Zwei bemerkenswerte Dokumentationen zeigte VOX am gestrigen Abend, leider zu einer Zeit, zu der viele Menschen bereits schliefen, und es wäre wünschenswert, hätte man diese in den öffentlich-rechtlichen Sendern nach der Tagesschau ausgestrahlt, besser, würde man sie dort erneut senden.

Die erste Sendung trug den Namen: Internetstars-die schnelle Karriere im Netz,

die darauf folgende den Titel: Gefangen im Netz-Die Online-Generation

Wir verlinken sie hier beide, weil wir sie für sehr informativ halten. Produziert wurden die beiden Filme vom Spiegel, der sie dankenswerter Weise auch bei youtube veröffentlicht hat.

Bei genauem Hinsehen ist uns aufgefallen, dass der erste Titel etwas unglücklich gewählt ist, leider, denn die Dokumentation schilderte zwar Netzkarrieren, beschrieb aber auch sehr genau, die Möglichkeiten, die dieses Medium bietet, verdeutlichte Begriffe, zeigte Wege, wie man sich dem Medium als Nichtnutzer nähern und es begreifen kann. Wie und wo man lernt, Facebook und Co richtig zu nutzen, wozu man es beruflich nutzen kann, wie man Twitter bedient.

Wichtiger aber war wohl die zweite Dokumentation, die sich mit den Gefahren befasst. Mit den Suchgefahren, wie man sie verhindert, erkennt. Geschildert wurden diese anhand einer Lan-Party und dem oft als unter Umständen süchtig machenden, viel kritisierten Onlinespiel WoW (World of Warcraft), das einen hohen Suchtfaktor hat,b das die Spieler nun wahrhaben wollen, oder nicht.

Wir möchten hier einmal zwei Beispiele aufgreifen, die in der Dokumentation auffielen, und wollen debattieren lassen, wie nahe an der Sucht diese sind. Weiterhin kopieren wir völlig unkommentiert ein Beispiel aus dem WoW Forum, das dort erschien, kurz bevor das Addon Mists of Pandaria erschien.

Zur Dokumentation. Die Lan Party, die dort beschrieben wurde, dauert 3 Tage, man isst, schläft (teilweise auf dem Boden neben dem Computer) und spielt vor Ort in abgedunkelten Räumen. Alle Computer werden zusammengeschlossen, Teams treten in einem „sportlichen“ Wettbewerb gegeneinander an. Die private Vorbereitung (Training) der Gruppen dauert Wochen oder Monate.

Das Klischee von Pizza und Energiedrinks, damit man die Zeit halbwegs wach übersteht, es wird hier zur blanken Wahrheit.

Beispiel 1: Ein Vater überlässt seine Kinder in dieser Zeit den Großeltern (spricht von diesen drei Tagen), wobei man die Frage stellen muß, ob er diese auch an all den Wochenenden der Vorbereitung dort parkte. Sucht?

Beispiel 2: Ein Computer gibt direkt am ersten Tag den Geist auf. Das Konto gibt pro Tag nur 500 Euro her, die anderen 3 „Freunde“ sind sauer, drängeln. Der Spieler steht eine Minute nach Mitternacht zwei Abende lang beim dort ansässigen Händler und kauft einen neuen PC. Merkwürdige Freunde?! Sucht?

Beispiel 3: Ein Spielertipp aus dem Forum

Zuerst einmal, tut es mir leid sollte es so einen Allgemeinen Thread schon geben.

Nun zum eigentlichen Thema, ich versuche hier herauszufinden was sich die Leute für den Start zu MoP alles einfallen haben lassen bzw. alles machen werden um ab 00:01, soweit es die Server zulassen, ungestört spielen zu können.

Bei mir sieht das so aus:

-Die 2 Tage vor Pandaria mehr Schlafkonsum da dann keine Zeit mehr sein wird, erst mit 90.
-Am Montag noch MikrowellenZeug + genug Koffeinhaltige Getränke (Cola, Red Bull) einkaufen sowie kleine zwischendurch Snacks um nicht vollkommen ausgehungert da zu sitzen.
-Status in Skype/FaceBook ändern, Fenster verdunkeln und Familie/Bekannten sagen man hebt 2 Tage mal nicht am Handy ab.

Vergesst bitte nicht, ich will hiermit keine „OMG DU HAST KEIN LEBEN!“ oder sonstige Sätze bezwecken, ich habe einen normalen Job, habe mir halt Urlaub genommen da ich Überschuss hab und studiere Berufsbegleitend, aber ich finde wem WoW genau soviel Spaß wie mir macht und es ein bisschen intensiver betreibt wird möglicherweise auch solche Maßnahmen ergreifen :)

Greetz Nyssa

Und wir fragen – Sucht?

 

©denise-a. langner-urso

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