Wer in Berlin lebt, der weiß, was es bedeutet, wenn nur in einem Bezirk grün regiert wird. Dann wird Kapital sinnentleert verbrannt, dann verwandelt sich dieser rasant in eine Art „Republik Freies Wendlandt“, dann bricht dort das Chaos aus. Und das will sich Olaf Scholz tatsächlich antun? Will er den Hamburgern zumuten? Na dann viel Glück, zu empfehlen ist das sicher nicht.

Natürlich hat man wenig von der FDP gesehen, dennoch sollte man nicht davon ausgehen, dass man mit dieser Partei nicht auch immer halbwegs vernünftig reden konnte, vernünftiger als mit der Partei Die Grünen dürfte Regierungspolitik trotzdem sein. Hamburgs Wirtschaft unterstützte im Wahlkampf Scholz, dass die FDP sich rappelt, das konnte hingegen niemand absehen, und zumindest ich kann mir vorstellen, dass die Wirtschaft vermutlich eher dieser Partei den Vorzug geben würde, als blockierenden Grünen, zumal mit Hamburger Programm im Gepäck. Und ja, ich habe diese Partei auch zum Teufel gewünscht, wer aber in einer Stadt grün geschädigt ist, der lernt auch, grün ist nicht immer gesund, es existiert auch noch etwas, das nennt sich giftgrün.

Und speziell in Stuttgart sieht man ja wohl am besten, wie Grüne mutieren, wenn sie in politische Verantwortung kommen. Dann fallen Bäume schneller als man denkt. Wirtschaft hat übrigens nicht ewig Zeit, die kann es nicht gebrauchen, ewig an Runden Tischen zu diskutieren, wenn sie investieren will, sie geht im Zweifelsfalle lieber dahin, wo man nicht grüne Blockierer fürchten muss. Denn nichts ist teurer als verschwendete Zeit. Der neue alte Bürgermeister von Hamburg sollte also lieber zweimal schauen, mit wem er demnächst Tisch und Bett zu teilen gedenkt, denn Politik mit den Grünen kann mindestens so alternativlos sein wie die Bundeskanzlerin.

Hamburg hat Schulden, aber was soll es? Spielt bei SPD Bürgermeistern eher eine Nebenrolle, auch in Hamburg scheint derweil wie in Berlin zu gelten: Arm aber sexy …

©denise-a. langner-urso