Merkel – Märkte strafen Kanzlerin und fehlgeleitete Politk ab

Wer hätte das gedacht? Die Börsen rauschen ins Minus. Jetzt erhält die Politik die Quittung für ihr Versagen seit Schröder ihnen quasi freien Lauf lies, denn auch diese Regierung hat Mitschuld daran, dass man die Löwen von der Kette ließ.

Seit Schröder hat die Politik nur noch eines getan, immer schneller dafür gesorgt, dass die Wirtschaft selbst die Feder führen konnte. Man ließ die Märkte selbst den sozialen Zusammenhalt zusammenstreichen und sich Steuerfreiheiten und Steuerlücken in die Gesetzestexte schreiben, europaweit. Das rächt sich jetzt.

Die Märkte sind kurzsichtig, profitorientiert, arbeiten so kostensparend wie möglich, so billig wie es geht. Hauptsache, es stimmt die Gewinnmaximierung. Die Politik wurde immer schneller von immer radikaleren Raubtieren durch die Arenen der EU, der Welt gejagt.

Großbritannien hat das gerade eben erst teuer zu spüren bekommen, denn irgendwann reagiert der Mob.

Die Märkte sorgten sich um sich, die Menschen waren ihnen egal, und solange die Politik den Banken und der Wirtschaft diente, solange waren es die märkte zufrieden, schnellten Börsenwerte, Immobilienpreise und alle kosten, die nur eine Gruppe, nämlich jene, die die Arbeitnehmer betrafen in ungeahnte Höhen, wurde der Sozialstaat zur Farce, wurde alles was einen solchen Staat ausmacht, was den Zusammenhalt einer Bevölkerung garantiert ausgewaschen wie die Kreidefelsen auf Rügen.

Ackermann warnt bereits, und man darf davon ausgehen, dass er für sämtliche Banken spricht, vor den Folgen einer Transaktionssteuer von 0,01-0,05%. Noch nicht einmal das sind Banken also bereit zu zahlen, dafür, dass sie gerettet wurden, nachdem sie viele Menschen ruiniert haben, nachdem sie selbst zusammengebrochen sind. Wirtschaft und Banken, sie haben sich definitiv von sämtlichen Dingen verabschiedet, die eine Gesellschaft zusammenhalten. Aus der Beteiligung an Bildung, es sei denn, es betrifft die der eigenen Klientel, die der reichen Kapitalanleger und Investoren, die ihre Muttersöhnchen auf teuerste private, bankenfinanzierte Einrichtungen schicken können, die zudem ungesehen jedes Plagiat als Doktorarbeit Cum Laude durch winken.

Jetzt also soll diese Wirtschaft gezügelt werden, und wie sie selbst daraus noch Profite zu schlagen gedenkt, das haben die Atomstromer der Kanzlerin ja bereits bewiesen.

Man hat die Bevölkerung beschnitten, ihr Löhne zugesprochen, die von der Inflation umgehend aufgefressen wurden, die sanken, man hat der Wirtschaft den Billigarbeitnehmer, den Tagelöhner zum Billigprodukt verpasst. Man hat eine ganze Generation zu Aufstockern werden lassen, man sorgt durch die Medien dafür, dass sich wie ein Lauffeuer schlechte Nachrichten von wirtschaftlicher Stagnation verbreiten, obwohl das nicht den Tatsachen entspricht, man muß es eben nur geschickt verpacken.

Man hat ganze Bevölkerungen verunsichert und dafür gesorgt, den Binnenmarkt abzuwürgen, denn wen wundert es, wenn die Menschen ihr Kapital zusammenhalten, wenn sie prekäre Arbeitsverhältnisse, unsichere Beschäftigungen vorfinden, Arbeitsverhältnisse, von denen niemand weiß, ob sie verlängert werden, wo man Menschen entlässt, um daraus kein Dauerarbeitsverhältnis mit sozialen Leistungen machen zu müssen, die ja wieder die eigenen Profite der Wirtschaft belasten.

Und jetzt reibt man sich also verwundert die Augen, weil die entfesselten Märkte sich nicht einfangen lassen wollen, weil sie sich ihre sicher geglaubten Profite nicht reduzieren lassen wollen, weil sie eben nicht sich an dem beteiligen lassen wollen, was zu sozialer Zufriedenheit, zu Akzeptanz von Fachkräften aus dem Ausland, zur Mitverantwortung, zur Nachhaltigkeit führt?

Jetzt muss die Politik, jetzt muss Frau Merkel beweisen, ob sie handlungsfähig und durchsetzungskräftig genug ist, Kanzlerin oder Hampelfrau ist. Da müssen die Märkte, die Länder, die EU jetzt durch. Da heißt es umsteuern in soziale Gerechtigkeit und in einen Sozialstaat. Arbeitnehmer, die verunsichert sind, durch beständig steigende oder gleich teure Energiepreise, auch, wenn die Börsen fallen, Wähler, die verunsichert sind, weil ihr Gesundheitssystem sie an den Rand des Ruins treibt durch ständig steigende Kosten, Menschen, die nicht wissen, wie sie mit prekären Jobs ihre Rente sichern können, wie lange sie überhaupt arbeiten dürfen oder müssen, weil die Wirtschaft sie mit kaum 40 Jahren als unproduktiv und fortbildungsunwürdig abschreibt, Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie beständig steigende Mieten zahlen und dennoch für ihre Pflegeversicherungen sich absichern können, sind eben nur eines, schlechte Konsumenten, geben ihr Geld nicht aus.

Jetzt gerade, das muss die Politik endlich sich trauen zu sagen, denn der Binnenmarkt hätte jetzt das auffangen können, was die exportorientierte Wirtschaft nicht leisten kann in einer Zeit, in der die Staaten sich in Problemen befinden, in die ansonsten exportiert wird. Diese Chance aber eines zweiten Standbeins hat die Politik bisher nicht gesehen oder nicht sehen wollen. An der Börse arbeitet man gegen den Trend, investiert gegen ihn, das gilt auch für die Wirtschaft. In produktiven Zeiten hohe Löhne, das sichert den Konsum, das hilft über Krisen hinweg.

Wie konnte man nur so blind sein, wirtschaftliche Zusammenhänge gerade in sozialen Systemen einfach vom Tisch zu wischen, sie zu negieren? Jetzt rächten sich sämtliche wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen zugunsten einer radikalisierten entfesselten Marktwirtschaft der letzten Dekaden! Merkel und die Koalition riefen Geister, die sie nicht mehr loswerden. Der Zauberlehrling lässt grüßen!

©denise-a. langner-urso