Großmaul Nationalmannschaft als Bettvorleger Kameruns gelandet

Wer noch immer meint, Löws Nationalmannschaft könne bei der WM etwas bewegen, der muß ein Optimist vor dem Herrn sein. Denn heute hat man noch vor dem Anpfiff laut gebrüllt: „Wir fahren nicht zur WM, um Zweiter zu werden

Wer das Maul zu voll nimmt …

Nein, diese Mannschaft reißt niemanden vom Hocker, ja man kann sie noch nicht einmal Team nennen. Sie besteht aus zu vielen egoistischen Einzelkämpfern, die nicht das ganze sondern nur sich selbst sehen. Und so entsteht keine Kraft, so hat man kein Herz, doch genau das braucht es.

Denn es geht eben nicht um Selbstdarstellung in diesem internationalen Wettbewerb, nicht um einen Boxkampf, es geht darum, zu einer Einzelperson zu verschmelzen, die das selbe Ziel verfolgt: Weltmeister werden.

Das ist aber bei diesen Jungs nicht ersichtlich, hier kämpft jeder für sich und gegen den Nachbarn, vertritt allenfalls noch hinreichend den Heimatverein, aber echtes Herzblut, das hat keiner mehr.

In einer Nationalmannschaft muss so viel Teamgeist vorhanden sein, dass jeder Mitspieler zu jeder Zeit gegen einen anderen auswechselbar wird. Einer für alle und gemeinsam gegen das gegnerische Team, dieser Geist ist definitiv nicht vorhanden, wird durch das eigene Ego ersetzt.

Besser als heute war das vorher nie zu betrachten, mangelt es doch auch dem Trainer derweil am nötigen Feingefühl und an jenem Wollen, dass eben große Trainer auszeichnet, das Wissen darum, wie man aus Egoisten einen einzigen Mann baut, damit er 11-fache Dampfwalze sei.

Dazu gehört viel Psychologie und Durchsetzungskraft, doch die scheint der zögerliche Löw nicht zu haben, setzt er doch keine erreichbaren Ziele, wechselt er doch den Mann schneller als die eigene Unterhose.

Doch ist gerade in einer solchen Mannschaft viel mehr der Mann, der geschmiedet und umworben werden will entscheidend, der das durchgängige Vertrauen des Nationaltrainers über längeren Zeitraum braucht.

Einen Trainer, der zum Rückgrat mutiert, darauf hat ein solcher Spieler ein Recht. Und auf die Gewissheit, nicht beim kleinsten Versagen umgehend gegen quasi ein anderes willigeres, leichter formbareres Werkzeug nach Belieben ausgetauscht zu werden. So ein Team muss gegen einen eigentlich als schwächer einschätzbaren Gegner wie Kamerun scheitern!

Konstanz ist gefragt, wenn man so eine Aufgabe vor sich hat, dafür ein Team bauen will, dass den namen auch verdient, nicht eine Variante, die ein Wegwerfmaterial für den Augenblick, ein Spiel, eine Saison, produziert. Wer Menschen so behandelt, den bestraft das Leben oder eben wie heute Kamerun.

So kann man vielleicht in der 2. Bundesliga agieren, als Nationaltrainer wird man damit aber nicht weit kommen. Der heutige Tag hat das einmal mehr bewiesen, nach der WM sollte der Trainer diese Aufgabe jemandem überlassen, der von Menschenführung mehr versteht.

©denise-a. langner-urso