EM-Vorbereitung: kapitale Seelenkrüppel gegen spritzige lila Kühe

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Wenn Deutschland Fußball spielt, dann kann man was erleben. Erst heute durfte man sich wieder krumm lachen über hochbezahlte Millionäre, die gegen Schweizer Lila Kühe verlieren.

Wie beim Almabtrieb, der außer Kontrolle gerät, ließen unsere zarten lahmen Enten sich plattwalzen, 5:3 stand es am Ende, für die Alpenjäger. Dazu herzlichen Glückwunsch an unsere Nachbarn!

Man sieht mal wieder, Geld alleine macht nicht glücklich, und kaufen kann man damit auch Siege nicht, zumindest, wenn man es vorher nicht abspricht…

Geld verdirbt den Charakter und produziert, speziell im Sport, egoistische Einzelkämpfen, die meinen, sie seinen der Nabel der Welt, ohne sie ginge rein gar nichts. Somit verliert man dann auch die Chance zur Teamfähigkeit, und Teams gewinnen nun einmal Spiele, Egomanen eher nicht.

Geld und Profilsucht führen dazu, dass man nur sich selbst setzen will, für die WM, seinen Platz in einer Mannschaft sichern will, da übersieht man dann schon mal den Nebenmann oder, wegen psychologischer Effekte und massiver Verlustangst, an Ansehen daheim zu verlieren, in der Familie, bei Freunden, weil man die Aufnahme nicht packt, übersieht die Ausmaße von breite und Höhe des Tores, über- oder unterschätzt Entfernungen, wird Klammeraffe am Ball. Weist jedem nur nicht sich selbst die Schuld am Spielverlust zu.

Egal, Löw wird schon was zusammenbauen, genug Millionäre rennen ja umher, in den Ligen, die dafür infrage kommen. Ob es aber die sind, die dahin auch gehören, werden wir wohl nie erfahren, denn der eigene Nachwuchs bekommt in Deutschland viel zu wenige Chancen eingeräumt. Wie viele junge Talente werden wohl deshalb übersehen, weil man lieber einkaufen geht, europaweit.

Mindestens bis in die 2. Bundesliga hinein sollte das verboten sein, man verprellt sonst auf Dauer den eigenen Nachwuchs, gewinnt eher weniger neue kleine Fußballer dazu, weil man diese somit entmutigt. Wieder hat ihnen jemand den Platz, die Chance weggenommen.

Man wird wohl nie lernen, wie man Talente fördert, wie man Teams aufbaut, die einander vertrauen, nicht, wenn so viel Kapital den Fußball beherrscht, wie derzeit, und es wird immer schlimmer.

Aber, wie gesagt, mit Geld kann man nicht alles kaufen, schon gar kein Team, dass mit Herz und Seele zueinander steht, in guten, wie in schlechten Zeiten, auch dann zusammenhält, wenn man verliert.

Das System Löw macht den deutschen Fußball zum Verlierer, denn es produziert einen solchen psychologischen Druck, dass junge Spieler über sich selbst stolpern müssen und sich nicht als Fußballpersönlichkeit entfalten können.

Nur weiter so, mal sehn, wie man mit dem veralteten Prinzip ohne auf menschliche Werte zu achten kommt.

©denise-a. langner-urso