lange vorbei, aber man kann es ja mal versuchen, an alte gemütliche Zeiten anzuknüpfen, ist ja bald Weihnachten, draußen kalt, und da versucht man mal eben hundert Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Kommt beim Bürger gut an, der ja ständig denkt, demnächst fällt der Strom aus, wenn kein Wind weht, die Sonne nicht scheint, kommt beim ehemaligen Kumpel gut an, den die SPD längst vergessen hat, ist schiere Augenwischerei, denn die SPD unter Gabriel, die greift längst anderen unter die Arme als Armen und Schwachen. Aber wie gesagt, versuchen kann man es ja mal, die Wähler speziell der SPD fallen ja ständig auf diese Partei herein und bekommen dann meist genau das Gegenteil dessen, was ihnen versprochen wurde, vor einer Wahl, versteht sich. Aus keinen Steuererhöhungen werden da dann mal ratzfatz mehr, als die Union je zu fordern wagen würde, und aus einer quasi angesagten Amtsenthebung wird ein Steigbügelhalter.

Hinter der Überschrift im Spiegel steckt ein wahres Husarenstück völliger Volksverdummung, man nehme nur einmal diesen Satz:

Experten indes sorgen sich, dass die konventionellen Kraftwerke in den kommenden Jahren deutlich an Wert verlieren könnten.

Unfug! Darum sorgt sich sicher niemand, im Gegenteil, man sorgt sich um etwas völlig anderes, man hat selber Angst vor der Courage einer Kanzlerin, deren Partei ja die Energiewende zu verantworten hat, ist sich selber nämlich nicht sicher, woher und ob der Strom kommen soll, ob es reicht, ob es nicht doch vielleicht irgendwann zu Ausfällen kommt, und schließlich will ja das Ausland auch noch beliefert werden. Die Schwierigkeiten um Atomkraft in Belgien, die sind ja wohl mehr als besorgniserregend.

Nichts mit Wertverlust, was, wenn hier wirklich mal kein Strom fließt, wenn Belgien hinzu kommt, dann ist die Kacke gewaltig am Dampfen, dann fällt nämlich auf, dass Förderstopps dazu geführt haben, dass eben nicht in der Geschwindigkeit wie nötig, erneuerbare Energien zur Verfügung stehen, denn das kam ins Stocken, als man die zuerst Geförderten immer mehr belastete. Und weil es dadurch eben auch dazu kam, dass andere gar nicht erst auf-, um-, oder nachrüsteten.

Da kann man vorlügen, was man will, denn Bayern als Bundesland und die Union samt Klientel beziehen lieber Strom aus Wasserkraft in Österreich, als sich durch eine Stromversorgung per Hochleitung Wähler quer durch die gesamte Republik, durch die diese Leitungen ja auch führen müssten, zu vergraulen.

Und der zweite (Satz) folgt sogleich …

Denn sie verkaufen aufgrund des Booms erneuerbarer Energien immer weniger Strom – und diesen zu immer niedrigeren Preisen.

Ähm, ja ne, ist klar, da will man gegen jede sich bietende Wand rennen, bei so einem Schwachsinn von sinkenden Strompreisen. Der Durchschnittsverdiener dürfte davon eher weniger profitieren, und die Zahlen derer, denen immer öfter der Strom abgedreht wird, wohl eher auch.

Und es kommt in Satz drei noch dicker:

Sollte aber der E.on-Konzern mit den alten Kraftwerken irgendwann in Schieflage geraten, wären auch die Reserven zum Rückbau der Atomkraftwerke gefährdet.

E.on also will quasi zum eigenen Zwilling werden, von denen der eine auf erneuerbare Energien, der andere auf Altenergien setzt, schaut gut aus, macht sich gut, wenn man seine Abnehmer für dumm verkaufen will. Auf der einen Seite kann man dann mit 100% sauberer Energie werben, und sie verarschen, denn es wird immer gemixt werden, es sei denn, jemand ist völliger Selbstversorger, auf der anderen Seite könnte man mit purem Atomstrom werden, wie das gerade ein Unternehmen aus der Schweiz versucht.

Klug erdacht, die Verbrauchertäuschung, die man da nicht ohne Grund unterstellen kann, dumm gelaufen, denn der Politik geht bei der Aufspaltung der Arsch auf Grundeis und sie argumentiert gegen das Modell damit, es sei zu wenig Kapital vorhanden. Klar, aber wo bleibt all das Geld, dass nie an den Verbraucher weiter gegeben wird, wo doch angeblich der Strompreis sinkt, und bei all der Sinkerei, die hier ständig gefeiert wird, müsste der Strom inzwischen, wie übrigens auch der Preis für Heizöl, inzwischen glatt verschenkt werden, wenn man diese Märchen für bare Münze nehmen würde.

Worum geht es der Politik eigentlich, die da von fehlenden Rücklagen schwafelt und fabuliert? Bei der Spaltung hat der Konzern ja eine zweite Alternative, die ja eigentlich, denn die Bürger wollen ja angeblich gar keinen billigen Atomstrom mehr, der, würde man Atomstrom pur aus der Schweiz beziehen, an die 15-20 Euro teurer ist, als der, den ich zum Beispiel aus einer angeblichen „Ökostromanlage“ beziehe.

