Köln – Und das Frauen- und Familienbild in der Werbung

 

Ich weiß ja nicht, wie es meinen Lesern geht, wenn sie kurz vor 19 Uhr oder kurz vor 20 Uhr die klassischen Sender ZDF und ARD einschalten, ich jedoch kann mich einerseits schief lachen, andererseits richtig ärgern, und nicht nur ich, auch meinem Mann bleibt das die Spucke weg, wenn wir die Werbung sehen.

„Ej, komm mal, Werbung für alte Leute, also für uns,“ so habe ich vor einigen Tagen wieder gesagt, und da läuft dann der Supermarkt der Pharmaindustrie als Medizinproduktewerbung für die ältere Generation hoch und runter. Fängt mit Wärmepflastern an, hört mit Beruhigungspillen für Frau auf und dazwischen steht ein entsetztes Kleinkind vor Mutti, die sagt sinngemäß ansagt: Muss mich heute leider krank melden, wonach es direkt heißt: Mütter melden sich nicht krank, oder so ähnlich.

Und das zeigt viel davon, welches Frauenbild vorherrscht, in dieser Gesellschaft, in der es zu Silvester zu Köln kam. Versteckt in Werbeaussagen ist das Frauenbild hier auch festgefahren in Großmutters Zeiten. Äh ne, sogar noch in Mutters Zeit. Das Auto, wenn es denn umworben wird, das klaut in den Morgenstunden der Sohnemann, und Papa findet das auch noch cool und legt gleich noch eine Runde mit der Superkarre drauf, samt Fahrrad.

Gefährlich ist die Starße auch nur für den Mann, der nämlich geht aus dem Haus und bekommt ein Brett vor den Kopf geballert, weshalb es auch Mann ist, der die Versicherung abschließt, die Frau und Kind, nicht aber gleichgeschlechtlichen Partner samt Kind umfasst. Derweil hat Frau auf die Figur zu achten, allenfalls der Hund darf wegen Fettleibigkeit aus dem Fahrstuhl gebeten werden, was alleine schon zeigt, die Gesellschaft hat ein Problem, die ihre Hunde so ernährt, dass sie übergewichtiger sind, als so manches Kind in anderen Teilen der Welt.

Sorry liebe Leute, aber wer sich bei uns vor den Hauptnachrichten die Werbung anschaut, der braucht danach tatsächlich zum Einschlafen das viel umworbene Neu-Dingsbums, anders ist die nämlich tatsächlich nicht zu ertragen, denn da wird uns gezeigt, wie unser Familien- und Frauenbild am liebsten zu sein hat, und damit beginnt, was Frauenfeindlichkeit ausmacht.

Wünsche einen schönen Abend. Und man sieht sich nach der heute vermutlich wieder unerträglichen Werbung der öffentlich rechtlichen Sender, die eigentlich auch einen bildenden Auftrag haben sollten, und eigentlich gehört solche Werbung dann an dieser Stelle da aus meiner Sicht generell nicht hin! Wir können ja derweil schon froh sein, dass Frauen derweil in der ARD im Tatort und im Krimis im ZDF Hauptdarsteller sein dürfen …

©denise-a. langner-urso