Politik: Schlammschlacht um den BND – Bild war live dabei

Wie tief will Politik eigentlich noch sinken, wie groß muss die Schlammschlacht um die Selektorenlisten eigentlich noch werden? Es tobt eine politische Schlammschlacht auf Kosten unserer Sicherheit in Deutschland, die abartiger nicht sein kann.

Die einen Medien veröffentlichen und beschreiben, was um die BND Affäre geschieht, und zwar recht tagesaktuell, oft erstveröffentlichend, andere kommentieren lieber zögerlich zurückhaltend, dann aber eher doch mehr politisch einseitig in Richtung Union, und wenn die Zögerlichkeit des verdeckt einseitigen (gemeint ist in dieser Angelegenheit die FAZ) irgendwann nicht mehr ausreicht, dann fährt für diese politische Richtung die BILD schwere Geschütze auf wie heute. Und irgendwann, wenn auch das nicht mehr reicht um Angela Merkel zu schützen, dann lesen wir wohl in diesem Medium die Überschrift: Jagd auf Bin Laden, Bild war live dabei.

Wir haben also quasi drei Medientypen. Das eine sind die linken Medien, die so viele Kommentatoren als linke Presse beschimpfen, eben jene, die auch einen linken Einheitsbrei an Politik meinen ausmachen zu müssen, dann eine mittlere, gemäßigte Presse, die im Zweifelsfalle nach der Seite kippt, wo sich eine Mehrheit ausmachen lässt, was auf Wähler bezogen bedeuten mag, dass sie zu dem gehören, was man als Mitläufer bezeichnen würde, und dann eben Bild, was all jene bezeichnet, die generell an alles glauben, was die jeweilige Regierung tut. Möchte man meinen, doch ganz so einfach ist das auch nicht, denn überwiegend wird da unhinterfragt tatsächlich geglaubt, derweil sich im mittleren Lager noch jene finden, die zweifeln.

Momentan allerdings verschiebt sich das Bild etwas, denn es gibt noch ein anderes Medium, das Internet und das Regierungslager mit seiner Bildpresse, denn dort vermutet man noch immer auch die Mehrheit der Leser und Wähler, weil dort am bildhaftesten gesprochen wird, hat sich gemeinsam der Lächerlichkeit preisgegeben und wird nicht mehr ernstgenommen, weil gewisse Meldungen zu einem Zeitpunkt erscheinen, zu dem das Kind bereits zu tief in den Brunnen gefallen ist.

Und so erscheint die heutige Meldung der Bildzeitung der BND habe bei der Ergreifung bin Ladens eine gewichtige Rolle gespielt, eher wie ein Aprilscherz, als dass ihn irgendjemand ernst nimmt. Und genau hier liegt das Problem, denn so kann es tatsächlich gewesen sein, wäre doch genau das die Aufgabe, die man einem Nachrichten- besser Geheimdienst zuschreiben würde. Doch die Meldung erscheint heute und schaut aus, als sei sie taktisch von der einen Hälfte der Regierungsseite gesetzt worden, quasi als Strafe dafür, dass eventuell die Koalitionspartei und die Opposition ansonsten anderen Medien zu viele „Geheimprotokolle“ vermitteln. Und die Bildzeitung ist eben seit zu großer Nähe zum ehemaligen Bundespräsidenten Wulff als Regierungsblatt und späterer Königsmörder verschrien. Derzeit also das Blatt, welches der Regierung das Wasser zu offensichtlich trägt. Und kaum jemand nimmt diese Meldung so richtig ernst, im Gegenteil, sie wirkt lächerlich und hilflos.

Natürlich sollten Dienste ihre Arbeit tun, natürlich wäre es gut, wenn das so funktioniert hätte, doch jetzt hat man den Effekt, dass das, was man einst nicht sagte, um natürlich die Sicherheit des Landes zu garantieren, nämlich, dass auch der BND an der Aktion der Amerikaner in Pakistan beteiligt gewesen ist, und hat eben nur einen zeitlich verschobenen Effekt. Hilfreich ist all das nicht, denn man hätte all das seitens der Bundesregierung verhindern müssen, indem man den BND kontrolliert hätte und indem man sichergestellt hätte, dass er eben nur das tut, was seine eigentliche Aufgabe ist, und genau das hat die Bundesregierung über Jahre versäumt, indem sie dafür eben nicht gesorgt hat, indem man den Dient sich selber überlassen hat, ihn zum Staat im Staate werden lies.

Und so muss man eben heute über die Bildzeitung für diesen Dienst werben, indem man veröffentlicht, was nie hätte publik werden dürfen, was nämlich jetzt tatsächlich dazu führt, dass man die Sicherheit Deutschlands massiv gefährdet und die Terrorgefahr hier somit sich erhöht. Das, liebe Politik und liebe Bildzeitung ist ein sehr mieses unsauberes Spiel, es ist weit unter der Gürtellinie und schäbiger kann es nicht sein. Wer so handelt, der kann auf einen Geheimdienst auch ganz verzichten! Das ist so billig, wer das nötig hat, der hat nichts verstanden, benimmt sich wie ein wütendes Kleinkind im Supermarkt, das sein Eis nicht bekommt. Und jetzt stellt sich die Frage, wer ist dafür verantwortlich, denn das kommt gewiss nicht aus dem Untersuchungsausschuss, aus der Opposition oder aus SPD Reihen.

Das jetzt ist tatsächlich Geheimnisverrat um nicht ein noch anderes Wort zu benutzen, welches manche Foristen bereits gebrauchen, nämlich Landesverrat, das hier jetzt, dieser Bildbericht, der gefährdet nämlich tatsächlich die Sicherheit Deutschlands. Wie tief wollt ihr eigentlich noch sinken in eurer Schlammschlacht zwischen Union und den anderen Parteien um die Selektorenlisten? Wer der Bild die BND-Story gesteckt hat, der ist wirklich nicht ganz dicht. Ein mieses Stück … (lieber nicht)

©denise-a. langner-urso