Home Run Derby vs. Elfmeter Derby? Baseball vs. Fußball – Sozial vs. Asozial!

Wer die Sportarten Baseball und Fußball vergleicht, Sportarten, die von ihrer Popularität her untereinander vergleichbar sind in Amerika und Europa, wer die Spendenfreudigkeit und das soziale Engagement vergleicht, der ist immer wieder vom Baseball begeistert. Dagegen ist der Fußball wirklich asozial.

Was man als Zuschauer vom Fußball in Erinnerung behält, das sind Ausschreitungen, Skandale, unmögliche Fans. Vom Baseball bleibt hingegen das unglaublich soziale Engagement der Clubs in Erinnerung, die Begeisterung der Fans, das Strahlen, glückliche Kinder.

Heute fand erneut das Baseball Home Run Derby der besten Spieler aller Clubs statt. Für jeden geschlagenen Homerun spenden die Clubs Geld. Unglaubliche Summen kommen da zusammen! Die Vereine überschlagen sich damit, den Spieler zu besitzen, der die meisten Homer schlägt, ihnen die meisten Spendengelder zuschlägt. Eine Auszeichnung für jeden Club ist das, eine Ehre.

Da müssen es sich Batter gefallen lassen, wenn sie von den Fans ausgelacht und ausgebuht werden, weil sie keinen angetossten Ball in einen Homer verwandeln können, denn das ist ja gewünscht-Spenden für den Nachwuchs-und das heißt nicht, für Möchtegerns in höheren Ligen, das heißt Kinder, die kleinsten werden gefördert, und darin liegt der Sinn, denn Sportvereine kosten Unsummen, und viele Eltern können sich Sportvereine und Material nicht leisten-auch in Deutschland nicht. Hier aber zahlen die Vereine untereinander lieber Geld um 5 Jährige zu kaufen- Kinderhandel ist das, der mit Nachwuchsförderung nichts zu tun hat. Da stehen Mütter von Windelkids am Spielfeldrand und protzen mit den Taschengeldern, die Fußballvereine ihren Kindern zahlen.

Und wer denkt in deutschen Fußballvereinen an die, die eben nicht das Geld für Reisen, denn die gibt es, Beiträge und Ausstattung haben? Wer holt Kids ab, deren Mütter und Väter sich darum nicht kümmern, zum Training, zu Spielen, fährt sie heim? Niemand-im Gegenteil, auf subventionierte Kinder blickt deutsche Pöbelmutter mit Neid, findet dort die Förderung statt.

Anders im Baseball. Da ist es eine Ehre, Menschen zu fördern und unterstützen, die nicht die Gelder haben, das ist in Amerika, im Baseball eine Selbstverständlichkeit, da, wo Clubs an Sonntagen samt Spielerfrauen in Suppenküchen kochen, wo nicht das Weib am meisten zählt, das am nacktesten abgelichtet ist, in der Boulevardpresse! Da müsste auch die deutsche „Neidmutter“ in Suppenküchen stehen, statt in Stöckelschuhen gegen die Ärmsten zu pöbeln- und so gehört sich das auch – raus mit der „Ich bin was Besseres Mentalität“ aus dem Fußball! Raus mit Bezahlkids, diesen kostenintensiven Windelscheissern. Kinder müssen gleich viel wert sein! Besonders ekelhaft verhalten sich übrigens die Arroganztussen von Herthawindlern …fehlt nur noch die Abendrobe!

2010 gab es in Amerika aus dem Home Run Derby übrigens 453.000 Dollar, Geld, das der Nachwuchsförderung der Vereine zur Verfügung steht, das unten Kosten deckt, Materialkäufe und Beiträge deckelt. 2009 kamen 517.000 Dollar zusammen. In diesem Jahr, 2012 also waren es satte 615.000 Dollar.

Und was passiert auf deutschen Plätzen? Bei der American Little League Berlin funktioniert das System. Jede Mutter eines teilnehmenden Kindes steht eine Stunde in der Saison im Verkaufshäuschen, das Getränke, Süßigkeiten, gebrauchte und neue Baseballartikel und gegrillte Burger anbietet (die Väter grillen dort), Hunderte Kinder nehmen im Sommer daran teil. Das eingenommene Geld finanziert die Ausrüstung samt Uniformen und Material. So kann jedes Kind gleichberechtigt spielen.

Und bei deutschen Vereinen? Da sei aber Gott davor. Man nehme einen ganz normalen Baseballtag, angesiedelt bei einem ganz normalen Verein ( in Berlin, wohlgemerkt, denn nur Berlin stellt sich quer, in Westdeutschland ist Elternsponsoring erbeten!), nebenan spielen hunderte Fußballer samt Fans. An einem einzigen Tag im Jahr möchte ein Verein also Spenden sammeln, von etwa 50 Eltern und Fans, damit Material angeschafft werden kann, man eine kleine Ausbildungsreise für die Kinder finanzieren, Gebühren senken kann, für ärmere Kinder.

Die Eltern bringen Salate und Kuchen,Kaffee und Kaltgetränke mit, das Geld soll gesammelt werden. 50 Cent für einen Becher Kaffee, die gleiche Summe für ein Würstchen, Kuchen sollen als Spende der Vereinskasse zugute kommen. Noch während sie aufbauen, steht der ansässige Wirt vor ihnen, denn sein Umsatz, und nur auf den kommt es ihm an, den sieht er in Gefahr.

Asozial ist diese Art, auf das Hausrecht zu pochen, aber genau das geschieht in Berlin. Und das ist also soziale Verantwortung? Das ist allenfalls eins, nochmal sei das gesagt, grottentief asozial, aber so sind sie halt, die Unternehmer, deren fette Stangenwurst einfach niemandem so gut schmeckt, wie der selbstgebackene Kuchen, an vielleicht einem einzigen Tag im Jahr. Und es sind die Betreiber, auf deren Plätzen zum Beispiel die Pöbel-Hertha-Nachwuchs trainiert, die an einem Tag das einnehmen, was Baseballvereine im Jahr für ihren Nachwuchs unterstützend einsetzen können, um Kosten zu mindern …

Und was macht der Fußball sonst so? Wann findet eigentlich das jährliche Spendenderby im Elfmeterschießen statt? Haben wir da vielleicht etwas verpasst? Wird darüber nicht berichtet, weil es unwichtig ist? Nö, Spendenderbys, diese Auszeichnung, soziales Engagement, das geht Fußballvereinen, die ja millionenschwer sind, am Allerwertesten vorbei. Warum eigentlich?

©denise-a. langner-urso