Jauch, Spitzer, Internet – Hilfe ich bin der Dummy!

Internet-Dummys, die zwischen allen Stühlen sitzen müssen wohl sehr ausgezeichnete Menschen sein, jedenfalls jene, über die ich schreibe. Denn sie haben gewisse Eigenschaften. Sie zeichnen sich aus durch unglaubliche Flexibilität, sie verlassen sich nicht auf andere, sie schreien nicht um staatliche Hilfe, sind Münchhausens, die sich selbst aus dem Sumpf ziehen, selbst nach Lösungen suchen, sich ständig verändernde Lebewesen, die zu sprunghafter Mutation neigen. Darum ist es wichtig einmal zu schauen, wer bin ich, wo will ich hin, was habe ich, das andere nicht haben, welchen Weg bin ich gegangen:

Ich zum Beispiel bin 1960 geboren, gehöre also zu einer Generation, deren großer Teil bereits jetzt an die kommende Rente denkt, sich in Rententeilzeit verabschiedet, womit ich massive Probleme habe, denn mein Leben fängt täglich immer neu an, so werde ich zumindest aus heutiger Sicht über hundert, befinde mich dauernd mitten in der Pubertät und habe das halbe Leben noch vor mir – jippiyeah! Das ist meine Einstellung. Und mein Leben wird definitiv nie langweilig, rostet sich nicht fest, soviel ist sicher, ist etwas langweilig, weiß ich darüber genug, sehe ich die Gefahr, dass etwas mein Leben zum Stillstand bringt, dann ist das für mich unerträglich, dann ändere ich das über Nacht. Punkt.

Ich studierte Medizin, als ich meinen Mann kennenlernte, der einen ebensolchen Charakter hat. Der sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben lässt, wenn es unsinnig, hinderlich ist, der in Sizilien ohne Strom aufwuchs, hier heute ein Unternehmen führt. Neben dem Studium arbeitete ich, bald wurde das Studium aber langweilig, kein Patientenkontakt, ätzend, also wurde quasi bald Ganztags gearbeitet.

Mein Mann, Kellner erst, dann steiler Aufstieg besuchte bald die Hotelfachschule, seine Erstausbildung war die zum Koch gewesen, mit 15. Ich brach das Physikum zweimal ab, zwei Kinder hatten wir und Studium, Kinder und Job, er in der Schule, nachts gekellnert, das ging nicht. Ich habe das auch nie bereut. Hotelfachschule fertig, öffentlicher Dienst, Leiter einer Mensa, ich trudle irgendwo. Langeweile trotz Job und frei Kindern, jetzt kommt die Idee, machen wir zuzüglich einen Autohandel plus Wohnmobilvermietung auf.

In die Zeit fällt wie unten beschrieben der erste PC, das erste Koffertelefon, die Mauer steht wie Beton, drei Kinder, das Geschäft brummt. Jetzt die Wende, Mann derweil Bereichsleiter, kündigt den Dienst, macht sich selbstständig, geht in den Osten, Familie bleibt im Westen, das Geschäft geben wir auf, der Mann war der, der sich mit den Kfzs auskannte. Jetzt Kinder und die Idee, machste eben mal eine Umschulung auf höherer Ebene als Bezirksleiter einer Versicherung. Gesagt getan, bis auch das langweilig ist, Callcenter schießen aus dem Boden, derweil ist der PC Alltag. Aber hallo, damit kenne ich mich aus, also blind beworben als Führungskraft, um ein komplettes Callcenter aufzubauen samt Technik, Mitarbeiterschulung, Leitung und es funzt!

