EU Richtlinien F2P – Aion, WoW und Arche Age im Vergleich

WoW von Blizzard stellen wir beiden anderen Spielen als kostenpflichtigen Vergleich gegenüber, denn F2P scheint unvereinbar zu sein mit gleichzeitigem Bezahlmodus größerer Anbieter. Bei F2P kann man anscheinend nur alles falsch aber nichts ehrlich und richtig machen, es sei denn, man verzichtet eben auf Service, Weiterentwicklung und Wachstum, ist quasi Gönner und edler Spender, doch solche Anbieter gibt es eher nicht. Wer an einem Spiel gar nichts verdienen muss, der hat ein anderes oder andere Produkte. Nichts ist umsonst, schon gar nicht F2P in Reinstform, es sei denn, man hat noch mehr und anderes womit man Geld verdienen kann. Und für echtes F2P müsste auch niemand brachial werben, gute Dinge sprechen sich von alleine herum, fesseln und halten Spieler bei der Stange. Wer betrügt, indem er angeblich F2P verspricht, das beim zweiten Hinsehen keines ist, dem bleiben die Spieler irgendwann weg.

Schaut man sich die neuen Richtlinien der EU betreffs F2P einmal an, so fällt auf, nur WoW von Blizzard macht in diesem Bereich der Spieleanbieter alles richtig und ist seiner Klientel gegenüber ehrlicher als andere Anbieter. Versteckte Kosten, die zur Spielbeschleunigung beitragen, entstehen nicht. Das ist auch bei den vorhandenen Probeversionen deutlich sichtbar, erkennbar, wird vorab erklärt.

Es gibt keine dauerhafte F2P Version und im Spiel radikal, schon fast an Nötigung grenzend, beworben wird dort auch schon lange niemand mehr. Wobei das ja in diesem Spiel „Scheinspieler“ waren, nicht der Anbieter Blizzard selbst. Im Gegenteil, bei WoW ist klar, Werber werden gebannt, versuchen es gar nicht mehr und das Spiel ist für jeden gleichermaßen spielbar ohne den Shop nutzen zu müssen.

Allenfalls Spaß-Gimmicks sind dort zu erwerben, die einem Spieler aber absolut keinen spielerischen Vorteil verschaffen. Bei diesem Spiel ist klar, es ist kostenpflichtig und kommt ohne den Shop auch aus, bietet jedem Spieler jedwede Möglichkeit jedes Ziel zu erreichen, weil im Spiel selbst all das verfügbar ist, was es zu gesunder Entwicklung benötigt. Gegen Geld, aber das weiß der Käufer vorab, wird darüber nicht im Unklaren gelassen.

Konzept Aion, Gameforge

Kommen wir zu Aion, hier gibt es einen Shop, der nach wie vor auch im Spiel radikal beworben wird, hier finden sich Zusätze, die den Spielfluß massiv vorantreiben, und doch wirbt es mit F2P, was es definitiv nicht ist, denn wo auch immer gekauft, ohne Goldpaket ist das wichtigste nicht verfügbar, das Auktionshaus, selbst der eigene Shop, über den man mit anderen Spielern handeln könnte, bleibt dem Spieler verwehrt.

Eine sagen wir einmal leicht krimineller Variante, die sich da F2P nennt, denn ohne Handel kann man dieses Spiel und all seine Inhalte vielleicht in Dekaden genießen und erreichen, irgendwann also, wenn es dieses Spiel eventuell schon gar nicht mehr gibt, wenn überhaupt.

Radikal umworben werden hier Goldkäufe und der eigene Shop und Banns scheinen kaum stattzufinden, allenfalls vorübergehende, und auch ganz normale Spieler, die man über längere Zeit sieht, betätigen sich hier als Werbespammer. Aion umwirbt Spieler mit dem Feature Housing, doch wer dort mithalten will, wer die Mieten dauerhaft zahlen will, der kommt ohne Handel nicht aus, und das eigene Haus mit Grundstück, das ist es ja, was Spieler anzieht, besonders Kinder, die eben über kurz oder lang dann doch um die elterliche Kreditkarte bitten müssen. Zur Durchsetzung der EU-Richtlinie wird der Anbieter also über kurz oder lang sich gerichtlich auseinandersetzen müssen, denn was F2P ist, das hat die EU mehr als deutlich klargestellt.

