Eklat Niederlande-Türkei. Deutschland versagt …

Wie so oft, wenn dabei eigene Interessen im Hintergrund stehen, und ich frage mich, was all das Gefasel der Bundeskanzlerin von gemeinsam vorgehen eigentlich wert ist, wenn man jemandem nicht hilft, einem direkten Nachbarn zudem, der ebenso wie Deutschland vom kleinen Möchtegerndiktator vom Bosperus terrorisiert wird. Denn nichts anderes ist es, was Erdogan gerade in EU Staaten macht, in denen eigene Staatsbürger leben.

Er will zeigen, wer hier der eigentliche Herr im Haus ist, und heute in der Nacht hat er sich vermutlich die Hände gerieben, denn wer hat sich weggeduckt, als es um ein Amtshilfeersuchen ging, Deutschland, dass sich windet wie ein Aal, sobald es eigene Vorteile schwinden sieht, eigene Interessen hat, wie den, dass der Flüchtlingsdeal so lange wie möglich halten würde. Deutschland kann froh sein, dass die Niederlande nicht auf der anderen Seite der Landkarte liegen, denn so ein Vorgang könnte sich bitter rächen, sollte irgendwann Erdogan seinen Zirkus anderswo treiben wollen, und sollte irgendein durchgeknallter Erdoganbeamter erneut versuchen, über Deutschland in ein anderes Mitgliedsland der EU reisen zu wollen, um dort Wahlkampf zu betreiben.

Nur gemeinsam kann man Erdogan in seine Grenzen verweisen, sonst gar nicht, aber ein wirkliches Interesse scheint die Bundesregierung daran nicht zu haben, es könnte ja sein, dass Rheinmetall dann eventuell seine Panzer nicht an den Despoten wird liefern können, weil er sich anderweitig für einen Partner entscheidet, und wann immer sich Deutschland zwischen Mensch und Maschine entscheiden muss, geht klar die Maschine vor.

Ist beim Auto und den damit verbundenen Einnahmen ja auch nicht anders, da sollen die anderen Europäer, weil hier ein Koalitionszwerg im Viereck hüpft, Maut zahlen, weil Deutschland, speziell Bayern sich ansonsten unglaublich benachteiligt sieht, was definitiv nicht der Fall ist, schaut man sich einmal die Spritpreise hier an, schaut man sich die vielen Touristen an, die dieses Land durchqueren, es beliefern.

Aber was soll es, die Einnahmen und Überschüsse könnten auch doppelt so hoch sein, unserem Herrn Finanzminister und seiner Union wäre selbst das nicht genug, als dass dies ausreichend Begründung für mehr Investitionen in Straßenbau oder Schulen und Bildung locker machen würde. Die Devise der Union nennt sich sparen auf Biegen und Brechen. Und nein, mit Geiz hat all das überhaupt nichts zu tun.

Und es wird ja allen EU Partnern ständig erzählt, jeder suche nur den eigenen Vorteil, picke sich nur Rosinen heraus, speziell aus der Union kommt dieser Vorwurf ja auch in Bundestagsreden vor, da kann man nach gestern nur sagen, ja, so ist es, man geht ständig den wegduckerischen einfachen Weg, Hauptsache, die Kasse klingelt auch demnächst weiter, zumindest so lange wie möglich, speziell in Deutschland. Sorry, aber wenn wir uns an Reden von vor ein paar tagen beim Gipfel erinnern, dann kann man nur sagen, Deutschland hat gestern erneut versagt, wenn es ums gemeinsam hätte gehen müssen. Die Frage dürfte sein, wer braucht einen Partner wie Deutschland in der EU, der im Notfall auf Anfrage seine Grenzen nicht sichert, es aber von anderen ständig erwartet? Wer hier Rosinenpickerei betreibt hat Deutschland vor ein paar Stunden hervorragend bewiesen. Wenn hier jemand nicht zuverlässig ist, dann ja wohl wir!

©denise-a. langner-urso