Ich hätte auch niemals ein Buch, Bücher geschrieben, der PC kam gerade recht, alles kann blitzschnell korrigiert werden. Also schreibe ich, finde auch einen Verlag. Heute schreibe ich nicht mehr, längst langweilig, heute betreibe ich die MenschenZeitung, mache Onlinewerbung, verkaufe Artikel etc. Soviel zur Entwicklung. Der Mann hat ein völlig neues Konzept in der Gastronomie entwickelt. Staatliche Hilfe? Nö. 5 Kinder sind erwachsen, eine Tochter lebt in England, ich bin längst Oma, ein Sohn studiert Rechentechnik, und kein Kind ist am Computer verreckt, hat sich in mediale Welten verabschiedet. Das muss man wissen.

Und ja, ich habe mich politischengagiert, war Spitzenkandidatin einer Partei, führte einen nervigen Wahlkampfkrieg in einem rechtslastigen Bezirk. Und meine Kinder oft dabei, auch auf Antiktiegsdemos etc. Sie wuchsen zu politisch selbstständig denkenden Menschen heran, ihnen verdanke ich meine Aufmerksamkeit für die Piratenpartei. Daher weiß ich auch, welch familiäre Belastung verbunden ist mit politischem Geschäft, würdige selbst Frau Merkels Arbeit, weiß aber auch um die Abgründe hinter verschlossenen Türen.Meinen einen Sohn begleite ich manchmal als Journalistin zu Einsätzen der Feuerwehr, dafür schießt er mir heute die Fotos von Demonstrationen, lässt sich zum Hiwi machen.

Die Kinder treiben und trieben Sport,die Mädels singen in Bands und im Kirchenchor, warum auch immer, schließlich sind wir Atheisten, haben On- wie Offline-Freunde, gratis telefonieren wir weltweit, und als mein Sohn im Ausland ein einjähriges Praktikum absolvierte war ein gescholtenes Internetspiel unser Treffpunkt am Abend- doch dazu später mehr. Meine Enkel wachsen mit dem Internet und dem Handy auf. Alle sind gut in ihren Jobs, sind ihren ganz eigenen Weg gegangen, haben früh neben dem Abitur den Führerschein selbst finanziert, indem sie arbeiteten, studieren, arbeiten im Ausland, haben 3-4 Fremdsprachen erlernt, spanisch, englisch, französisch, selbst das Italienische fassen sie schnell auf, obwohl wir es sie nie lehrten. Und keines der Kinder ist abhängig geworden, gar süchtig, keines beherrscht das Netz nicht, nutzt es nicht beruflich oder privat, kann nicht installieren etc. Und wir leben normales Mittelmaß, haben auch hin und wieder finanzielle Probleme, aber das gehört zum Leben dazu. Existenzangst? Nö. warum auch, die Welt ist riesig! Man muss sie nur nutzen, samt all ihrer Möglichkeiten und Veränderungen, flexibel sein und wahnsinnig gerne leben und lachen.

Ich stehe fassungslos zwischen Euch!

Ich fühle mich momentan wie ein Dummy, wenn ich die skurrile Diskussion um das Internet beobachte, zwischen allen Stühlen. Ich bin auch dankbar, mir die merkwürdige Talkrunde nicht angetan zu haben, vermutlich hätte ich einen Herzinfarkt bekommen, wenn ich jetzt den Schwachsinn lesen muss, der sich dort abgespielt hat, wenn ich die hysterischen Luftschnapper auf beiden Seiten sehe, die in den Foren der Medien, selbstverständlich online, obwohl die eine Seite Netzhasser sind,diskutieren und wie Bestien einander zerfetzen sehe. Ich komme mir vor wie ein Dummy, der im Auto der einen Fraktion sitzt, die die Entwicklung begleitet und vorangetrieben hat, und die jetzt mit 120 auf die Wand derer zurast, die sich der neuen Technik massiv verweigert, sie nicht verstehen will, verdammt. Vermutlich fühlen derzeit sich viele Menschen so wie ich, die ich die Entwicklung des Mediums nebenbei mitgenommen habe, ganz nebenbei, und aus Entdeckerfreude, zufällig.

