NRW-Wahlanalyse: Mensch gegen Maschine

So einfach kann man diesen Wahlkampf beschreiben.

Auf der einen Seite stand die Kandidatin der SPD, die ehrlicher nicht sein kann, warmherzig außerdem. Eine Frau mit Herz, die die Menschen, ihr Bundesland, in den Mittelpunkt stellte, die den Menschen zuhörte, ihnen stets ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln wusste, das man in einer eiskalten Gesellschaft, speziell in der Politik lange suchen muss. Das führte Hannelore Kraft zum Erfolg, das brachte ihr den heutigen Wahlsieg. Und natürlich ihre Standhaftigkeit, ihre Aussage: „hier stehe ich und will nicht anders, hier bleibe ich.“

Basta, so einfach kann Politik sein, offen, ehrlich, der Mensch und sein Wohl im Blickfeld, im Mittelpunkt.

Auf der anderen Seite stand das genaue Gegenteil all dessen, was eine Hannelore Kraft verkörpert, Röttgen, die Rechenmaschine. Röttgen, ein egoistischer Egozentriker, der dahin tendiert, wo er am meisten Macht ausüben kann, der sich nicht festlegte.

Hinzu kam seine offensichtliche Wählerverachtung, das bedauern darüber, ja fast schon Selbstmitleid, dass in einer Demokratie eben der Bürger das letzte Wort, weil die Stimme hat, um ihm ein Amt zu sichern.

Und kurz nach seinem Rücktritt verfestigt er dieses Bild noch im Interview, als er in äußerst arroganter Weise ein Kurzstatement abgab- für ihn ist die sache erledigt, fast erleichtert wirkt der Kandidat, nach dem Motto, „lasst mich doch alle in Ruhe“.

Der heutige Wahltag bedeutet einmal mehr, die Wähler tolerieren Machtpolitiker,Sesselkleber, die sich nur für sich selbst interessieren, nicht mehr. Die Menschen wollen im Mittelpunkt stehen, wollen, dass zu ihrem Wohl Politik gemacht wird, nicht für andere, wie wirtschaftliche Interessen und Banken.

Die Parteien, und zwar alle, sollten genau hinschauen, wie Hannelore Kraft ihren Wahlsieg errungen hat, welch starker Persönlichkeit und Menschlichkeit ein Wahlkämpfer zu sein hat. Nicht zuletzt die SPD sollte sehr genau hinsehen, wenn sie demnächst ihren Kanzlerkandidaten kürt.

Soll es wirklich der eiskalte Sanierer Steinbrück sein, jener Mann und Küchengehilfe, der dem Chefkoch Schröder dabei half, jene Suppe zu kochen, die aus Minijobs, Altersarmut und Hartz IV besteht? Die salzig schmeckt, weil sie Arbeitnehmerrechte abbaute und heute dazu führt, dass Unternehmen Arbeitnehmer quasi aus Regalen anfordern können, wenn sie sie benötigen, von Werksverträgen ist die Rede, die immer öfter Leiharbeit ablösen und Arbeitnehmer dritter Wahl schaffen.

So einem Manne sollen Wähler vielleicht vertrauen, will man dem Volk zumuten, einem so aalglatten „Um Den Brei Redner“, der Röttgen so ähnlich ist, wie ein Zwilling, einer, der auch nur an sich und seine Zukunft denkt?!

Und die CDU, weiter mit dem alten Zugpferd Merkel, das alles christliche, soziales Gewissen ohnehin aus der Politik entfernt hat, wie Nächstenliebe?

Sie sollten genau überlegen, was sie tun, in ihrer Machtgier, jene, die sich noch immer sozial, christlich und Volksparteien meinen nennen zu müssen, Frau Kraft hat heute den Maßstab dafür gesetzt, was und wen es lohnt zu wählen, ehrliche Menschen mit Herz und Gewissen …

 

©denise-a. langner-urso