Kultur: Heilige Bücher entzaubert

Wenn wir uns einmal die niedergeschriebenen Werke der Menschheit als erste und weiterentwickelte Lehrbücher vorstellen wollen, die noch keinen Unterschied zwischen Physik, Medizin,Biologie,Technik, Gesetz oder Chemie machten, so wird vielleicht erklärbar, was die Urwerke waren. Einen Buchdruck gab es nicht, viel wurde von den Vorfahren mündlich überliefert, anderes ging verloren, wie auch das Wissen der Maya unterging.

Es gab immer in der Geschichte Menschen, wir bezeichnen sie heute als Genies, die weiter dachten, wie Einstein oder noch früher gar Leonardo da Vinci oder heute Stephen Hawking, dessen Theorien und Berechnungen auch kein normaler Mensch nachvollziehen oder gar berechnen kann, der nicht ebenso intelligent ist.

Und jetzt schauen wir uns einmal unsere Vorfahren an und berücksichtigen dabei auch noch, dass es zu allen Zeiten unter diesen solche gegeben hat, die weiter dachten, sich mit ihrer Umwelt befassten, dafür Antworten suchten, auch für den Ursprung, die Gesetzestexte erschufen, in welcher Kultur und wann auch immer.

Beginnen wir also einmal bei der Schöpfungsgeschichte. Irgendein klügerer Kopf wird begriffen haben, dass die Menschen Werkzeuge benutzten, wozu Tiere nicht in der Lage waren, dass Menschen kommunizierten, so Wissen weitergaben, dass Menschen dazu in der Lage sind, Natur zu formen, zu verändern, zu gestalten, dass Menschen intelligenter sind, als die ihn umgebende Tierwelt. Dazu muss man nur beobachten, und dann abstrahiert man ganz einfach und setzt dieses schaffende und gestaltende „Tier“ in seiner gestaltenden Gesamtheit als Gottheit fest, womit kein einzelner Gott, oder wie wir die Gestalt nennen wollen gemeint ist, sondern eben die gesamte Menschheit, die Menschen zu jener Zeit und deren Vorfahren.

Somit also ist Gott, Allah, wie auch immer vielleicht entstanden, den wir heute so nennen, ein Synonym für jene, die Natur zu formen vermögen, die die Tierwelt unterwerfen, sich dienlich machen können, ob als Haustier oder als Nahrung, weil man in der Lage ist, sich Hilfsmittel,Werkzeuge, zu erbauen. Ein Gott begriff hingegen war nicht vorgesehen, dieser entstand erst viel später.

Wir nehmen uns ganz einfach die sieben Tage der Bibel vor, und schauen einmal, was die christliche Schöpfungsgeschichte so hergibt. Einfache Beobachtung erlaubt am ersten Tag schon den Schluss, dass Dinge Zeit benötigen, um zu entstehen. In der Wüste wächst nichts, es sei denn, es regnet, dann explodiert dort Leben, eine Schwangerschaft benötigt viel Zeit, die Welt ist vorhanden, aber es werden eben bestimmte Dinge notwendig, damit man dort leben kann, speziell, wenn man ein Wüstenbewohner, vielleicht gar Nomade ist.

Man schaue sich Tag und Nacht an, was das „urwissenschaftlich“ abstrahiert bedeuten kann, die einem einen Tagesrhythmus aufzwingen. Nun aber entdeckt der Mensch den Umgang mit dem Feuer, er kann den Tag verlängern, selbst bestimmen, wann es hell wird, wann es dunkel wird. Die Überlieferung dessen mag zum ersten Tag passen, der Mensch schafft Licht und bestimmt über Tag und Nacht selbst, ein Schritt, ohne den die Menschheit heute in ihrer Entwicklung nicht dort stünde, wo sie steht, ein natürlicher aber, angedichtet irgendwann einem Überwesen, denn mündliche Überlieferung ändert sich, wird ausgeschmückt, Wissen geht sehr oft wieder verloren, wie man an der Hochkultur der Maya sieht. Sie merken sicher jetzt, worauf ich hinaus will, denn als die Bibel geschrieben wurde, wo befanden wir uns da? Richtig, das geschah erst viel später, und Texte zeugen nun einmal immer auch vom Zeitgeist, und wie wir von ihnen auch wissen, dienen sie oft als Mittel gewisser Machthaber, werden entsprechend formuliert und ausgelegt, gar zum Gesetz, und nicht nur die Bibel, wie wir wissen, viele Werke wurden und werden missbraucht, ohne sie weiter zu hinterfragen, je nach Gusto.

In der Schöpfungsgeschichte wird auch von Tagen gesprochen, was ganz einfach von mir als Entwicklungszeitraum bezeichnet wird, bis etwas sich durchsetzt, Also darf das nicht wörtlich genommen werden, wie Kreationisten es gerne tun, Entwicklungsgeschichtlich gesehen kann so ein Tag das Mittelalter, die Steinzeit ect. umfassen.

Und wir finden in heiligen Büchern noch mehr. Selbst zu Zeiten Jesus waren die Menschen noch tief in der Natur verwurzelt. Zwangsweise änderte man oft in der Geschichte den Glauben, versuchte Gottkönige zu erschaffen, die Menschen zwangsweise dazu zu bewegen, anstatt an die Kräfte der Natur, zu glauben und dieser zu danken, stellvertretend Menschen als Söhne und Töchter von Göttern anzubeten.