Mein erster PC war ein C46, den ein Bekannter, der umzog bei uns abstellte. Denke ich jedenfalls, denn genau kann ich mich daran nicht erinnern, nur daran, dass ich gleichzeitig ein Telefon mit mir umher schleppte, dass Handgepäckgröße hatte. Da stand nun also das Teil und wurde aufgebaut, sein Bildschirm so schwer, dass ich ihn kaum alleine heben konnte.

Das Monster wurde aufgebaut und der Freund zeigte mir auch, wie das Ding anzuschalten war, ein wahnsinniger Stapel merkwürdiger Plastikkärtchen fütterte das Ding mit Informationen, papierartige quadratische Scheiben entlockten ihm ein merkwürdiges rattern und Klicken. Auch ein Drucker, der ebenso unhandlich wie der Bildschirm war gehörte dazu.

Ich war fasziniert, einfach, weil ich mich wie ein Kind am Weihnachtsabend freute, von Computern hatte ich ja gehört, dass aber so ein Ding jemals erwerbbar sein, gar in meinem Büro stehen würde, das hätte ich mir nicht vorstellen können. Wo standen denn solche Dinge schon rum? In Behörden jedenfalls nicht, allenfalls in Universitäten, und ich fühlte mich – begnadet, reich. Ich liebte diese Maschine vom ersten Augenblick an, einfach, weil niemand, den ich kannte so etwas sein eigen nannte, ich hatte ein ganz besonderes Geschenk erhalten, denn es ging, was ich an diesem Tag nicht wusste in meinen Besitz über. Ich war wahnsinnig stolz, als ich das erfuhr.

Der Bekannte kam jetzt täglich, erledigte die letzten Büroarbeiten, schrieb geschäftliche Briefe, druckte diese aus, trug seine Berechnungen in Tabellen ein. Naja,ein Rechner eben, und mit Mathematik stand und stehe ich auf Kriegsfuß. Nichts desto Trotz, die eigene Rechnung mit eigenem Logo von ihm erstellen zu lassen, sie nicht mehr bestellen zu müssen, kopieren zu müssen samt altgewohntem Durchschlagpapier, das war genial. Zweimal drucken, einmal für den Kunden, einmal für das Finanzamt, Unterschrift drunter fertig. Welche Arbeitserleichterung! Ich schloss das Ding sofort ins Herz!

Aber, das war nicht alles, auch Handbücher lagen dabei, MS DOS etc., für all die vorhandenen Programme, die es eben damals so gab, böhmische Dörfer, aber sehr spannende, wie ich bald bemerkte. Ein paar tage später hing der PC zum ersten Mal, war abgestürzt, mir wurde gezeigt, wie man die Festplatte neu formatierte, den Computer für den eigenen Bedarf installierte. Jetzt waren die Disketten wichtig, und ich durfte bestimmen, was aufgespielt werden sollte. Also warf ich einen zweiten Blick auf die bestimmt hundert Pappscheiben und siehe da, darunter waren Spiele. „Spiele? Mit dem Sing kann man spiele? Ist ja irre!“

Vom Arbeitsgerät zur Freizeitnutzung

Ich denke, ich muss irgendwie geschrien haben in diesem Augenblick, konnte die Installation nicht abwarten, und irgend wann hüpfte eine Kugel mit riesiger Fresslust über den Bildschirm, glaube ich jedenfalls mich erinnern zu können, und auch ein Pingpongspiel, wo man gegen einen Strich spielte war dabei. Von diesem Augenblick an war mir klar, die Kiste gebe ich um nichts in der Welt wieder her. Es gab noch andere Spielchen, an die ich mich nicht erinnern kann, aber jetzt gehörte der Computer wirklich zu meiner Person.