Kinder, sollen wir verarscht werden!

Unternehmen E.on1 wirbt für Natur pur, was die Bürger dem Unternehmen also quasi aus den Fingern reißen müssten, und was also, glaubt man dem, was Grüne und andere stets behaupten, weg gehen und Abnehmer finden müsste, wie warme Semmeln. Das verspräche Umsatzanstieg ohne Ende, und klar, dadurch mal wieder ins bodenlos fallende Preise gegen Null, weil der Mensch ja betrogen sein will. Sollte also gar kein Problem sein, wenn man so aufspaltet. Und weshalb das Unternehmen E.on1 keinen einzigen Cent Rückstellungen brauchen und quasi dessen Wachstum jede Decke sprengen würde.

E.on 2 Atomstrom pur, samt aller Rücklagen, den die beziehen, denen eben wie der Politik der Arsch auf Grundeis geht und dazu die Belieferung der Nachbarstaaten wie Belgien oder Frankreich, bei denen gerade mal wieder was kurz vor dem Gau abgeschaltet werden muss, und vielleicht demnächst zuzüglich noch die Ukraine.

Und am Ende schaltet E.on eben das ab, was schlechter läuft und unbezahlbar ist. So what? Habt ihr irgendwas geraucht, oder wie? Wo ist euer Problem? So etwas nennt man anderswo marktwirtschaftlich und um es mit anderen Worten und im Neusprech zu sagen, marktkonform …

Macht, Macht und nochmal Macht

Angst vor der eigenen Courage? Nein, schlicht und einfach Angst vor den eigenen jeweiligen Wählern, die wegsterben und weil man nur an der Macht bleiben kann, wenn man was hat, worüber man mit entweder der SPD oder der Union verhandeln kann, weils die anderen Parteien nicht zu Schlagkraft und echten Prozenten bringen. Und da sorgt sich auch nicht die Regierung, da sorgen sich höchstens zwei Parteien darum, wer der nächste Kanzlerkandidat wird, und ob der besser mit E.on1 oder E.on2 samt der da jeweils vertretenen Abnehmerschaft fährt. Nichts sonst, denn Umwelt ist da Wurst, wo die Wähler ein paar Cent, wenn überhaupt, spart, und sei es nur eingebildet, und über das E.on wird auch nächste Kandidat Kanzler. Nicht mehr und nicht weniger, so schlägt wenigstens der Konzern zwei Fliegen mit einer Klappe, und die Politik hat zwei unbezahlbare Alternativen, so einfach ist das.

Und damit auch gar niemand auf die Idee kommt, er könne der Union und der SPD die Große Koalition über mehr als eine Legislatur streitig machen, fährt man jetzt eben schon schwere Geschütze auf, was sich in diese Worte fassen lässt:

Vor diesem Hintergrund will die Bundesregierung deutlich schneller als geplant ein neues Modell für den Energiemarkt beschließen, um konventionelle und erneuerbare Stromerzeugung besser zu verzahnen.

Weil die ja überhaupt bisher nicht verzahnt sind, denn natürlich könnte heute schon jeder nur mit Wind und Sonne beliefert werden …

Boah, Leute, nein, das kann doch alles nicht wahr sein, selten so einen Müll gehört oder gelesen! Ich werde mir die Hose nicht mit der Kneifzange anziehen und kann nur hoffen, dass dieses Volk nicht völlig dadurch, dass es Fußballweltmeister ist, das Gehirn ausgeschaltet hat.

Denn nur, wenn es das getan hat, geht die Rechnung auf, und auch Politik, besser Union und SPD können auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und kann beide Seiten bedienen. Denn E.on ist was es immer schon war, E.on und die 1 und 2 sind schiere Augenwischerei, wobei E.on1 für die Unionswähler steht, die ohnehin wählen werden, was Mutti zur Nachfolge vorschlägt, und die auch kaufen, was Mutti sagt.

E.on2 für die SPD, deren Wählern es Wumpe ist, ob man ihnen Atomstrom liefert, solange man ihnen erzählt, wie viel der billiger ist, Strom für die armen und Geknechteten, die die Partei längst abgeschrieben hat, zu vertreten, was aber noch immer zieht, Hauptsache es ist so gut wie umsonst, und die auch Putins Gas nehmen würden, selbst wenn es in Arbeitslagern voller Menschenrechtler, weggesperrter Journalisten und Anderslebender produziert würde. Hauptsache, SPD steht drauf, selbst wenn Union oder auch gar nichts drin steckt.

Und jetzt weiß ich auch, wie Werbesprüche entstehen und habe gleich einen schönen neuen für E.on und ups versehentlich beschreibt der, was politisch gerade passiert (war aber bestimmt keine Absicht) (und auch das darf glauben, wer früh die Kneifzange braucht):

Wenn der Arsch auf Grundeis geht, heizt dir E.on deine Hütte. (wie es die Wähler „zweier“ Parteien bedienen will, die längst zu einer geworden ist)

Und für die, die das obige verstehen gilt: Ja ne, da seht ihr mal, so bin ich. …

©denise-a. langner-urso