Aber bleiben wir einmal bei der Auferstehung und dem Christentum. Dass nicht irgendjemand die Welt in sieben Tagen erschaffen hat und all das, was auf ihr existiert, das ist jedem vernünftigen Menschen klar. Das Christentum wie wir es kennen ist ja auch erst später zu dem geworden, was es heute ist, Jesus mag nur der ausschlaggebende Wendepunkt, die Vertiefung gewesen sein, das Ereignis, das Menschen, die quasi rechtlos waren, zu noch mehr Widerstand veranlasste, zu noch mehr Unzufriedenheit, als ohnehin vorhanden war unter römischer Kontrolle.

Da stirbt also ein Mensch und wird beerdigt, wie auch immer, falsch einbalsamiert, in jenem Klima, dass dort, wo er lebte herrschte. Und was passiert mit Toten dann? Richtig, der Zerfall geschieht rasant. Nun gehen wir davon aus, dass auch in diesem Falle nicht drei Tage drei Tage sondern eine längere Periode umfassen und konstatieren, dieser Mensch wird im Sommer( der für den ersten Tag steht) beerdigt, wie auch immer. Es folgen Herbst und Winter.

Und am dritten Tag, richtig, im Frühling nämlich entsteht neues Leben aus dem zerfallenen Körper. Vögel ernähren sich von den Würmern, Blumen sprießen in den Himmel, wie wir heute noch manchmal sagen, der Körper dient neuem Leben als Nahrung, ersteht so quasi auf, die Verknüpfung zur alten Naturreligion wäre das, die Auferstehung, und die Hoffnung auch, denn auch wenn der Mensch stirbt, er ersteht eben in anderer Form wieder auf, der Zerfall garantiert neue Ernte ect. Nachvollziehbar? Durchaus.

Und noch ein anderes Beispiel. Der Turmbau zu Babel. Früh in der Geschichte bildeten sich große Städte, dort nämlich, wo Oasen, wo Wasser vorhanden war, blühte der Handel und Sklaven gab es zuhauf. Auch Menschen die zuwanderten, sich dort niederließen, auch aus anderen Gegenden, aus Gebieten in denen andere Sprachen gesprochen wurden, aus anderen Kulturen.

Und schauen wir anhand der Schmelztiegel heutiger Städte einmal, was passiert, wenn zu viele Menschen dicht beieinander wohnen unterschiedlicher Kultur und Sprache, wenn es dann zu einer Krise kommt, die Finanz- und Eurokrise und die europäische Entwicklung sind das beste Beispiel.

Hass breitet sich aus, Unzufriedenheit, damals vielleicht Hunger, weil Regen und anschließend Ernten ausbleiben. Was geschieht? Die vielen Minderbemittelten, Sklaven oder jener Mittelstand, den es damals ähnlich auch gegeben haben wird, werden nicht anders reagieren als heute. Die alten Herrscher werden infrage gestellt, es kommt zu Unruhen, man versteht seinen Nachbarn nicht mehr, denn dieser gehört plötzlich als Zugewanderter einer anderen Kultur und Sprache zum Feindbild, diese Gruppe wird zum Buhmann gemacht. Die Stadt versinkt in Unruhen, Menschen wandern ab, die Stadt schrumpft, wird vielleicht aufgegeben, vergessen. Nie war die Geschichte des Turmbaus zu Babel verständlicher und aktueller als heute.

So sollte man die Bibel ansehen, als Wissenswerk mit sehr viel in der Natur liegender Weisheit, als Geschichtswerk, als Werk, indem auch die ersten Gesetze beschrieben wurden, und dann ist Religion, sind heilige Bücher entzaubert.
Und im Laufe von ein paar hundert Jahren haben wir die Bibel zerlegt in einzelne Lehrfächer, die man als moderner Mensch an Universitäten studieren kann und die Institution Kirche gehört somit aus dem Alltagsleben verbannt, denn sie behindert unsere Entwicklung und hält an längst veraltetem Wissen fest, und darüber sollten wir nachdenken.

Kirche, Glauben und heilige Bücher sich nicht mehr aktuell, was wir benötigen, steht längst in anderen Werken geschrieben, und das gehört weiterentwickelt, die Kirchen, ihre kruden Lehren und Bücher hingegen gehören allenfalls in Antiquariate oder verboten, denn sie verhindern friedliches Zusammenleben und die Weiterentwicklung der Menschen bis heute massiv, verhindern Forschung.

Ihre Lehren sind so überaltert, wie es die jüngste deutsche Vergangenheit des vorigen Jahrhunderts mit dem Werk eines wahnsinnigen ist, und für friedliches Zusammenleben genauso gefährlich. Aber anscheinend können oder wollen die Menschen das bis heute nicht begreifen. Und das,was man uns zum Zwecke der Machtausübung ständig glauben lassen will, gibt es so nicht, das wissen wir längst besser, nur erkennen müssen wir es endlich.

In diesem Sinne noch allen Menschen aller Sprachen und Kulturen wunderschöne freie Tage, und übrigens, an den Osterhasen glaubt man auch nur solange man nicht erwachsen ist und die Dinge nicht selbst hinterfragt, und wir sollten den Gegebenheiten, der Evolution danken, für ein Gehirn, das dazu in der Lage ist, eine Gottheit hingegen dürfte dafür eher kaum verantwortlich sein, und wenn wir schon an sie glauben wollen, dann bitte doch eher als physikalisch-chemische Größe, die für den Urknall verantwortlich war, und die letztlich biologische Vorgänge hervorrief, an die Natur eben, denn nichts weiter war und ist das Leben, die Existenz, ein ganz natürlicher zu berechnender Kreislauf, der aus chemischen Formeln und physikalischen Gesetzen besteht …

©denise-a. langner-urso