Ich kaufte wie dämlich alles, was es zu dieser zeit an Informationen gab und fand auch sehr schnell und durch Zufall über das unhandliche Branchenbuch einen älteren Herrn, der beruflich bereits solche Monster baute, bei dem ich Tage in der Werkstatt hockte und zusah, mir erklären lies, was aktuell war, meine Kinder nachmittags immer dabei, bis ich selbst bauen konnte, was ich brauchte, sofern nicht gerade etwas verschweißt werden musste. Ein Computer jagte den nächsten, ich rüstete auf und um, programmierte neu, als ob es um den dritten Weltkrieg ging und war immer auf dem neusten Stand der Technik, schon bald gegen viel Geld auch am Netz.

Die Teile wurden handlicher und leichter, die Handys schrumpften. Natürlich erhielten meine Kinder bald den ersten Altcomputer von mir, und so lernten sie über die ersten Lernspiele, dann Spiele diese Technik zu beherrschen.

Auch die ersten Handys wurden vererbt, ich wollte vielleicht Kontrolle, konnte sie stets erreichen, bald rüsteten sie selbst auf, indem sie in den Ferien jobbten. Auch die Freunde der Kinder hatten jetzt diese tragbaren Telefone, in der Schule wurden Computer in bestimmten Fächern benutzt, ein Computer ging mal gar nicht, eine Leitung war die Hölle, speziell, wenn noch über das Festnetz telefoniert werden sollte. Dann kamen Splitter, wir installierten das erste Netzwerk, hatten mehrere Leitungen.

Jetzt gab es das Internet, ich bastelte gewaltige Homepages für uns, probierte diverse Spiele aus, die alle eher langweilig waren, bis wir auf Stadtvater stießen, ein Spiel, in dem man sich eine Stadt baut, sich einem Bündnis anschließt, letztlich zum Kaiser gekrönt werden kann, hier ist zumindest über das Forum, die E-Mail Kommunikation notwendig. Und irgendwann, mein ältester Sohn muss um die 14 gewesen sein, komme ich in sein Zimmer und sehe, wie er eben ein Spiel installiert, bittet mich darum, die elterliche Genehmigung zu erteilen, was ich mache, sehe bald darauf, wie er in einer Phantasiewelt als Zwerg mit einem Wolf an seiner Seite durch einen verschneiten Wald wandert.

Da packte es mich, das war genial, das wollte ich auch spielen. Gesagt getan, fortan spielte auch ich WoW, und niemand von uns wurde süchtig, süchtig kann nur werden, wer kein funktionierendes soziales Umfeld hat, ein Elternhaus, indem man auch vorher zur Kommunikation nicht fähig war, sich nicht füreinander interessierte, man sich für den Freundeskreis, den Sport des Kindes nicht nicht interessierte, wodurch die Lust daran verloren geht, die Freunde im Netz hingegen sind immer da. Wo das Netz zur Sucht wird braucht die gesamte Familie Hilfe, nicht nur der Süchtige, so einfach ist das!.

Wir also spielten zusammen, immer dann, wenn es irgendwie passte, und als er wegging trafen wir uns Ingame. Ein Elternteil, dass mit dem Kind spielt ist hochgeachtet, davor ziehen die oft vernachlässigten Kids den Hut,. Süchtig werden hingegen die, bei denen sich Eltern uninteressiert abwenden, es verdammen, dann droht die Trotzreaktion, jetzt erst recht, und daran ist nicht das Netz schuldig, das Kind gar, die Schuldigen sind die Eltern!

Dort im Ausland, wo mein Sohn sein Praktikum machte bestand derweil guter Kontakt hin, der Spieler, zu dem er jetzt eingeladen war, war ein Mitspieler, ich hatte Kontakt zu dessen Mutter, und so reisten die Kinder von uns nach dort und umgekehrt, im Praktikum war es schön jemanden aus dem Ausland als freund zu haben, an den Wochenenden, er war nicht so alleine, wie er hätte sein müssen. Nichts ist daran falsch, außer, dass mein Sohn, obwohl erwachsen im Ausland sofort einen guten Freund hatte, wir wussten, jene Eltern helfen im Notfall. Und so haben wir freunde in Österreich, deren Tochter nach Deutschland kam, um hier zu arbeiten, und auch wir boten an, ihr notfalls unter die Arme zu greifen!

