Gesellschaft schaut anders aus als radikal populistisch und egoistisch

Doch genau so startet das Land in 2017. Und wer die erste Woche nur einmal Berliner Meldungen beobachtet hat, dem wird es eiskalt, denn wohin soll sich das noch entwickeln? Und in der politischen Landschaft schaut es kaum besser aus, im Gegenteil. Eiszeit, und würde die irgendwann im kommenden Frühling vielleicht vorbei sein, so wie der Winter ja irgendwann endet, so wäre das wünschenswert, doch ich befürchte das Gegenteil.

Da gibt es Parteien und Menschen, die schreien dauernd Deutschland und seine Ureinwohner first, doch um die vielen Obdachlosen kümmert sich von denen auch keiner, bietet ihnen ein warmes Sofa für die kalten Nächte an. Mit Gesellschaft schon im eigenen Land haben die es nämlich auch nicht, besonders die nicht, denn die schauen beständig und mehrfach täglich nur, ob nicht irgendjemand ihnen einen einzigen Cent aus der Geldbörse stiehlt.

Und eigentlich gehören derweil auch die Grünen und ihre Anhänger in diese Ecke, zumindest hier in der Hauptstadt, was deutlich wird, wenn man die Mehrwertsteuerdebatte für Fleisch einmal anschaut, und guckt, was Salatfresser dazu in der Berliner Abendschau sagen: Ist mir doch egal esse kein bis gar kein Fleisch. Ob die anderen es essen, ob die Oma sich das von ihrer Rente leisten kann, wenn sie darauf Appetit hat, ist solchen Menschen völlig Wumpe. Hauptsache, sie sind nicht betroffen. Dabei wäre so vielen geholfen, wenn es eine einheitliche Mehrwertsteuer von der Mitte zwischen 7% und 19% geben würde, eine von 13% auf alles. Und Bürokratie würde damit auch abgebaut. Aber auf so ewas kommt keiner, warum auch?

Doch genau das sind sie, diese Menschen, die niemals versuchen, eigene Kompromisvorschläge zu machen, die keinen Schritt auf andere zugehen, die alles anderen überlassen, doch denn wenn es irgendwo in irgendeiner Kantine nicht täglich ein Körnerprodukt gibt, dann starten sie umgehend eine Petition, denn das geht ja mal gar nicht, scheint bösartig, böswillig, gar diskriminierend zu sein, so als würde man umgehend dem Hungertod zum Opfer fallen, wenn man 10 Meter weiter ins nächste Restaurant-Salatbeet, von denen es mehr als ausreichend in dieser Stadt gibt, gehen müsste. Ist denen völlig egal, ob daran alteingesessene Gastwirte verzweifeln, denn in diesem Land hat sich alles nach Minderheiten zu richten und sonst gar nichts. Die Minderheit will Körnerwurst überall? Ok, dann sollte jemand aus der Mehrheit umgehend auch so eine Petition starten, damit es in jeder Salatbar demnächst auch täglich mindestens ein blutiges Rindersteak zu geben hat.

Raucher gehen auch mal gar nicht, gegen die wird gepöbelt, wenn man sie weder riecht noch sieht, und dazu noch die unmöglichen Autofahrer, die die Luft der anderen dauernd verpesten. Aber hey, lasst die Antis blos in Ruhe, wenn sie zu Silvester selber die Luft aller mit dem x-fachen verpesten und vielen alten Menschen, die die Ballerei nicht abkönnen, die interessieren sie in diesem Augenblick auch einen feuchten Dreck. Hauptsache, die eigene Lebensart wird nicht gestört, die anderen sind mir egal, und wieso regt sich der „Bulle oder Erstretter überhaupt auf, wenn wir unsere Lebensfreude mit ihm teilen wollen, und ihn freundlich per Beschuss daran teilhaben lassen. Kopfschüttel …

Und dann dieser bösartige Überwachungsstaat, der sich erdreistet, per Videoüberwachung mir dauernd überall hin flogen zu wollen, geht ja überhaupt nicht, das muss ich gleich empört per Handy an meine Freunde twittern und bei Facebook mitteilen, während mein Kühlschrank mit zu meinem Ärger mitteilt, dass mal wieder das Bier alle ist. Und auch das geht nicht, im Suff und ohne die Flasche anschließend beim Spaziergang am nächsten Baum zertrümmern zu können, macht mir mein Leben nur halb so viel Freude.

Und ja, da denke ich doch schon wieder an die letzte Radtour und an die Mutter mit Kind, die partout den Gehweg nicht räumen wollte. Und dann diese Schleichoma von gestern mit ihren Einkaufstüten, die unbedingt die Trepppe zur U-Bahn hoch wollte, man, kann die denn nicht anderswo rumlaufen? Und dazu noch Frauen mit gröhlenden Kindern in Kinderwagen, man, wie das stört, ich überlege ja noch, wen ich da zuerst trete. Helfen? Wenn ich mit den Girls, Boys oder beiden Truppen gemeinsam unterwegs bin? Bist du irre, die weisen mich in die Klapse ein, wenn ich mit sowas anfange …

Und überhaupt, da schwafeln diese Alten dauernd von Altersarmut und rennen zu irgendwelchen Tafeln wo sie ehrenamtlich schaffen und dann kriegste die Krise, denn ausgerechnet die schieben jedem arbeitsunwilligen Penner auch noch 50Cent in die Plastikbox. Da könnten die gefälligst auch länger sozialversicherungspflichtig arbeiten, damit wäre uns mehr geholfen. Mein Gott regt nicht das alles auf.

Und ja, so egoistisch geht das hier in etwa zu, und Mist, nun sehe ich gerade wieder nen Radfahrer mit Tempo 40 sich fast selber aufrauchen, weil man als solcher offensichtlich rote Ampeln nicht kennen muss.

Ich mach lieber Wochenende, gehabt euch wohl, ich hoffe, es taut bald, nicht nur wenn es ums Wetter geht, denn auch der Egoismus einzelner Bundesländer, wenn es um Datenaustausch und Sicherheit geht, geht mir als Wähler und Bürger gewaltig auf den Senkel …

©denise-a. langner-urso