Politik und Internet – Selbst Oma kennt das Neuland besser …

Das Internet ist beliebt, und immer mehr ältere Menschen nutzen sie. Man kann sich austauschen, besser und schneller informieren als über normale Schneckenmedien, die ja oft Meldungen liefern, die seit einer Woche veraltet sind, wobei die Tagesthemen der ARD wohl Spitzenreiter sein dürften. Man stöhnt dort nur, weil eben kalter Kaffee, auf dem schon der Schimmelpilz wuchert, immer öfter als Spezialität angeboten wird.

Ältere Menschen suchen Rat im Internet, spielen gemeinsam, lesen, entdecken die Welt, indem sie vom Schreibtisch aus Weltreisen unternehmen, besuchen Museen und so weiter. Und dabei sind sie oft angreifbarer, als auf dem Berliner Alexanderplatz oder auf einem unbewachten U-Bahnhof der Hauptstadt, verletzlicher zudem, denn man zockt sie im Internet ab, schickt ihnen Abmahnbriefe, plündert ihre Konten.

Und was tut die Politik?

Nichts, sie droht der Silversurfern mit Massendatenspeicherung und stellt sich taub für die Sorgen der älteren Generation. Naja, etwas tut man schon, man wirft ihr ungefragt Geld nach, dass es kracht, spricht dabei von Gerechtigkeit, die diese Menschen so überhaupt nicht wollen, denn ältere Bürger denken an ihre Enkel und sind nicht so selbstsüchtig, wie man sie dastehen lässt.

Sie mögen zwar oft nicht so mobil sein, wie ihre Kinder und Enkel, eins aber sind sie schon, Käufer. Die Unternehmen, speziell Onlinehändler und die Marketingunternehmen haben das längst erkannt. Die Grauen Panther, sie sind auf dem Sprung, die Jugend bei der Netznutzung zu überholen, und die Gesellschaft altert rasant.

Von der Onlineapotheke bis zum Konto sind es nur ein paar Klicks, und können die älteren mit dem Rollator vielleicht keinen jugendlichen Sprinter überholen, im Netz schaffen sie das locker. Schon 50% dieser Generation kennen das Neuland besser als die Politik, nutzen es ganz selbstverständlich für sich, und die Politik sollte sich so langsam einmal mit diesem rasant wachsenden Markt und seiner Realität in virtuellen Sphären befassen, dort für Recht und Ordnung sorgen, wo die Kriminalität gerade massiv wächst, wo windige Advokaten ungestraft die Schutzlosigkeit älterer Bürger ausnutzen, wo Rechtsunsicherheit herrscht, dass es kracht, wo man die Unwissenheit wie einst mit Haustürgeschäften nutzt, um als Anwalt in Saus und Braus leben zu können.

Wer sich um diese Generation mit Rentenalmosen abspeisen zu können, der ist wirklich nicht mehr ganz auf dem Laufenden, denn es gibt eben für immer mehr Menschen wichtigeres als Geld, das ist ihre Privatsphäre, das ist der Polizist, die gerechte Justiz im Netz.

Vielleicht sollte Politik zwangsweise an einem Tag in der Woche im Bundestag nachsitzen, sich schulen lassen, sich erklären lassen, wo Deutschlands wahre Problembezirke stecken, nämlich bei Datenklau im Internet, bei der Abzockerei unbedarfter Menschen über das Neuland, bei der Wirtschaftskriminalität im Netz, der Wirtschaftsspionage. Der Markt, der am meisten wächst, hier steckt er, hier verschwinden Millionen, wird Zukunft geraubt, gehen Milliarden an Steuern dadurch verloren.

Die politische Demenz braucht einen Namen

Was für eine Generation ist das eigentlich, die politisch so unglaublich blind agieren darf in diesem Land, und haben die alle die selben Schulen besucht wie wir? Lernen die eigentlich lebenslang, wie sie es dem Rest der Bevölkerung abverlangen, oder sind Politiker nicht umgehend wie „Alzheimerpatienten“ zu betrachten, wenn sie den Bundestag betreten? Eigentlich gehören sie nach spätestens vier Jahren wegen massiven Abbaus von Gehirnmasse aufs Altenteil. Irgendwer sollte einmal untersuchen, was für eine merkwürdige Krankheit das ist, was Politiker befällt, die den Bundestag oder Landesparlamente betreten, und wie sich das überträgt. Und eigentlich sollte nach einer Wahlperiode Schluss sein, damit diese Leute mal wieder das reale Leben erfahren und auf den Boden der Tatsachen kommen, auf dem der Rest der Bevölkerung auch lebt.

Willkommen im Neuland

Gut, wir verabschieden uns mal wieder ins Netz, derweil die Politik gerade da ist, wo Kolumbus vor x-Jahren war, auf der Suche nach unentdecktem Land. Tja, und auch er musste feststellen, dass es schon besiedelt war. Nur, wir sind keine Eingeborenen, die man mit Glasperlen abspeisen und kaufen kann, wir werden uns wehren und um unsere Freiheit und unser Recht kämpfen und es gibt gut aufgestellte Anwälte, die uns vertreten, alleine die Richter fehlen noch, und der politische Wille, endlich auch einmal etwas Neues zu lernen, es zu begreifen, Recht zu schaffen, dass den Netzbürger schützt statt ihn auszuspionieren, und nicht eine kriminelle Netzmafia agieren zu lassen wie die Axt im Walde. Und wir haben zum Glück bald wieder die Chance, solche Ignoranten und Eindringlinge abzuwählen, die meinen, unsere Welt und Realität habe sich der ihren anzupassen und wie die Offlinewelt zu sein. Wir sind von euch so weit entfernt und unterschiedlich , wie die Sahara vom Nordpol, begreift das endlich!

©denise-a. langner-urso/ not sponsored