Viele Spieler haben uns besucht, viele Eltern haben wir kennengelernt, zumindest telefonisch. Ob online oder offline, es ist genau die gleiche Welt. Mein anderer Sohn lernte seine Freunde bei Treffen in Feuerwehrschulungen kennen, auch hier bestehen Kontakte zu Eltern, auch hier besteht Austausch. Ebenso ist das beim Sport. Was sind wir gemeinsam gereist, was haben wir am Spielfeldrand gezittert, trotz Internet!

Mit 9 Jahren fuhren deutsche Auswahlspieler nach Japan, organisiert von der Little League Baseball aus Amerika, und das für eine Gebühr von 25 Euro, was wurde ich gescholten, wie kann man seinem Kind so etwas antun, es mit einem fremden Trainer in die Welt senden, von besorgten Eltern wurde mir gar mit dem Jugendamt gedroht. Es scherte mich nicht, denn was entstanden für Freundschaften, was für eine Erfahrung für das Kind! Noch heute wird geschwärmt, das Kind fuhr los mit leeren Koffern und kam eingekleidet samt Ausstattung zurück. Von der Unterhose bis zum Schuh, sämtliche Alltagskleidung war wie vorab angesagt geschenkt worden, samt kompletter Spielerausrüstung. Und hinzu die weltweiten Kontakte!

Wer stets Vorbehalte äußert, ohne sich mit etwas genau auseinander gesetzt zu haben, und dafür reicht eben die E-Mail, die Bank nicht, sollte man nicht urteilen, kann man sich gleich einsargen lassen, dann darf man das Haus nicht mehr verlassen, denn draußen tobt der Migrantenmob, drohen Elend und Armut, ist das Ghetto der Nachbarschaft, im Netz wird man betrogen und ausgeraubt, das, und nicht mehr bekommen Foristen mit, solche Diskutanten wie Jauch und Spitzer, die das Netz nie wirklich erkundet haben, die virtuellen Reisen in andere Länder, die Rundgänge durch verschiedene Museen der Welt, durch botanische Gärten etc.!

Das Netz ist Voraussetzung für jeden Bildungsbürger!

Das oben Beschriebene sehen Menschen, die nicht wissen, wie man sein Netz sichert mit, das bekämpfen die, die nicht wissen, wie man anonym surft, wie man 256 Bit Verschlüsselungen erreicht, die nie von Sicherheitszertifikaten gehört haben, die nicht dazu in der Lage sind, ihren Kindern Facebook so einzurichten, dass größt mögliche Sicherheit auch dort gegeben ist.

Umso mehr bin ich überzeugt, Deutschland hat längst den Anschluss verpasst, alleine durch sture Eltern und bedauernswert altmodisch ausgestattete Schulen, die wegen Geldmangels nicht den Umgang mit dem Medium Computer und Internet lehren können. Wer heute von Fachkräften schwafelt, wird diese hier kaum finden, denn solche Fachkräfte suchen den Job im Internet, viele Firmen erwarten dort die Erstbewerbung, denn nur dann handelt es sich um gesuchte Fachkräfte und sie erwarten nicht ölverschmierte handgeschriebene Lebensläufe sondern einen am PC aufgesetzten vernünftigen samt Praktika, und sie haben recht. Eltern verspielen die Zukunft ihrer Kinder, die oft schon den Führerschein mitbringen müssen.