Arche Age, Trion

Und jetzt kommt irgendwann die härteste Variante von F2P auf den Markt, Arche Age, sowohl spielbar als kostenpflichtig als auch angeblich umsonst. Ein Blick in die Alpha Foren allerdings genügt umzu belegen, dass dieses Spiel in seiner F2P Variante eben nicht spielbar sein wird, dass Spieler eben nicht alles zur Verfügung stehen soll, was ihm Spaß vermittelt. Geworben wurde ja stets damit, jeder könnte dort alles erreichen, was er will, egal auf welchem Weg, ob über PvP, über Housing oder Quests. Und das stellt sich schon jetzt als Lüge heraus. Wer das Spiel wegen des Housings wird spielen wollen, der verbraucht in einer Stunde alle seine Spielpunkte, die ihm am Tag zur Verfügung stehen, zwangsweise muss er sich dann offenem PvP oder dem Questen stellen, sofern er diese wieder aufladen will. Und das Crafting, das Herstellen von Gegenständen also, das bleibt dem Spieler in der F2P Variante anscheinend verwehrt. Genau dadurch aber kann er erst sein Grundstück auf- und ausbauen. Er wird also gezwungen, die Bezahlvariante zu wählen, wenn er das erreichen will, was das Spiel bewirbt. F2P also auch hier eher eine Lüge, und die EU sollte genau hinschauen, wer da was wie bewirbt. Und solche Anbieter gegebenenfalls vorab aus dem Verkehr ziehen.

Fazit

Beide Anbieter, Aion und Arche Age versagen also komplett, wenn es darum geht, echtes F2P zur Verfügung zu stellen. Es scheint wirklich nur eins zu geben, und das sollte die EU überprüfen, entweder F2P oder bezahlbar, beides scheint derzeit absolut unvereinbar mit den EU-Richtlinien zu sein, jedenfalls ist mir noch kein Anbieter bekannt, der beide Varianten fährt und sich damit erfolgreich dauerhaft am Markt zu halten vermag. Dieser Spagat in ehrlicher Form ist noch keinem Anbieter gelungen, deshalb sollte die EU darauf nochmals ein Auge werfen und deutlich klarstellen, entweder radikal unbezahlt, vielleicht noch mit Gimmicks wie bei Blizzard, doch absolut unbeworben im Spiel oder definitiv als Bezahlvariante. Aion und bald Arche Age beschummeln offensichtlich ihre Spieler und da sollte genauer hingeschaut werden. Trion und Gameforge versuchen die EU-Richtlinien auszuhebeln, wie lange lässt man das noch zu? Blizzard hingegen macht in diesem Falle alles richtig.

Wer also sicher gehen will, dass Zusatzwünsche nicht vielleicht irgendwann die Haushaltskasse sprengen, der entscheide sich lieber für die Bezahlvariante, dann stehen die Kosten vorab fest. Und wer sich die Freude macht zu berechnen, was Aion kostet, der kommt mindestens bei dem Preis an, den Blizzard monatlich für die Bezahlvariante ganz offen beansprucht, der hängt auch nicht von Währungsschwankungen ab. Und bei Trion, da soll die Bezahlvariante gleich noch höher liegen, was sich offensichtlich jetzt schon abzeichnet. Lieber vorher informieren also, als dauerhaft ein unkalkulierbares Kostenrisiko eingehen, denn das, was zu gutem Spielfluß von F2P-Spielen beiträgt, das ist meist teurer als jede Bezahlvariante an sich.

Hinzu kommt, wer zahlt behält, was er erarbeitet hat, wer bei Aion zum Beispiel länger aussetzt, und nicht einloggt, der verliert das, weshalb er es spielte, meist das schwer erarbeitete Häuschen und nach Wiedereinstieg ist es in Auktionen oft um ein Mehrfaches teurer und dann hilft nur der X-Fachhandel mit im Spiel verkauften Goldpaketen beim Neuerwerb, und das kann schlagartig schon gerne an 90 Euro zu dieser Zeit wenn man sich wieder Eigentum ersteigern will, in einer Woche führen. Und das lohnt sich für angebliches F2P eher nicht. darüber sollte man sich ernsthaft vorab den Kopf zerbrechen. Da Blizzar mit WoW und dem kommenden Addon sich an Rückkehrern orientiert und eine ganze Burg als Housingvariante anbietet samt Ackerbau und mats-Gewinnung, sowie eigenen Truppen, die das PvP übernehmen, wenn man es wünscht, die auch questen, dürfte das die billigste variante eines kostenpflichtigen Spiels sein, das es jedem Spieler erlaubt, alles für wenig Geld zu erreichen. Hinzu kommt ja, dass Rückkehrer für einen kleinen Aufpreis jetzt schon, und Vorbesteller ebenfalls einen komplett ausgerüsteten Höchstchar erwerben können, der es ihnen sofort erlaubt, sich vorab schon mit den jetzigen Spielmechaniken vertraut zu machen. Ganz schön clever, aus markttechnischer Sicht und ehrlich zudem auch. …

©denise-a. langner-urso