GEMA – Singen für Rentner verboten

Wenn ältere Menschen Volkslieder singen, wenn sie sich alle paar Wochen erdreisten, sich zu treffen, und das im Rentenalter, so droht ihnen die GEMA mit der Keule, denn das Singen der älteren Herrschaften könnte Urheberrechte verletzen. Glauben Sie nicht? Ist aber so. Wenn Sie also demnächst irgendwo singen, und sei es nur mit Freunden am Lagerfeuer, so sollten Sie sehr genau überlegen, ob Sie das sich dadurch nicht strafbar machen. Auch übrigens schon im eigenen Garten, denn ihre Stimmen könnten ja Nachbarn hören-sie sind also der Volksempfänger, das Radio, was auch immer.

Und wie begründet die GEMA im Falle der singenden Rentner?

Es sei nicht ausgeschlossen, dass die zum Teil dementen Damen mit ihrem Gesang Urheberrechte verletzten

Ohne Worte! Mieser und ehrverletzender geht es einfach nicht. Das ist Altersdiskriminierung der ganz bösen Sorte. Punkt.

Die GEMA hat den Senioren hinterher spioniert, indem sie Meldungen aus den Zeitungen der Umgebung nachging. Wobei, die Rentner, die da singen, die nutzen nur ihre eigene Stimme und die meisten von Ihnen sind so arm, dass sie sich eben keine GEMA-Gebühren leisten können.

Jetzt führt die Ansage der GEMA und die damit verbundene Nachzahlung dazu, dass sich die alten Herrschaften nicht mehr treffen werden, denn sie haben Angst, auch vor Klagen. Und leiden tut noch jemand, das kleine Cafe, in dem die älteren Damen und Herren sich regelmäßig trafen, und das von Helga von Assel betrieben wird, selbst betagte Rentnerin im Alter von fast 80 Jahren, welches ohnehin nur noch ein paar Sonntage eben zum Singtreffen geöffnet war, was ihr ein paar Cent mehr an Rente brachte, das wird wohl demnächst durch die GEMA verursacht, für immer geschlossen werden. All das ist jetzt demnächst vorbei. Man kann sich wirklich nur noch an den Kopf fassen, wozu manche Institutionen in der Lage sind.

Aber, Deutschland ist ja ein Sozialstaat, nur wem gegenüber dieser sich sozial verhält, das bestimmen eben Einrichtungen wie GEMA und Co. Wer so seine Rentner behandelt, der ist echt nicht mehr ganz dicht, denn diese singenden, fröhlichen älteren Herrschaften haben das erst aufgebaut und ermöglicht,dieses heutige Deutschland mit jener Einrichtung, die sich GEMA nennt.

Sind sie also jetzt selber Schuld? Ja, so könnte man meinen, und doch ist das nicht so einfach, denn so hat die GEMA sicher niemand gewollt, so ganz sicher nicht. Und die, deren Urheberrecht die GEMA sich anmaßt in diesem Fall zu vertreten, die würden sich vermutlich im Grabe umdrehen, wenn sie davon wüssten, wie man mit ein paar fröhlichen Rentnern umgeht, denn die von ihnen, deren Lieder da bis vor kurzer Zeit gesungen wurden sind mausetot, die erhalten von dem eingetriebenen Geld keinen Cent, und die Erben hat die GEMA sicher auch nicht gefragt, bevor sie den alten Menschen ihre Mahnung zukommen lies.

Ich denke, die würden sich für so ein Vorgehen in Grund und Boden schämen! Im Gegenteil, ich denke, wüssten sie, was die GEMA dort treibt, sie würden den Rentnern das abgepresste Geld umgehend erstatten, sich entschuldigen.

Die GEMA ist … – ach vergesst es. Singen aber ist verboten, das bitte nicht vergessen, es sei denn, man meldet es vorher bei der GEMA an und zahlt dafür.

Ich aber finde daswas die GEMA tut eine Unverschämtheit ohne Ende. Mit fehlen dafür die Worte! Und ja, ich schäme mich in Grund und Boden, wie wir mit unseren Rentnern umgehen. Wie mit Müll, den man nicht mehr braucht. Müll in den Container, wo ihn niemand sieht und Alte gehören eben ins Altersheim mit Schweigegelübde und Singverbot versehen. Pfui Teufel, was für eine Gesellschaft! Und die GEMA geht voran und spitzelt nach und achtet noch darauf, dass wir beim Begräbnis nicht urheberrechtlich geschützte Musik spielen. Nochmal Pfui!

©denise-a. langner-urso