Ein Netz- und PC- Führerschein wird zumindest zukünftig erwartet. Es kann nicht sein, dass eine über 45 jährige Ex-Schleckermitarbeiterin im Jobcenter jammert, weil sie erfährt, dass Stellenangebote heute im Netz stehen und dass sie ihr nicht vom dortigen Mitarbeiter bewerbungsfertig serviert werden, dass sie keinen Computer bedienen, die Angebote gar nicht zu nutzen kann. So jemand ist zu Recht nicht vermittelbar, nicht mehr heute, und zukünftig schon gar nicht! Jede moderne Kasse muss programmiert werden, nachjustiert, wenn sie streikt, am Fließband werden Computer bedient, um es zu steuern etc. Deutschland verliert eben nicht nur eine, nein es verliert zwei Generationen, nur weil Menschen in allem Neuen eine Bedrohung und Gefahr sehen, nur, weil es ihnen offensichtlich an der Bereitschaft zur Fortbildung fehlt.

Von Freunden und Facebook

Wer früher Mitglied in einem Buchklub war, der war Mitglied in einem Freundeskreis, solche gibt es übrigens auch oft an Schulen. Wer also auf Facebook schimpft, der will behaupten, er habe alle Menschen aus diesen Freundeskreisen gekannt, es seien seine Freunde gewesen? Wer zufällig eine Nachbarin warb, den Schornsteinfeger, eine Freundschaftswerbung absendete, der will behaupten, solche Menschen seien tatsächlich Freunde gewesen?

Wer Facebook kennt und die Jugend, der weiß, auch die vielen Freunde, oft mehrere hundert, das sind natürlich keine Freunde, und man kann diese unterteilen. Da gibt es die Familie, dort sind Kinder und Angehörige zu finden, die man dorthin sortiert, und für die man Zugriffsrechte auf andere Inhalte erteilt als der Schublade, die enge Freunde heißt, die Freunde hingegen erhalten wieder andere Zugriffe. Aber, man muss es ausprobiert haben, dafür gibt es in besonderen Fällen auch interessierte Eltern, die ihren Kindern helfen, die gelernt haben, was ihre Kinder selbstverständlich sich aneignen, der muss offen sein für neue Techniken.

Dass Facebook den Namen Freunde für diese Kiste gewählt hat, für die meist größte Schublade, das ist der Fehler, Interessenten wäre richtiger als Bezeichnung. Was trägt der, was ist In, welche Musik hört er, was liest er, treibt er einen Sport, welchen Club besuchen er und seine Freunde, deshalb verbinden sich Jugendliche dort miteinander, tauschen sich aus.

Niemand informiert sich heute, indem er zum Beispiel Modestile oder Musik aus dem Urlaub mit bringt, heute schaut man sich bei anderen an, was einen interessiert, und wenn dieser die Interessen teilt, dann landet man eben in der gewaltigen Freundesliste, Früher hatte man x-Telefonnummern und blockierte die Leitung, das macht man jetzt über Facebook, und wer behauptet, nicht hundert Nummern besessen zu haben, dauertelefoniert zu haben, Bilder in Briefen verschickt zu haben, um den anderen zu sehen, der war nie jung, der hat die 70er und 80er wohl verpennt.

Google+ hat das anders gelöst, dadurch auch ein älteres Publikum, das dort geschäftliche Kontakte knüpft. Facebook mach das auch, jede Zeitung, jede Partei ist dort zu finden, über die Freundschaftslisten verbreitet man seine Artikel, und doch wird niemand hier behaupten, deshalb sei man mit dem Spiegel befreundet, oder? Ich selbst habe dort bei Facebook mehrere hundert sogenannte Freunde, aber nur wenige enge Freunde und die Familienschublade.Deshalb, weil die Partei in der Freundesliste steht, sei man CDU Freund, nein, sie gehört nun eben dazu, weil man lesen will, seine Arbeit dadurch gelesen wird, weil man bei mir Artikel mitlesen will wurde ich auf deren Liste gesetzt, denn Artikel und Posts sind in der richtigen Schublade für alle sichtbar, ein Werbemedium, Vervielfachung, und abends wird die Familienschublade geöffnet. Was für Bilder hat meine Tochter in England gepostet, was hat sie heute gemacht, geht es ihr gut?

Google+ hat das Freundesproblem anders gelöst, dort habe ich, würde ich es nennen wie Facebook tausende Freunde, Interessenten. Google+ nennt das Kreise. Meine Kreise heißen Medien, Internet, Leser etc. Natürlich gibt es auch Freunde, aber meint etwa jemand, wenn ich die Kreise freunde genannt hätte, ich hätte tatsächlich an die 5000 Freunde? Lächerlich ist das, ich verbreite meine Arbeit und meine Freunde und deren Freunde – (welche X-fache Verbreitung, kostenlose Werbung zudem), können das lesen! Und da macht es nicht Sinn, seinen Kindern früh diese Möglichkeiten zu erklären? Was, wenn sie irgendwann als Selbstständige arbeiten wollen, diese Werbemöglichkeiten nicht kennen, sich mit Sicherheit im Netz nicht auskennen, Bewerber brauchen, die man eben schneller und besser qualifiziert über Onlinebewerbungen gefiltert bekommt? Was, wenn sie die eigene Webseite benötigen, ist es nicht schön, zu wissen, wie man diese billiger selbst erstellt, vielleicht sogar programmiert, sie bekannt macht? Und wer kennt sich mit Servern aus, mit V-Servern gar? Eine eigene Webpräsenz eines Selbstständigen benötigt oft einen eigenen Server, weil der Traffic sehr hoch ist. Man stelle sich einen Internethandel vor. Irgendwann kündigt einem der Provider aus Ärger, weil man dafür sorgt, dass andere ihre Seiten nicht aufrufen können, empfiehlt den eigenen Server. Eigener Server?

Gut, mir hat das einst ein netter Freund meines Sohnes so erklärt – weil mir der dritte Provider entnervt kündigte: Also, man stelle sich vor, es gibt eine Autobahn, die sich zur Urlaubszeit viele Fahrer teilen, es kommt bald zum Stau, Tempo 120 ist dort erlaubt, es herrscht Überholverbot. Du hast einen Ferrari unter dem Hintern und steckst im Stau fest.Das ist ein Server, den sich viele teilen.

Und jetzt stell dir vor, du hast eine Privatautobahn, die nur dir gehört, kannst mit deinem Ferrari brettern ohne jedes Verbot, von rechts nach links und umgekehrt über 3 Spuren wechseln. Und wofür entscheidet du dich. Keine Frage, ich zahle ein paar Euro mehr und bringe die Reifen zum kochen!

Doch wer kann das seinem Kind erklären? Die Wenigsten! Wer kann eine Webpräsenz aufsetzen, diese bewerben, schützen? All das brauchen Selbstständige heute aber um erfolgreich zu sein, und deshalb müssen Eltern ihren Kindern den Umgang mit dem Medium erklären, ihnen die Möglichkeiten aufzeigen, sie Versuch und Irrtum unternehmen lassen, vor ihnen und mit ihnen lernen. Wie hat eine professionelle Bewerbung auszusehen? Wie erstellt man sie, welche Unternehmen erwarten den Erstkontakt über das Internet?

Das darf ein Jugendlicher nicht wissen, erst den Netzumgang lernen, wenn es zu spät ist? Bewerbungen laufen oft über ein halbes Jahr, die Internetuser haben den 100% Vorteil, die Handschrift fliegt raus, wird umgehend zurückgeschickt, oft ohne Anschreiben. Dieser junge Mensch wird keine Chance haben, auf qualifizierte Stellen. Allenfalls im nächsten Supermarkt kann er persönlich den Erstkontakt suchen, nur gehört auch dazu eine perfekt gemachte Bewerbung, die in keinem Falle mit der Hand geschrieben sein sollte. Steht der mit der Profibewerbung neben ihrem Kind, raten Sie mal, wer selbst den Kloputzjob noch abräumt!

Himmel, verbaut der Jugend nicht Chancen sondern lernt mit ihr! Was waren Eltern stolz, als ihre Kinder endlich Schulen besuchen konnten, lesen und schreiben lernten, sie von diesen dann schreiben und lesen lernten! Diese Kinder fanden bessere Arbeit, und heute ist das ebenso.

Ich bin euch immer einen Schritt voraus

Eines aber weiß ich, ich habe meinen ganz persönlichen Krieg gewonnen, und freue mich bereits wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum auf die nächste Schlacht um neue Techniken und das ist auch gut so, und ich habe bestimmt keine Angst, wenn demnächst ein Roboterwesen für mich zum Einkaufen fährt oder mir anderweitig das Leben erleichtert, mir vielleicht wieder eine berufliche Neuchance mit 90 bietet! Derzeit allerdings habe ich den bequemsten und unkompliziertesten Arbeitsplatz der Welt, selbst noch im Garten. Meine Auftraggeber finden mich, und das sind die, bei denen Netzbepöbler ständig shoppen, mit denen sie reisen, die sie als Ärzte aufsuchen etc. Sie alle besuchen mich ohne es zu bemerken in meinem Büro daheim, auf der Terrasse, am Esstisch und anderen ungewöhnlichen Orten, selbst bei schlechtem Wetter und nachts im Büro. Und ansonsten läuft meine Bewerbung um neue Aufträge in 10 Sekunden und über drei Mausklicks, ich arbeite wann ich will, wo es mir am besten gefällt und bestimme ob. Und bisher zahlt sich das aus.

Das Netz ist ein Bildschirm, der Geld druckt, ein wirtschaftlicher Faktor, Schwergewicht. Selbst mit 100 Jahren kann man da Geld verdienen, worüber andere sich empören. Und da rede nochmal jemand von drohender Altersarmut …

Hilfe, ich bin ein mutierender Dummy, umgeben von hilfloser Ignoranz und Bildungsverweigerern, Wesen, die die Grenze ihrer Entwicklung erreicht haben, einer zum Glück aussterbenden Art, ein Dummy bin ich, der immer zwischen allen Stühlen hocken wird, und das macht mein Leben um so viel interessanter als das der Menschen, die bis heute noch um 20 Uhr nach der Tagesschau im Bett liegen und im Urlaub ihre Currywurst brauchen, die am Morgen sich um das Handtuch auf dem Liegestuhl prügeln, nachdem sie spätestens um 8 Uhr gefrühstückt haben und den ersten Sonnenbrand um 12 Uhr pflegen, jene, die gegen Einkaufszeiten nach 18 Uhr und am Wochenende kämpfen, gegen erneuerbare Energien und Raucher, sie tun mir wahrhaft leid, denn sie haben nie wirklich gelebt und werden das Internet niemals verstehen, und wehe, man sagt ihnen eines Tages, dass ihr Auto eigentlich ein fahrender Computer ist, dann bricht die Autoindustrie zusammen …

In diesem Sinne, ich weiß nicht, was Sie jetzt tun, aber ich werde jetzt meinen Artikel facebooken,YiGGen,twittern, friendfeeden, multiplyen, pingen und plusgoogeln, um ihn bekannt zu machen und anschließend vielleicht noch virtuelle Aliens durch die Tiefen des Alls in irgendeiner für andere unverständlichne Dimension des Netzes jagen.

und übrigens, fehler könnt ihr behalten, an mimimi bin ich gewöhnt, ich hätte auch alles klein schreiben können, oder groß, um euch ANZUSCHREIEN nur einen Gefallen tue ich euch nicht, euch glauben, dass ihr glaubt, ich hätte millionen echter freunde, nur weil man gründe braucht, um über andere herziehen zu können, obwohl man sich nicht einmal ernsthaft mit gewissen tatsächlichkeiten befasst hat, lol, rofl und ;) und jetzt bin ich afk, jedenfalls hier …

©denise-a. langner-urso